Marcus Smart war für die Celtics wieder verfügbar, startete aber zunächst nicht. Dennoch gab es bei den Celtics in der Starting Five eine Änderung: Semi Ojeleye (erster NBA-Start) begann für Aron Baynes, dafür rückte Al Horford auf die Fünf. Es blieb aber unverändert eng, beide Teams schenkten sich nichts. Richtig laut wurde es, als Smart seine ersten Minuten bekam und prompt per Dive den ersten Steal in echter Smart-Manier holte, wenig später blockte er einen Alley-Oop-Dunk von Giannis Antetokounmpo. Die Bucks wirkten beeindruckt, Boston führte nach einem Viertel mit 23:15.
Aber wie so oft in der Serie folgte nun der Bruch im Spiel der Celtics. Die Bucks brachten nun Khris Middleton in gute Positionen (meist im Mismatch gegen Shane Larkin), ansonsten strahlte jedoch kein anderer Gäste-Spieler Gefahr aus, auch weil Giannis lange pausierte. Doch auch mit dem Griechen lief wenig zusammen, während die Celtics nun offene Dreier erspielten, die Jayson Tatum und Jaylen Brown zur zweistelligen Führung versenkten (43:29). In der Folge kühlten die Gastgeber aber ab, Milwaukee nutzte dies und konnte den Rückstand bis zur Pause ein wenig verkürzen (48:37).
Es wurde ein wenig hitziger. Terry Rozier und Eric Bledsoe verteilten kleine Schubser abseits des Balles, bevor Bledsoe den Celtics-Guard etwas heftiger in Richtung Zuschauer schubste. Es gab ein T für Rozier und ein Flagrant Foul für den Bucks-Guard. Aber die Gäste kämpften sich mit starker Defense wieder ins Spiel, Shabazz Muhammad (11 Punkte im dritten Viertel) verkürzte auf vier Zähler. Dies war jedoch nur von kurzer Dauer, Boston konterte mit einem 7:0-Run und konnte wieder eine zweistellige Führung etablieren, die auch zum Ende des Viertels noch Bestand hatte (72:61).
Boston gewinnt Spiel fünf gegen die Bucks
Doch Milwaukee war weiter im Spiel. Parker holte innerhalb kürzester Zeit 3 Offensiv-Rebounds, der Celtics-Vorsprung schmolz wieder zusammen. Die Bucks kamen nun häufiger an die Freiwurflinie und spielten nun überragende Defense. Allerdings war die Offense zu sehr auf Einzelaktionen ausgelegt, wobei es Boston weiter verstand, dass Giannis den Ball abgeben musste.
Auf der anderen Seite fanden die Celtics wieder Wege zum Korb, Brown stellte per Leger auf 84:77 bei noch 1:50 auf der Uhr. Middleton verkürzte per Jumper, traf aber kurz darauf einen offenen Dreier nicht, welcher die Bucks auf zwei Zähler herangebracht hätte. So konnten die Celtics mit ein wenig Glück den Deckel drauf machen, als Smart beinahe den Ball verlor, aber der Spalding irgendwie bei Horford landete, der 28 Sekunden vor Schluss per Dunk den Vorsprung wieder auf 7 Zähler ausbaute. Middleton verkürzte noch einmal aus der Distanz, aber Rozier brachte das Spiel von der Linie endgültig nach Hause.
Rozier kam auf insgesamt 16 Punkte, während Horford (22, 14 Rebounds) mit seinem Double-Double der beste Scorer der Celtics war. Brown steuerte 14 Zähler bei und Smart verbuchte 9 Punkte, 4 Assists sowie 3 Blocks. Bei Milwaukee waren in Middleton (23, 9/21 FG), Antetokounmpo (16, 10 Rebounds, 9 Assists), Bledsoe (16, 5/15 FG) und Parker (17, 8 Rebounds) die besten Optionen im Angriff.
Die Celtics führen damit in der Serie mit 3-2 und können in der Nacht auf Freitag bereits den Einzug in die Conference Semifinals perfekt machen.
Die wichtigsten Statistiken
Boston Celtics vs. Milwaukee Bucks 92:87, Serie 3:2 (BOXSCORE)
- Kein Team warf in den Playoffs bisher besser die Bucks (54,2 Prozent). Davon war in Spiel 5 wenig zu sehen. Außer Middleton, Antetokounmpo und Parker waren die Gäste im Angriff ziemlich zahnlos. Zur Pause hatten die Bucks nur 37 Punkte bei 35 Prozent aus dem Feld vorzuweisen. Daran änderte sich auch im weiteren Verlauf nichts, auch aus der Distanz wollte wenig fallen (8/31 3FG). So standen am Ende gerade einmal 36 Prozent aus dem Feld.
- Boston dominierte in den ersten Spielen mehr als deutlich die Bretter, durch die Änderung in der Starting Five gaben die Celtics diesen Vorteil aber ab, da Baynes deutlich weniger Minuten sah. Horford ging nur vereinzelt den Würfen seiner Mitspieler nach und war eher darum bedacht, schnell wieder in die Defense zu kommen, um leichte Transition-Punkte der Bucks zu verhindern. Boston gewann das Rebound-Duell zwar mit 50:36, griff sich aber weniger offensive Bretter als der Gegner (5:7).
- Einerseits verstanden es die Celtics gut, Antetokounmpo zu limitieren, auf der anderen Seite verschafften die Bucks dem Griechen selten eine gute Position. Der Star musste meist weit vom Korb entfernt gegen Ojeleye aufposten, wobei der Forward der Celtics nur selten nachgeben musste. Unter anderem erzwang er beim Drive des Griechen einen Jump Ball, was eigentlich nach zwei leichten Punkten für Milwaukee aussah. Antetokounmpo wurde bei gerade einmal 10 Versuchen aus dem Feld gehalten, das schafften inklusive Regular Season gerade einmal zwei Teams vor den Celtics.
- Tony Snell und der TD Garden werden wohl keine Freunde mehr. Der 3-and-D-Spezialist vergab wieder alle seine fünf Versuche aus der Distanz und hat damit noch keinen einzigen Dreier in diesen Playoffs auf fremden Court getroffen (0/9).
Boston Celtics vs. Milwaukee Bucks: Die Stimmen zum Spiel
Al Horford (Celtics): "Wir brauchten nach den Spielen in Milwaukee Veränderungen. Der Coach hat das gesehen und reagiert. Das hat uns gut getan. Ojeleye und die Rückkehr von Marcus Smart haben heute den Unterschied ausgemacht."
Der Star des Spiels
Al Horford. Jeder Celtics-Spieler hatte seine Höhen und Tiefen, da machte auch Big Al mit seinen 6 Ballverlusten keine Ausnahme. In den wichtigen Momenten war er aber da, vor allem seine zwei Dreier beendeten jeweils kleinere Runs der Bucks. Da er sich weniger um Giannis kümmern musste, konnte Horford in der Defense mehr den Ausputzer geben und war beim Doppeln immer schnell zur Stelle. 14 Rebounds sind zudem ein Playoff-Career-High im Trikot der Celtics.
Der Flop des Spiels
Eric Bledsoe. Wie schon in den ersten beiden Spielen in Boston wirkte der Spielmacher wenig inspiriert. Die Celtics freuten sich über jeden Midranger, den er nahm und nicht wirklich traf. Dazu stoppte er zu oft den Ball in der ohnehin stagnierenden Offense der Bucks. Defensiv ebenfalls mit großen Schwächen gegen Terry Rozier, teils nicht existenter Hilfe und einigen verschlafenen Cuts, die Boston leichte Punkte verschaffte.
Coaching Move des Spiels
Durch den Start von Ojeleye sollte vor allem Horford entlastet werden, der nun nicht mehr gegen Antetokounmpo verteidigte. Horford gab stattdessen seinem Team Rebounding und auch Scoring. Schon in den ersten Minuten attackierte er immer wieder Tyler Zeller, der gegen den mobilen Big deutlich unterlegen war. Ein weiterer Nebeneffekt war, dass Baynes nun mehr gegen Thon Maker und die Second Unit agierte und den Süd-Sudanesen ordentlich herumschubste. Die Bucks reagierten im zweiten Viertel und man sah Giannis längere Zeit auf der Fünf, dazu begann Maker die zweite Halbzeit für Zeller und beendete das Spiel auch.