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NBA Playoffs: James Harden dominiert - Rockets holen Spiel 1 gegen Jazz deutlich

James Harden war in Spiel 1 gegen die Utah Jazz nicht zu bremsen.
© getty

Die Houston Rockets haben ihr Auftaktspiel gegen die Utah Jazz ohne große Mühe gewonnen. Spiel 1 der Western Conference Semifinals ging mit 110:96 (BOXSCORE) an das beste Team der Regular Season.

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Ohne den angeschlagenen Ricky Rubio musste Utah in Houston antreten, Royce O'Neale rückte für den im Publikum sitzenden Spanier in die Starting Five und Donovan Mitchell wurde dadurch de facto zum Point Guard. Die Rockets hingegen durften sich über die Rückkehr von Luc Mbah a Moute freuen, der nach langer Pause endlich wieder zur Verfügung stand.

Die ersten Minuten gehörten allerdings ganz klar James Harden - der MVP-Favorit hatte schon nach knapp zehn Minuten 12 Punkte auf dem Konto und sein Team damit zur 11-Punkte-Führung geführt. Doch nicht nur Harden war zu viel für Utah - als der Bärtige pausierte, übernahm stattdessen einfach Chris Paul die Kontrolle und führte die Offense genauso effizient. Nach dem ersten Viertel stand es bereits 34:21 und CP3 ließ auch danach nicht locker.

Utah bekam kaum ein Bein auf den Boden und hatte auf das sensationelle Shooting der Rockets keine Antwort, auch wenn Jae Crowder und Joe Ingles ebenfalls gut aufgelegt waren. Harden und Paul tanzten und schlossen entweder selbst ab oder fanden ihre Mitspieler - der Vorsprung wuchs auf 21, dann auf 24, dann auf 27 Punkte. Zur Pause stand es 64:39 und Utah war nicht im Geringsten zu beneiden.

Nach der Pause wurde es zumindest etwas besser, auch weil Mitchell mehr abseits des Balles eingesetzt wurde und besser ins Spiel fand. Ihren Vorsprung verteidigten die Rockets aber weiterhin ziemlich mühelos, bevor die Jazz am Ende des dritten Viertels immerhin mal auf 15 Zähler verkürzten. Darauf hatte Paul mit einem schwierigen Dreier zwar direkt wieder die Antwort, aber Utah nahm diesen Push auch mit ins nächste Viertel. Ein Mitchell-Layup verkürzte rund 10 Minuten vor Schluss auf nur noch 11 Punkte Rückstand, so nah war man vorher zuletzt im ersten Viertel dran gewesen.

Nun kehrte jedoch Harden zurück und baute die Führung schnell wieder auf 15 aus. In der Folge kam Utah dem Comeback nicht mehr wirklich näher. Einen Aufreger gab es noch, als Gordon versehentlich auf Mitchells umgeknickten Fuß trat und der Rookie kurz auf die Bank musste, es war aber nicht so schlimm und wenig später kehrte Mitchell wieder zurück. Für einen Sieg konnte er aber auch nicht mehr sorgen.

Dafür war insbesondere Harden (41 Punkte, 8 Rebounds, 7 Assists) einfach zu stark und hatte in Person von Paul (17), Tucker (15) und Capela (16, dazu 12 Rebounds) auch zu viel Unterstützung. Bei den Jazz waren Mitchell und Crowder mit jeweils 21 Punkten die Topscorer.

Spiel 2 der Serie findet in der Nacht auf Donnerstag ebenfalls im Toyota Center statt.

Die wichtigsten Statistiken

Houston Rockets vs. Utah Jazz 110:96, Serie 1-0 (BOXSCORE)

  • 10/16 lautete die Ausbeute der Rockets in der ersten Hälfte von Downtown. Das sind 62,5 Prozent - und es wirkte wie 100. Man konnte kaum blinzeln, so wenig Zeit lag zwischen dem Einschlag diverser Triples. Wenn Houston den Dreier so trifft (insgesamt 17/32 3FG), ist dieses Team kaum zu schlagen, weil dadurch umso mehr Platz für die Isolationen von Paul und vor allem Harden entsteht. Und diesen Raum nutzt wohl fast niemand besser.
  • Die Gastgeber wirkten grundsätzlich wie das frischere, spritzigere Team. Dabei war natürlich zu erwähnen, dass Houston auch eine wesentlich längere Pause hinter sich hatte als die Jazz, die zwei Tage zuvor noch gegen OKC ranmussten. Dennoch: Die Rockets hatten Vorteile beim Rebound (35:31) und auch bei den forcierten Ballverlusten (18:15).
  • Etwas überraschend hatten die Jazz aber - und das schon lange vor der Garbage Time - die stärkere Bank in dieser Partie. Zumindest offensiv. Gerade Neto und Exum brachten von der Bank frischen Wind rein und gaben vor allem Mitchell einige Entlastung. Anfang des vierten, als Utah mit 20 Punkten hinten lag, hatten lediglich diese beiden ein positives Plus/Minus bei Utah. Vielleicht können Drei-Guard-Lineups ein Mittel in den nächsten Spielen sein, insbesondere dann, wenn Rubio länger ausfällt.
  • Ein weiterer Punkt, auf den Utah noch stärker achten könnte: Die Transition Offense. Während Houston generell eigentlich gut verteidigte, offenbarten sie in Transition dann doch ein paar Schwächen. Gerade das Tempo von Burks, Exum und Mitchell ist eine Stärke, die es sich auszuspielen lohnt, auch wenn Utah gewöhnlich nicht das klassische Pace-Team ist. In dieser Partie gab es immerhin 20 Fastbreak-Punkte (Houston: 13).

Houston Rockets vs. Utah Jazz: Die Stimmen zum Spiel

James Harden (Rockets): "Wir sind ein anderes Team dieses Jahr. Wir haben so viele verschiedene Verteidigungen gesehen, weswegen wir nun vorbereitet sind."

Donovan Mitchell (Jazz): "Wir mussten uns schnell auf Houston einstellen und waren nach der Thunder-Serie auch noch ein wenig müde. Das war aber nicht der Grund für unsere Leistung heute."

Der Star des Spiels

James Harden. Klare Sache. Dominante Vorstellung des Bartes, der vor allem auch in den wenigen Momenten voll zur Stelle war, als Utah in Halbzeit zwei mal etwas Morgenluft schnupperte. Wenn Harden mit so einem Selbstverständnis spielt, ist ihm jeder Verteidiger einfach nur hilflos ausgeliefert. Außerdem stark: Paul und Tucker.

Der Flop des Spiels

Derrick Favors. Womöglich ist es nicht die Serie für Favors, der gegen OKC noch so wichtig war. Gegen Houston kann Snyder wohl nicht allzu viele Minuten mit zwei Bigs spielen, da die Rockets das mit ihrem Shooting viel zu gut ausnutzen können. Im Zweifel wird Gobert da natürlich mehr spielen als Favors, insbesondere dann, wenn dieser offensiv (5 Punkte, 2/5 FG) und am Brett (2 Rebounds) kein Faktor ist, wie in dieser Partie.

Coaching Move des Spiels

Es hat sich ja rumgesprochen, dass Gobert relativ ungern bis raus an die Dreierlinie verteidigt. Die Rockets-Guards machten sich das gezielt zum Vorteil und verwickelten den Franzosen immer wieder in Pick'n'Rolls, die ihn in nahezu unmögliche Situationen brachten. Sank er ab, wurde abgedrückt, kam er nah ran, gingen Harden oder Paul an ihm vorbei oder bedienten eben den abrollenden Capela. Die Problematik war natürlich vor der Serie schon bekannt, dennoch war sie besonders eklatant, weil Gobert eben auch auf der anderen Seite keinen großen Impact hatte. Hier muss sich Snyder wohl noch etwas einfallen lassen, wie er den Franzosen zumindest als Screener noch besser einbindet.

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