76ers völlig von der Rolle gegen die Milwaukee Bucks - Oladipo verhindert Wizards-Comeback

SPOX
05. März 201807:56
Atetokounmpo führte seine Bucks mit einer starken Leistung zum Sieggetty
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Nach furisosem Start brachen die Philadelphia 76ers gegen einen starken Giannis Antetokounmpo und seine Bucks vollkommen zusammen und feierten eine echte Turnover-Party. Indiana gewann ein richtungsweisendes Duell um die Playoff-Plätze gegen die Wizards und das Kellerduell der Kings und Knicks wurde durch einen spektakulären Gamewinner entschieden.

Atlanta Hawks (20-44) - Phoenix Suns (19-46) 113:112 (Spielbericht)

Toronto Raptors (45-17) - Charlotte Hornets (28-36) 103:98 (BOXSCORE)

In einer vom Kampf geprägten Partie konnten die Toronto Raptors auch im vierten und für diese Saison letzten Spiel gegen die Charlotte Hornets den Sieg einfahren. Beide Teams glänzten nicht gerade mit beeindruckenden Wurfquoten und so reichte letztendlich eine durchwachsene Offensivleistung der Raptors, um den elften Sieg aus den letzten zwölf Spielen einzufahren.

"Es war kein schönes Spiel", fasste Raptors-Coach Dwane Casey zusammen. "Im letzten Jahr hätten wir so eine Partie wahrscheinlich verloren, aber wir sind inzwischen reif genug, um in den entscheidenden Phasen die richtigen Aktionen zu machen." Damit lobte Casey wohl vor allem DeMar DeRozan (19 Punkte, 7/17 FG), der sein Team in der Crunchtime mit einem Dreier und einem Three-Point-Play trug.

Die Hornets dominierten das vierte Viertel und kamen nach langem Rückstand durch starke Aktionen von Kemba Walker (27 Punkte, 8/23 FG) noch mal ran, Toronto behielt an der Linie aber die Nerven und sicherte den Sieg. Im Nachhinein können Walker und seine Hornets immerhin damit zufrieden sein, dass sie in einem Spiel gegen die Raptors in Schlagdistanz waren. Zuvor verloren die Hornets dreimal mit zweistelliger Punktedifferenz.

Steve Clifford war somit auch trotz der Niederlage relativ glücklich über die Leistung seiner Mannschaft: "Wir haben im vierten Viertel schlau gespielt und sehr gut verteidigt - darauf müssen wir jetzt aufbauen."

Washington Wizards (36-28) - Indiana Pacers (36-27) 95:98 (BOXSCORE)

Eine starke Aufholjagd im vierten Viertel der Washington Wizards wurde letztendlich nicht belohnt. Die Pacers gingen mit einer 15-Punkte-Führung in das Schlussviertel, verloren dann aber völlig den Faden und mussten zusehen, wie die Führung dahinschmolz. Bradley Beal, der 13 seiner 22 Punkte im vierten Viertel erzielte, brachte seine Mannschaft mit noch 36 Sekunden zu spielen auf einen Punkt heran - danach verpasste er aber gleich dreimal die Chance auf den Ausgleich.

Nach 43 Minuten auf dem Parkett konnte man Beal die Müdigkeit ansehen - das wollte er aber nicht als Entschuldigung geltend machen. "Man muss einfach alles geben", sagte Beal nüchtern und nahm die Schuld für die vergebene Chance auf sich: "Ich muss die Würfe einfach treffen." Mit einer Wurfquote von 8/27 erwischte Beal insgesamt einen durchwachsenen Abend.

Die Pacers wurden nicht nur im vierten Viertel mal wieder von ihrem All-Star getragen. Victor Oladipo hielt mit 10 Punkten in den letzten 12 Minuten nahezu im Alleingang gegen die drohende Niederlage dagegen und beendete das Spiel mit 33 Zählern (11/20 FG). "Wir werden die restlichen Spiele weiter kämpfen müssen", erklärte Oladipo. "Playoff-Basketball beginnt quasi schon ab jetzt."

Durch den Sieg konnten die Pacers an den Washington Wizards vorbeiziehen und belegen nach der Partie den vierten Platz in der Eastern-Conference. Ein Sonderlob für seine Leistung gegen die Wizards durfte sich dann noch Cory Joseph abholen, der Beal über das komplette Spiel stark verteidigte und dazu noch 16 Punkte (7/12 FG) oben drauf legte.

Milwaukee Bucks (34-29) - Philadelphia 76ers (34-28) 118:110 (BOXSCORE)

Der Abend begann furios für die 76ers: Mit 8 Assists in den ersten zwölf Minuten spielte Ben Simmons sich förmlich in einen Rausch und seine Mannschaft erzielte 43 Punkte. Philly kühlte dann erwartungsgemäß ein wenig ab, brach dann nach nach der Halbzeitpause komplett ein. Magere 14 Punkte erzielten die Gäste im dritten Viertel und gaben den Bucks die Chance, das Spiel wieder in die Hand zu nehmen. Dank eines überragenden Giannis Antetokounmpo übernahm Milwaukee dann auch mit einem 21:0-Lauf schon vor dem Schlussviertel die Führung und sorgte damit für die Vorentscheidung.

Mit satten 26 Ballverlusten stellten die 76ers einen Negativ-Rekord für ihre laufende Saison auf und nur die Phoenix Suns (29) konnten 17/18 in einem Spiel noch mehr Turnover produzieren. Die Hauptverantwortung dafür teilten sich Joel Embiid (7), Ben Simmons (6) und JJ Redick (5). Simmons beendete das Spiel nach dem überragenden Start mit 12 Punkten (6/9 FG) und 15 Assists. Embiid erzielte 19 und Redick 17 Punkte. Bester Sixer war Dario Saric mit 25 Punkten und einer beeindruckenden Wurfeffizienz (9/11 FG).

Antetokounmpo war mit 35 Punkten (14/23 FG) Topscorer der Partie und verbuchte dazu 9 Rebounds und 7 Assists. Eric Bledsoe sammelte 22 Zähler (8/18 FG) und vier weitere Bucks punkteten zweistellig. Giannis lobte nach dem Spiel die Mentalität seines Teams: "Wir sind mit der Einstellung in das Spiel gegangen, dass wir gewinnen werden - komme, was wolle. Die waren 19 vorne, 20 vorne - aber wir haben einfach weiter gekämpft."

Milwaukee verbesserte mit dem Sieg die Saisonbilanz gegen Philadelphia auf 2-1. Die Bucks liegen unmittelbar hinter den 76ers auf Platz 7 im Osten. Das letzte Duell der Saison ist auch gleichzeitig das Regular-Season-Finale für beide Teams.

Los Angeles Clippers (34-28) - Brooklyn Nets (20-44) 123:120 (BOXSCORE)

Die Auswärtsschwäche der Brooklyn Nets hält weiter an. Gegen die Clippers mussten sie die neunte Pleite in Folge hinnehmen. Brooklyn lief im kompletten Spielverlauf dem Rückstand hinterher, übernahmen dann aber Anfang des vierten Viertels erstmalig die Führung und konnten diese nach zwei Dreiern von Caris LeVert mit noch drei Minuten zu spielen auf 118:110 ausbauen. Die Gastegeber reagierten aber stark und holten sich durch einen Stepback-Dreier von Austin Rivers 34 Sekunden vor Schluss die Führung zurück. Nach einem Brooklyn-Ballverlust legte Lou Williams dann noch mal nach und die Nets hatten keine Antwort mehr.

Mann des Abends war - nicht nur wegen seines Dreiers - Austin Rivers. 14 seiner 27 Punkte (10/15 FG) erzielte der Trainer-Sohn im vierten Viertel und führte seine Mannschaft somit zum Sieg. Tobias Harris hatte davor mit 26 Punkten (11/19 FG) stark aufgespielt und zeigte sich dazu mit 8 Rebounds, 3 Steals und 3 Blocks extrem aktiv. DeAndre Jordan verbuchte sein übliches Double-Double (17 Punkte, 15 Rebounds) und auch Lou Wiliams lieferte mit 21 Punkten den gewohnten Scoring-Punch von der Bank.

In der Startaufstellung der Nets wusste nur DeMarre Carroll (20 Punkte, 7 Rebounds) wirklich zu überzeugen - dafür bekamen die Starter mit 75 Punkten von der Bank jede Menge unterstützung. Anführer dieser unglaublichen Bankleistung war LeVert, der sich mit 27 Punkten (11/19 FG) über ein neues Career-High freuen durfte.

Sacramento Kings (20-44) - New York Knicks (24-40) 102:99 (BOXSCORE)

Trotz des Spektakulären Endes inklusive Gamewinner vom Mann des Abends, Skal Labissiere, ärgerten sich die Kings noch lange nach dem Spiel, dass das Spiel überhaupt so knapp wurde. Denn Sacramento baute nach der Halbzeit eigentlich eine komfortable Führung auf und führte mit noch knapp zehn Minuten zu spielen 92:73. Nach einem 26:7-Lauf glich Kyle O'Quinn das Spiel dann aus, die Kings hatten aber noch eine letzte Chance auf den Sieg. Labissiere improviesierte dann nach einem fehlgeschlagenen Einwurf-Spielzug und versenkte den tiefen Dreier.

"Es war eines der Plays, die wir am Ende des Spiels verwenden", kommentiere Labissiere. "Normalerweise landet der Ball dann bei De'Aaron (Fox) oder Bogdan (Bogdanovic), aber es ist dann irgendwie einfach so passiert, dass ich die Reaktion des Gegners gelesen habe und einfach selber den Wurf genommen habe." Fox freute sich für seinen jungen Kollegen: "Das war echt ein schwerer Wurf - aber er hatte es sich verdient, diesen Wurf zu nehmen."

Das unvollendete Knicks-Comeback führte Tim Hardaway Jr. mit 24 Punkten (11/21 FG) an. Enes Kanter verzeichnete mit 14 Punkten (7/10 FG) und 16 Rebounds ein Double-Double. O'Quinn erzielte 8 seiner 14 Punkte im vierten Viertel und brachte seinem Team mit 8 Rebounds, 3 Blocks und 2 Steals eine Menge Energie von der Bank.

Sacramento konnte auf eine ausgeglichene Teamleistung um Topscorer Bogdan Bogdanovic zählen. Der MVP der diesjährigen Rising-Stars-Challenge war mit 22 Punkten (7/11 FG) der erfolgreichste Scorer seines Teams und traf dazu einen sehr wichtigen Wurf in der Crunchtime. Mit Labissiere (14), Justin Jackson (12), Kosta Koufos (12), Buddy Hield (12) und De'Aaron Fox (10) punkteten fünf weitere Spieler zweistellig.