New Orleans Pelicans - Portland Trail Blazers 119:102 (BOXSCORE), Serie: 3:0
Wer hätte das vor dem Start der Serie gedacht? Die Pelicans haben die Tür zur zweiten Runde weit aufgestoßen - nach der dominanten Vorstellung in Spiel 3 scheint derzeit sogar ein Sweep realistisch zu sein. Zum besten Zeitpunkt spielen die Pelicans ihren besten Basketball und haben offensichtlich Blut geleckt.
Nach den beiden Niederlagen in Portland waren die Blazers eigentlich mit Wut im Bauch nach New Orleans gereist - und natürlich auch mit Druck. Der eigentlich favorisierte 3-Seed stand in dieser Partie ja längst mit dem Rücken zur Wand und hatte sich dementsprechend auch viel vorgenommen. Gerade die beiden Star-Guards Damian Lillard und C.J. McCollum wollten ihre schwachen Leistungen natürlich unbedingt vergessen machen.
Das gelang zumindest einem von ihnen, in der ersten Hälfte präsentierte sich vor allem McCollum klar verbessert (14 Punkte, 6/10 FG). Es spielte jedoch kaum eine Rolle: Die Pelicans scheinen durch die beiden Auswärtssiege unheimliches Selbstvertrauen getankt zu haben. Die ersten sechs Minuten verliefen noch ausgeglichen, aber ab diesem Zeitpunkt spielte sich NOLA fast schon in einen Rauschzustand. Innerhalb von nicht einmal sieben Minuten wurde aus einem 16:16 ein 36:20, zur Pause hieß es schon 64:45.
Nikola Mirotic kann nicht daneben werfen
Den Blazers fehlten gerade offensiv einfach die Mittel. Lillard blieb weit unter seinen Möglichkeiten, neben McCollum spielte in Halbzeit eins nur Al-Farouq Aminu mit 15 Punkten überzeugend, während Jusuf Nurkic und Maurice Harkless (je 2 Punkte) nahezu unbrauchbar waren. A propos unbrauchbar: Die Bank der Blazers erzielte in der ersten Hälfte nicht einen einzigen Punkt. So konnten sie die euphorisch und balanciert auftretenden Pelicans natürlich nicht vor Probleme stellen.
Auch bei den Pelicans war die Bank kein großer Faktor, dafür waren die Starter fast alle richtig gut aufgelegt. An allererster Stelle war hier in diesem Fall Nikola Mirotic zu nennen: Der spanische Nationalspieler schenkte den Blazers unheimlich effektive 30 Punkte (12/15 FG!) ein und griff sich dazu noch 8 Rebounds.
Anthony Davis konnte sich da für seine Verhältnisse schon ein wenig zurücknehmen und vermehrt auf die Defense konzentrieren, allerdings polsterte er sein Punktekonto im letzten Viertel noch einmal auf und kam am Ende auf 28 Punkte und 11 Rebounds (sowie 3 Steals und 2 Blocks). Dazu gefiel auch erneut der Backcourt bestehend aus Jrue Holiday (16 Punkte) und Rajon Rondo mit 16 Punkten und 11 Assists.
Damian Lillard enttäuscht erneut
Portland hatte darauf keine Antwort. In der zweiten Hälfte kamen sie nicht mehr näher als bis auf 15 Punkte heran, im letzten Viertel betrug der Vorsprung fast durchgehend über 20 Punkte. Die Frustration war insbesondere Lillard (20 Punkte, 5/14 FG, 8 Turnover) klar anzusehen. McCollum kam auf 22 Punkte, Aminu beendete die Partie mit 21.
Auch wenn damit wohl niemand gerechnet hätte: Am Samstagabend (23 Uhr) haben die Pelicans in Spiel 4 erneut im Smoothie King Center die Chance, den Sweep perfekt zu machen.