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NBA Playoffs: Paul George brandheiß gegen Jazz - Thunder gewinnen Spiel eins

Paul George schenkte den Utah Jazz acht Dreier ein
© getty

Die Oklahoma City Thunder sind erfolgreich in die Postseason gestartet. Im Duell mit den Utah Jazz ragt vor allem Paul George für OKC heraus. Der Swingman netzte unter anderem acht Dreier und war einer der Gründe, warum die Thunder mit 116:108 (BOXSCORE) siegten.

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Was für ein Start für die Gäste in der gefürchteten Chesapeake Arena. Utah blitzte die perplexen Thunder komplett, erzielte früh 9 Punkte in Transition und führte nach wenigen Minuten bereits mit 16:4. Und Donovan Mitchell? Der zeigte in seinem ersten Playoff-Spiel keinerlei Nervosität und war überall zu finden. Aber Billy Donovans Mannen kamen mit einem 12:0-Run schnell zurück, da der Ball besser lief und Steven Adams seine ersten Offensiv-Rebounds holte. 25:25 nach 12 Minuten.

Utah hatte nun große Probleme, die Sets zu spielen, das Drive-and-Kick-Spiel erlahmte, die Würfe waren schwer. Aber auch OKC hatte einige Schwierigkeiten mit der gewohnt guten Jazz-Defense. Die Thunder wurden zu vielen Versuchen aus der Mitteldistanz gezwungen - mit wechselndem Erfolg. Diesen hatte aber Paul George, der pünktlich zu den Playoffs mal wieder seinen Touch gefunden hatte und schon zur Pause bei 20 Zählern stand und großen Anteil daran hatte, dass OKC mit einer 54:48-Führung in die Halbzeit ging.

George blieb auch in der Folge heiß und traf auch seine nächsten beiden Dreier, Utah gewährte PG-13 zu viel Platz am Perimeter und der Thunder-Star bestrafte dies konsequent. Mitte des dritten Viertels holte sich Rudy Gobert sein viertes Foul ab, die Jazz gingen klein mit einem Frontcourt aus Jae Crowder und Derrick Favors. Aber OKC konnte dies nur bedingt nutzen, durch einige Ballverluste und Einzelaktionen von Mitchell hielten die Gäste weiter Kontakt. Das Momentum hatten aber die Gastgeber, als George mit der Sirene aus der Ecke einen weiteren Jumper zum 81:72 netzte.

Und noch ärgerlicher für Utah: Mitchell musste im Anschluss mit großen Schmerzen am Fuß erst einmal in die Kabine eskortiert werden. In der Zwischenzeit liefen die Thunder wieder heiß, Alex Abrines sorgte mit zwei Dreiern für Entlastung, George traf sowieso gefühlt weiter alles. Etwas später kam Mitchell wieder zurück, wirklich rund lief er aber nicht. Das hielt den Rookie aber nicht vom Scoren ab, allerdings gelangen den Gästen nun keine Stops mehr, der Rückstand wuchs auf 15 Punkte an. Gut zwei Minuten vor dem Ende hisste dann Jazz-Coach Quin Synder die weiße Fahne und brachte die Reservisten.

Und die hatten noch nicht aufgegeben. Alec Burks verbuchte schnelle 10 Punkte und brachte Utah eine halbe Minute vor dem Ende wieder auf sechs Punkte heran, am Ende reichte dies aber nicht.

Topscorer der Thunder war George mit 36 Punkten (13/20 FG, 8/11 Dreier), Russell Westbrook spielte über weite Strecken kontrolliert und kam auf 27 Zähler (10/25 FG), 13 Rebounds und 8 Assists. Dazu punkteten Anthony (15), Adams (12) und Abrines (11) zweistellig. Für Utah überzeugte Mitchell (27, 11/22 FG, 10 Rebounds), während Ricky Rubio (13, 5/18 FG) seine vielen Freiheiten nicht nutzen konnte. Gobert kam auf 14, Crowder von der Bank kommend auf 13 Punkte.

Die wichtigsten Statistiken

Oklahoma City Thunder vs. Utah Jazz 116:108, Serie 1:0 (BOXSCORE)

  • Starpower ist in den Playoffs nie verkehrt, das zeigte sich auch in diesem Spiel. Die Big Three der Thunder dominierte das Geschehen, schon zur Halbzeit hatten Westbrook, George und Anthony zusammen 43 Punkte erzielt. Nach der Pause konnten auch die Rollenspieler ein wenig beitragen, den Löwenanteil übernahmen aber wieder die Stars. 80 der 116 Zähler verbuchten die drei Stars. Entsprechend wurden auch weniger Assists gespielt, da das Trio die Offense meist eigenmächtig kreierte. OKC spielte bei 41 Field Goals lediglich 16 Assists.
  • Mit Gobert waren die Jazz auch diesmal eine Macht in der Zone. OKC erzielte nur 32 Zähler in der Zone (Utah: 50). Da aber die Sprungwürfe fielen, spielte dies letztlich keine Rolle. Gerade aus der Distanz lief es wie am Schnürchen, was natürlich viel mit George zu tun hatte. 14 der 29 Dreierversuche gingen durch die Reuse (48,3 Prozent).
  • Utah hatte früh mit hohem Druck, einigen erzwungenen Ballverlusten und leichten Punkten im Fastbreak Erfolg, doch je länger das Spiel dauerte, desto besser stellte sich OKC darauf ein. Im Halfcourt taten sich die Gäste dagegen schwer, häufig mussten Abschlüsse spät in der Shotclock genommen werden. Gerade Rubio hielt den Spalding meist spät in der Hand, seine Würfe nahmen die Thunder mit Kusshand. 21 Punkte in Transition wurden es am Ende, allerdings kamen auch die Thunder auf 22.
  • Die Thunder hatten in ihrer noch nicht allzu langen Playoff-Historie schon einige gute Runs mit Westbrook, James Harden und Kevin Durant. George war nun aber der erste Thunder-Spieler, der in einem Spiel mindestens sieben Dreier versenkt hat.
  • Mindestens 25 Punkte und 10 Rebounds beim Playoff-Debüt? Das gab es zuletzt vor zwölf Jahren, als ein gewisser LeBron James erstmals in der Postsason spielte. Mitchell machte es ihm nun nach.

OKC Thunder vs. Utah Jazz: Die Stimmen zum Spiel

Russell Westbrook (Thunder) über George: "Wenn er so aggressiv ist wie heute, verändert es unser ganzes Spiel. Unsere Aufgabe ist es dann, ihn zu finden und es ihm leicht zu machen. Dann sind wir ein besseres Team."

Der Star des Spiels

Paul George. Playoff P ist zurück. Wie schon bei den Indiana Pacers drehte der Swingman mit Beginn der Postseason ordentlich auf. Aus der Distanz ließ er es gewaltig regnen, dazu überzeugte der Forward auch als Ballhandler im Pick'n'Roll und bestrafte Gobert einige Male, als dieser in der Zone kleben blieb. Dazu auch defensiv wieder mit guter Arbeit gegen Ingles, was Utah überhaupt nicht schmeckte. Das absolute Highlight lieferte George dann zu Beginn des vierten Viertels, als er Royce O'Neale erst mit einem fiesen Crossover auf die Bretter schickte und den anschließen Dreier auch noch versenkte.

Der Flop des Spiels

Derrick Favors. Sehr anonyme Vorstellung des Power Forwards, der keinerlei Vorteile aus seiner körperlichen Überlegenheit gegen Melo zog. Allgemein attackierte Utah Anthony zu selten, was auch an der Passivität von Favors lag, der selten den Ball forderte und nur sieben Abschlüsse hatte. Die Jazz brauchen in den kommenden Spielen mehr als 7 Punkte und 5 Rebounds von ihrem Big Man.

Coaching Move des Spiels

George kümmerte sich nicht, wie von einigen erwartet, um Mitchell, stattdessen setzte Thunder-Coach Donovan seinen besten Verteidiger auf Ingles an. Ein guter Move, da der Australier mit seinem Ballhandling und Playmaking meist die zweite Welle der Jazz-Offense einläutet. Das fiel durch die Arbeit von PG-13 fast komplett weg, entsprechend statisch wurde die Offensive der Gäste. Ingles nahm nur 9 Würfe und spielte nur einen Assist. Das wird Donovan sicher gefallen haben.

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