LeBron James gewinnt mit seinem Team und staubt seinen dritten All-Star-MVP ab

Robert Arndt
19. Februar 201808:35
LeBron James gewann seine dritte MVP-Trophäe beim All-Star Gamegetty
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In einem intensiven Spiel mit einem spannendem Ende hat Team LeBron Team Stephen mit 148:145 (BOXSCORE) geschlagen. Die Truppe des Cavs-Stars war zumeist in Rückstand, drehte die Partie aber noch in der Schlussphase, in der es heiß her ging. LeBron James wurde zudem als MVP ausgezeichnet, auch weil er letztlich den Gamewinner traf.

Durch den Ausfall von DeMarcus Cousins (Anthony Davis trug zunächst Boogies Jersey) begann Russell Westbrook für Team LeBron und es entwickelte sich zunächst ein Spiel, dass deutlich ansehnlicher war, als noch im vergangenen Jahr. Es wurde nämlich auch Defense gespielt, dadurch gab es jedoch zunächst weniger spektakuläre Aktion zu bestaunen. Die Bank von der Curry-Truppe um Karl-Anthony Towns (11 Punkte im ersten Viertel) erspielte dann gegen Ende des Abschnitts die erste zweistellige Führung (42:31).

So musste der Kapitän selbst ran. LeBron James versenkte in kürzester Zeit zwei Dreier in Folge und streute zudem einen krachenden Alley Oop nach Zuspiel von Kemba Walker ein. Team Steph hatte aber Vorteile, weil Curry mehr Bigs zur Verfügung hatte, entsprechend wurden mehr Rebounds eingesammelt.

Wenn ein Joel Embiid (19, 8 Rebounds) dann auch noch einen guten Meter hinter der Dreierlinie splashen kann, nimmt man dies natürlich gerne mit. Klay Thompson fühlte sich wohl inspiriert und schweißte ebenfalls bis zur Pause fünf Dreier durch die Reuse. Kurz vor dem Wechsel packte dann die LBJ-Truppe tatsächlich gleich zweimal die Fullcourt Press aus und erzwang schnelle Turnover, weswegen der Rückstand auf 76:78 eingedampft wurde.

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Nach dem Wechsel mischte Coach Mike D'Antoni ein wenig durch, Kapitän Curry machte es sich auf der Bank gemütlich und mampfte Popcorn. Das Niveau blieb aber dennoch hoch, Kevin Durant streute ein paar Jumper ein und für Team Curry wütete Towns unter den Körben. So war es auch vor dem Schlussabschnitt eng (112:109). Dort übernahm zunächst DeMar DeRozan mit einem Dunk und seinem patentierten Turnaround Jumper.

Das Team des Warriors-Guards konnte nun wieder eine zweistellige Führung herausspielen, auch weil Damian Lillard mehrere verrückte Jumper traf. Aber LeBron und Co. hatten das Spiel noch nicht abgeschenkt. Ein Dreier von Paul George und ein Drei-Punkt-Spiel von James sorgten dafür, dass der Vorsprung der Curry-Truppe auf einen Zähler schmolz. Danach überpowerte Embiid LeBron, der aber prompt von Downtown konterte (144:144). Danach wurde es kurios. 1:16 Minuten vor dem Ende gab es tatsächlich eine Video Review, was circa 3 Minuten dauerte, die Spieler hatten ihren Spaß, auch wenn Team LeBron mit der Entscheidung nicht zufrieden war.

Team Stephen konnte aber nicht profitieren, während auf der anderen Seite PG-13 von Embiid abgeräumt wurde und Kyrie Irving den Putback nicht verwerten konnte. DeRozan wurde dann gefoult, traf aber nur einen Freiwurf. James versenkte dagegen einen schweren Leger und brachte seinem Team die Führung. Der kalte James Harden (12 Punkte, 5/19 FG, 8 Assists) vergab von Downtown und Russell Westbrook erhöhte 10,7 Sekunden vor dem Ende per Layup auf drei Punkte. Danach spielten LBJ und Co. herausragende Defense und ließen keinen Wurf mehr zu.

James wurde nach 29 Punkten, 10 Rebounds und 8 Assists zum MVP der Veranstaltung gekürt. Neben ihm überzeugten für seine Farben Durant (19) und Drummond (14, 7/7 FG). Stephen Curry erzielte lediglich 11 Zähler. Topscorer seiner Mannschaft waren DeRozan und Lillard mit je 21 Punkten. Kyle Lowry verbuchte 11 Assists.

Team Stephen vs. Team LeBron: Die wichtigsten Statistiken

  • Es war deutlich intensiver als in den vergangenen Jahren und das war auch gut so. Natürlich wurden wieder jede Menge Dreier genommen (zusammen 123), doch wenigstens wurden einigermaßen verteidigt. Im ersten Viertel schaffte es Team Stephen sogar, dass sie den Bonus erreichten und 9 Freiwürfe nahmen. Nach 16 Fouls im letzten Jahr wurde diese Marke schon fast zur Halbzeit geknackt (12). Am Ende waren es 26 und zusammen 28 Freiwurfversuche (vergangenes Jahr: 8).
  • Durch die Ausfälle von Cousins und Kristaps Porzingis fehlte Team LeBron ein wenig die Länge. Über längere Strecken gab der Kapitän sogar den Center, so auch Durant. So hatten Curry und Co. deutliche Vorteile unter den Brettern, wobei vor allem die langen Rebounds nach verfehlten Dreiern eingesammelt wurden. Insgesamt schnappte sich Team Curry 24 Offensiv-Rebounds und gewannen das Duell unter den Brettern mit 68:49.
  • 374 Punkte gab es 2017 in New Orleans zu bestaunen, was ein neuer Rekord war. Davon waren die Akteure diesmal weit entfernt. Das dritte Viertel entsprach sogar fast einem Score aus einem normalen Regular Season Spiel (34:33). Auch im Schlussabschnitt ging es heiß her mit herausragenden Defensiv-Sequenzen, unglaublich schwierigen verwandelten Würfen und auch tatsächlich einer Video Review.

Team Stephen vs. Team LeBron: Hier geht's zum BOXSCORE!

All-Star Game: Die Stimmen zum Spiel

LeBron James: "Das neue Format ist super und es hat Spaß gemacht. Respekt für Adam Silver, dass er tatsächlich Veränderungen vorgenommen hat. Persönlich will ich mir weiter beweisen, dass ich noch immer auf dem höchsten Level performen kann."

Kevin Durant (Team LeBron): "Wir wollten, dass dies ein richtiges Basketball-Spiel wird."

Der Star des Spiels

LeBron James. Man merkte vor allem am Ende, dass er dieses Spiel gewinnen wollte. Im ersten Durchgang sorgte er noch für die Highlight Plays, doch nach dem Wechsel war er vor allem das Vorbild in der Defense, dem seine Mitspieler folgten. Sein schwerer Leger war letztlich der Gamewinner der spannenden Schlussphase und auch beim entscheidenden Stop hatte er mit seinem Doppeln wieder die Hände im Spiel.

Die Aktion des Spiels

Der Großteil des Spektakels wurde LeBron und Co. fabriziert. Gerade LBJ selbst flog einige Male sehenswert durch die Lüfte. Heraus stach das Zusammenspiel im zweiten Viertel mit Kemba Walker, als James den Hornets-Guard im Halbfeld mit einem Bounce Pass fand und der Spielmacher sofort den Alley Oop schmiss, den LeBron per Reverse Dunk veredelte und dabei aufpassen musste, dass er mit dem Kopf nicht mit dem Ring kollidiert.