Milwaukee Bucks - Boston Celtics 104:102 (BOXSCORE), Serie 2:2
Flüssige Angriffe waren in den Anfangsminuten dieses Spiels Mangelware. Doch den Celtics gelang es, sich dank einiger Offensiv-Rebounds eine erste Führung zu erarbeiten (10:4), während die Bucks mit 1/10 Treffern aus dem Feld starteten.
Das Blatt sollte sich aber schnell wenden. Als den Hausherren einige Stopps gelangen, wachte die Arena auf und man konnte Antetokounmpo und Co. ansehen, wie ihr Selbstvertrauen wuchs. So fielen einige schwierige Würfe rein, hinzu kamen viele Kommunikationsfehler der Celtics-Defense, die mit klugen Cuts und Punkten am Brett bestraft wurden.
Eine Sequenz Ende des ersten Viertels zeigte, wie es um die Celtics in dieser Phase bestellt war: Khris Middleton ließ mit einem simplen Fake gleich zwei Verteidiger ins Nirgendwo fliegen und traf per Floater. Bei noch 1,5 Sekunden auf der Uhr rollte Marcus Morris den anschließenden Inbound-Pass einfach ins Feld - Matthew Dellavedova spritzte dazwischen und traf mit dem Buzzer zum 27:14.
Anschließend gelang es Boston bis zum Pausentee nicht mehr, Momentum zu generieren. Einzelne Lichtblicke Jaylen Browns konterten die Bucks umgehend, ihre Dreier fielen reihenweise und die starke Defense ließ nur eine 30-prozentige Wurfquote zu. Zur Halbzeit führten sie komfortabel mit 51:35.
Boston Celtics gelingt Comeback
Nach dem Seitenwechsel beging Tyler Zeller sein viertes Foul, was aber zunächst nicht wirklich ins Gewicht fiel. Die Bucks-Defense war weiter intensiv (die Kobolde hatten erst 2 Dreier versenkt!), kaum ein Celtics-Abschluss war einfach. Auf der anderen Seite trugen sich gefühlt alle Milwaukee-Spieler abwechselnd im Scoreboard an, weshalb die Offensive schwer auszurechnen war. Im Nu betrug der Vorsprung 20 Zähler.
Dann aber verfiel die Offense der Bierstädter phasenweise in die altbekannte Planlosigkeit, wodurch Boston ein 12:2-Run gelang. Ein Dreier von Jayson Tatum ließ die Angelegenheit einstellig werden (69:60), Brown legte von Downtown nach. Zu Beginn des Schlussabschnitts war plötzlich wieder alles offen, was aufgrund des Spielverlaufs zuvor durchaus überraschend war.
Knapp 10 Minuten vor Schluss versenkte Morris einen Dreier aus der Ecke zum 75:77, die Bucks waren sichtlich beeindruckt. Ein Dreier von Maker sorgte für Erlösung, die Crowd war für diesen Moment dankbar und wurde wieder lauter. Auf dem Feld wechselten sich die Teams mit Dreiern ab, es war nun ein offener Schlagabtausch - bis tief in die Crunchtime hinein.
Bucks vs. Celtics: Spannung bis zum Ende
1:50 Minute vor dem Ende traf Giannis einen Freiwurf zum 99:95, doch Brown antwortete mit einem eiskalten Stepback-Dreier und die Bucks verloren auf der anderen Seite den Ball. Tatum nutzte mit einer Isolation die Chance zur Celtics-Führung und netzte aus der Halbdistanz. Dann wechselten sich die Teams mit Ballverlusten ab - ehe Malcolm Brogdon einen Transition-Dreier zum 102:100 versenkte (noch 33 Sekunden).
Auf der anderen Seite ging Al Horford an die Linie, behielt die Nerven und glich aus. Die Antwort: Ein Tip-In vom Greak Freak fünf Sekunden vor Schluss! Das sollte es dann letztendlich gewesen sein, weil ein gut verteidigter Jumper von Morris mit dem Buzzer nicht sein Ziel fand.
Giannis, der mit einem krachenden Dunk über Horford erneut für das Highlight des Abends sorgte, kam auf 27 Punkte, 7 Rebounds und 5 Assists, Middleton markierte 23 Zähler. Auf der anderen Seite gelang Brown ein neues Playoff Career-High (34 Punkte), Tatum kam auf 21 Punkte.