Above the Break: Kawhi Leonards seltsame Isolation von den San Antonio Spurs

Ole Frerks
18. April 201811:11
Kawhi Leonard bestritt für die San Antonio Spurs in dieser Saison nur 9 Spiele. getty
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Willkommen bei Above the Break - der SPOX-Meinung zur NBA-Saison! Zweimal im Monat nimmt SPOX-Redakteur Ole Frerks ein Thema aus der Liga ganz genau unter die Lupe. Diesmal: Der kuriose Zwist zwischen Kawhi Leonard und den San Antonio Spurs - und die Fragen der User.

Der seltsame Fall des Kawhi Leonard

Wir haben die lange Saison hinter uns und endlich die beste Zeit des Jahres erreicht - die Playoffs. Es geht endlich wieder ums Ganze und tatsächlich gibt es dieses Jahr sogar schon in Runde eins genug Matchups, die faszinieren und die offen sind.

Schon am ersten Wochenende gab es mit dem dramatischen Spiel zwischen Milwaukee und Boston, dem blamablen Auftritt der Cavaliers und dem entführten Sieg der Pelicans in Portland eine Menge Aufreger. Ganz zu schweigen von den dominanten Leistungen der Sixers und James Harden.

Wenn man bloß nach den Team-Namen geht, sollte wiederum eigentlich die Serie der Warriors gegen die Spurs der Leckerbissen der ersten Runde sein - letztes Jahr immerhin die Paarung der Western Conference Finals. Seit Jahren hoffen NBA-Junkies allerorten auf eine Serie, in denen diese beiden Teams in Bestform gegeneinander antreten.

Der große Unterschied zwischen Kawhi Leonard und Stephen Curry

Davon kann aktuell leider keine Rede sein, ebenso wenig wie letztes Jahr. Stephen Curry fehlt auf der einen, Kawhi Leonard auf der anderen Seite - ein zweifacher MVP und ein Finals-MVP, zwei der (je nach Präferenz) fünf bis sieben besten Spieler der Liga. Die Umstände bei diesen beiden Superstars könnten allerdings unterschiedlicher nicht sein.

Während die Warriors die ersten beiden Spiele relativ mühelos für sich entschieden, saß Curry auf der Bank, feuerte an, jubelte und fieberte mit, als Teil des Teams. Es ist nicht ganz klar, wann er wieder spielen kann, eine Rückkehr in der zweiten Runde erscheint aber wahrscheinlich. Die Warriors sind gut genug, um auch ohne ihn eine Runde zu gewinnen, aber für die Titelverteidigung brauchen sie Curry. Umso beruhigender ist die Gewissheit, dass er bald zurückkehren wird.

Popovich verweist auf "Kawhi und sein Camp"

Bei den Spurs verhält es sich anders. Sie sind nicht gut genug, um auch ersatzgeschwächte Warriors zu schlagen, wenn ihr bester Spieler fehlt. Und sie können auch nicht mit einer Rückkehr rechnen. Die Aussage von Gregg Popovich, dass nur "Kawhi und sein Camp" sagen könnten, wann er bereit wäre, war schon bezeichnend, noch deutlicher wurde der Graben zwischen Team und Superstar aber durch die Tatsache, dass Leonard nicht einmal in der Halle war.

Mehr noch: Pau Gasol zufolge hat sich Leonard seit mehreren Wochen nicht mehr bei seinem Team blicken lassen. Und wenn das stimmt, muss man sich dann doch mal fragen, ob irgendwann der Punkt erreicht ist, von dem es kein Zurück mehr gibt.

Leonard: Medizinische Freigabe ist längst da

Die Situation ist nach wie vor kompliziert und schwer durchschaubar, auch weil Leonard sich gemäß seines Naturells so wenig wie möglich dazu äußert. Was man weiß: Leonard gab im Laufe der Saison ein seiner Meinung nach verfrühtes Comeback und brach dieses nach neun Spielen wieder ab, weil ihm der Quadrizeps immer noch zu schaffen machte.

Eine medizinische Freigabe seitens der Spurs hat er schon vor Monaten erhalten, sich selbst aber nicht bereit gefühlt. Sein eigenes medizinisches Team hat ihm laut ESPN-Reporter Chris Haynes auch keine Freigabe erteilt. Leonard befindet sich seit Wochen in New York unter der Aufsicht seiner eigenen Docs und arbeitet nach eigenem Plan an der Reha.

Daran hat auch ein emotionales Team-Meeting nichts geändert, bei dem Leonard vom Team Berichten zufolge angefleht wurde, doch den Spurs zu vertrauen und wieder zu spielen. Letztendlich ist daraus wohl nur noch mehr Frustration entstanden. Beispielhaft dafür: Tony Parker sagte kürzlich, dass seine eigene Quadrizeps-Verletzung "hundertmal schlimmer" gewesen sei als die von Leonard.

Gregg Popovich wird passiv-aggressiv

Um das klarzustellen: Es ergibt wenig Sinn, Leonard einen Vorwurf dafür zu machen, dass er seinem Körper nicht vertraut. Niemand kennt diesen besser als er, auch nicht die besten Ärzte. Natürlich hätten die Spurs es lieber, dass er auf die Zähne beißt, aber es ist nicht verwerflich, dass er die eigene Gesundheit an erste Stelle stellt. Die Franchise wird auch dann noch Geld drucken, wenn Leonards Karriere lange vorbei ist. Das sollte man nie vergessen, wenn man den Impuls verspürt, über faule Millionäre zu schimpfen.

Einen Vorwurf kann man Leonard aber trotzdem machen - und zwar den der mangelnden beziehungsweise fehlerhaften Kommunikation. Dafür sprechen auch die Aussagen von Popovich. Pop ist keiner, der Spieler dazu zwingen will, ihr Comeback zu geben, bei Tim Duncan machte er einst bekanntlich das exakte Gegenteil, um dessen langfristige Karriere nicht zu gefährden.

Es scheint ihn vielmehr zu stören, wie bedeckt sich Leonard hält beziehungsweise wie er andere für sich sprechen lässt. Deswegen auch die Anspielungen auf das "Camp" oder die "Gruppe" von Leonard. Der Ärger ist offensichtlich, das zeigte sich auch nach Spiel 2 erneut, als Pop LaMarcus Aldridge in den höchsten Tönen lobte, weil dieser "Nacht für Nacht" für sein Team da ist und auch dann auf die Zähne beißt, wenn er angeschlagen ist. Dieses passiv-aggressive Verhalten hätte selbst LeBron stolz gemacht.

Die Statistiken von Kawhi Leonard

SaisonEinsätzePunkteReboundsFG%3FG%
11/12647,95,149,337,6
12/135811,9649,437,4
13/146612,86,252,237,9
14/156416,57,247,934,9
15/167221,26,850,644,3
16/177425,55,848,538
17/18916,24,746,831,4

Kawhi Leonard: Unzufrieden mit seinem Status?

Für Außenstehende sah es lange so aus, als wäre Leonard der neue Duncan, der neue perfekte Franchise Player in San Antonio. Vermutlich hat der sich im Ruhestand befindliche Duncan in den letzten Monaten aber an mehr Team-Events und Trainingseinheiten teilgenommen als sein designierter Nachfolger. Mittlerweile ist es nicht einmal mehr ausgeschlossen, dass Leonard sein letztes Spiel für die Spurs schon absolviert hat.

So komisch das klingen mag bei einem solchen Spieler und einer so renommierten Franchise: Wäre es wirklich noch überraschend, wenn die Spurs Leonard im Sommer traden? Ist es vielleicht sogar genau das, was Leonard mit seiner bewussten Isolation provozieren will? Auch in diesem Fall weiß man nicht sicher, ob Kawhi wirklich weg will, aber es gibt zumindest Indizien.

Leonard brach beispielsweise Verhandlungen mit Air Jordan über einen neuen Schuhvertrag ab, weil das Angebot seiner Meinung nach nicht zu seinem Status in der Liga passte. Womöglich bringt er diese fehlende Wertschätzung mit dem kleinen Markt San Antonio in Verbindung - auch wenn seine kategorische Weigerung, so etwas Ähnliches wie eine Persönlichkeit zu demonstrieren, sicherlich eine größere Rolle dabei spielt, dass er kein reizvoller Werbeträger ist.

Es ist schon ironisch - derzeit kann Leonard über seinen vergleichsweise niedrigen Bekanntheitsgrad eigentlich froh sein. Hieße er Curry, Harden oder gar James mit Nachnamen und würde sich so von seinem Team abgrenzen, würde die NBA-Welt seit Wochen kein anderes Thema kennen und lange nicht so zimperlich mit ihm umgehen, wie es aktuell der Fall ist.

Geraten die Spurs unter Zugzwang?

In jedem Fall könnten die Spurs unter Zugzwang geraten. Leonards Vertrag läuft noch bis 2019, danach verfügt er über eine Option, die er aber auch dann nicht ziehen würde, wenn alles paletti wäre - er wird so oder so mehr verdienen als die 21,3 Millionen, die ihm per Option zustehen. Aus diesem Grund wäre die kommende Saison die letzte Möglichkeit für San Antonio, noch einen Gegenwert für ihn zu bekommen.

Das haben diverse andere Teams natürlich auch mitbekommen. Berichten zufolge planen die Clippers bereits ein Trade-Paket, sie werden aber bei weitem nicht die einzigen bleiben, sollte Kawhi wirklich verfügbar werden. Obwohl Leonard seinem Ruf geschadet hat, ist er eben immer noch ein absoluter Superstar - einer der ganz wenigen Spieler, die eine Franchise tatsächlich transformieren können, weil sie individuell so gut sind.

Deswegen ist es auch wahrscheinlich, dass ihm die Spurs im Sommer trotz allem den Supermax-Vertrag anbieten werden, den Harden und Westbrook beispielsweise schon unterschrieben haben. Dieser würde sich auf fünf Jahre und knapp 220 Millionen Dollar belaufen und wäre damit weitaus lukrativer als jeder Deal, den er anderswo erhalten könnte.

Kaum Gewissheiten

Vielleicht unterzeichnet er diese vorzeitige Vertragsverlängerung dann und alles löst sich in Luft auf, so wie Popovich seine Probleme mit Aldridge ja auch in den Griff bekommen hat. Vielleicht lehnt er ab und wird getradet, wohin auch immer. Derzeit wirkt das wahrscheinlicher, aber wie bei so vielen Aspekten in dieser mysteriösen Saga gibt es keine Gewissheit.

Gewiss ist im Endeffekt nur: Es ist schade, wenn die Spurs in den Playoffs gegen den Champion antreten und ihr bester Spieler nicht mitspielt. Und dass er sich währenddessen auf der anderen Seite des Kontinents aufhält und nicht mit dem Team kommuniziert, hinterlässt einen ziemlich faden Beigeschmack.

User-Fragen: Rose und die Wolves, die Mavs-Pläne, Wagner und die Knicks

Ihr habt Fragen, die ihr in der Kolumne beantwortet sehen wollt? Dann stellt sie bei Twitter!

@cpshimself: Welche Rolle spielt Rose in den Playoffs?

Wohl eine etwas zu große. Fassen wir es mal mit der nächsten Frage zusammen ...

@voltixftw: Was muss passieren, damit Thibs aufwacht und Towns vielleicht mal wenigstens zur 3. Option macht?

Es ist eine berechtigte Frage. Schon die ganze Saison über war es nicht ideal, wie Karl-Anthony Towns bei den Wolves offensiv eingesetzt wurde. Am Anfang war dies noch verständlich, weil mit Jimmy Butler und Jeff Teague ja zwei neue recht balldominante Spieler ins Team kamen und man sich natürlich erst einmal verständigen musste. Aber es wurde fast nie die richtige Balance gefunden.

Towns hatte über die Saison gesehen nur die fünfthöchste Usage-Rate bei den Wolves (22,9), obwohl er ihr mit Abstand effektivster Offensiv-Spieler ist. Dass Butler als Wing mit 24,9 knapp drüber war, ist okay - aber auch Andrew Wiggins, Jamal Crawford (!) und Derrick Rose (in nur neun Spielen - aber !!!) nutzten durchschnittlich mehr Possessions, wenn sie auf dem Court standen, als Towns. Das ist logischerweise nicht ideal.

In Spiel 1 gegen Houston erwischte Towns ohnehin keinen guten Tag, er agierte nicht aggressiv genug und kam in 40 Minuten nur auf 8 Punkte. Sein Team tat ihm allerdings auch nicht einen einzigen Gefallen, teilweise sah er minutenlang wenig bis gar nicht den Ball. Das ist eins der größten Talente der NBA! In Spiel 1 hatte er trotzdem nur eine Usage-Rate von 14,2 - die siebthöchste bei den Wolves. Die höchste hatte Rose (30,8).

Zu D-Rose habe ich hier vor einigen Monaten ja schon einiges geschrieben. Bei den Wolves hat er sich nach einem schwachen Start bisher ziemlich vielversprechend präsentiert - auch in Spiel 1 gegen Houston spielte er durchaus ordentlich, zumindest offensiv. Aber natürlich sollte er bei den Wolves nicht derjenige sein, der den Ball dominiert. Dafür hat dieses Team einfach zu viele bessere Alternativen.

Zu einem großen Teil fällt die Verantwortung in diesem Fall auf Thibodeau - er ist derjenige, der die Entscheidungen trifft und den Ball in die Hände bestimmter Spieler legt. Er sollte auch das System installieren. Bisher ist das nicht wirklich passiert; die Wolves haben einen enorm talentierten Kern, aber sie spielen einen so veralteten Basketball, dass sie dieses vorhandene Talent bei weitem nicht ideal einsetzen können. Towns müsste der Fixpunkt der Offense sein, oder zumindest gleichauf mit Butler, aber sicherlich nicht an siebter Stelle.

Um auf die Frage zurückzukommen: Thibs sollte sehr bald aufwachen, denn wenn die Wolves ohne irgendwelche Adjustments von den Rockets vermöbelt werden, wird auch in Minneapolis die Ungeduld wachsen - zumal ja auch sein Steckenpferd, die Defense, immer noch nicht gut ist.

@Mabusian: Sind Wall und Towns jemals in der Lage, ein Team zu Siegen in den Playoffs zu führen oder haben sie "nur" herausragende individuelle Skills, aber es fehlen die Leaderanlagen?

Das würde ich so nicht unterschreiben. Towns befindet sich in seiner dritten Saison und hat bisher ein Playoff-Spiel absolviert, da würde ich ihm noch lange nicht die Playoff-Tauglichkeit absprechen. Ein bisschen mehr Zeit (und eine andere Rolle, siehe oben) sollte man ihm geben, für mich ist er wie gesagt eins der größten Talente der Liga. Und 22 Jahre alt.

Wall wiederum hat ja schon diverse Playoff-Siege auf dem Konto. Und er hätte schon weiter kommen können: 2015 waren die Wizards meines Erachtens nach das bessere Team in den Conference Semifinals gegen Atlanta, sie verloren aber, weil Wall verletzt drei Spiele verpasste. Letztes Jahr waren die Wizards auch nur eine Kelly-Olynyk-Explosion in Spiel 7 und eine Bank, die den Namen wenigstens ansatzweise verdient hätte, von den Conference Finals entfernt. Diese Saison sind sie schwächer und geben kein gutes Bild ab, aber das löscht ja nicht sämtliche Ereignisse der letzten Jahre aus.

Ich bin grundsätzlich kein Freund davon, Spielern solche Qualitäten einfach abzusprechen, weil so viele Faktoren vom Kontext abhängig sind. Chris Paul war (bisher) auch noch nie in den Conference Finals, aber wenn man sich seine Playoff-Zahlen anschaut, waren diese einfach nur absurd gut - er hat nach LeBron zum Beispiel das zweithöchste PER aller aktiven Spieler.

Einen richtigen Aussetzer hatte er, 2014 gegen OKC, und deswegen fälschlicherweise den Ruf, ein schlechter Playoff-Spieler zu sein. CP3 war fast immer ein Monster in den Playoffs, Wall in den letzten Jahren auch in den allermeisten Fällen, auch wenn die ersten beiden Spiele jetzt gegen Toronto sicher nicht gut waren. Ein Spieler kann nicht alleine alles kontrollieren.

@Joe_Pressler: Alle Jahre wieder ist die Saison für Knicks-Fans bereits vor der Postseason vorbei. Gibt es irgendein Licht am Ende des Tunnels? Bitte ein paar aufmunternde Worte.

Ich mag Herausforderungen.

... der Vertrag von Joakim Noah läuft nur noch zwei Jahre! Der Doc von Kristaps Porzingis sagt, dass er nach seiner Reha stärker denn je sein wird! Bald kommt ein neuer Coach! Oder Mike Woodson!

Im Ernst: Der Kollege Rybarczik hat die Lage hier schon ziemlich gut zusammengefasst - es müsste vermutlich strukturell einiges verändert werden, damit man die Zukunft der Knicks wirklich positiv sehen könnte.

Mit Porzingis und Frank Ntilikina hat man immerhin schon zwei zentrale Bausteine - das ist ein Anfang. Es wird dazu erneut ein hoher Pick herausspringen, in diesem Jahr, aber auch 2019. Mit der nötigen Geduld ließe sich darauf etwas Vielversprechendes aufbauen. Leider war Geduld noch nie die Stärke der Knicks, deswegen bleibt auch meine Skepsis bestehen, bevor sie mich eines Besseren belehren.

Aber zurück zur Aufmunterung: Knicks-Besitzer James Dolan und seine Band JD & The Straight Shot waren neulich bei Jimmy Fallon zu Gast! Es ist also nicht alles schlecht.

@moritzmzu: Was glaubst du ist/sollte der Plan der Mavs in der Offseason im Hinblick auf Free Agency und Draft sein?

Was den Draft angeht: Ich nehme an, dass die Mavs am liebsten einen Big Man draften würden, aber es ist von ihrer Draft-Position abhängig, die wir ja noch nicht kennen. Da abgesehen von Dennis Smith noch nicht viele Eckpfeiler der Zukunft im Kader stehen, werden sie den (ihrer Meinung nach) besten verfügbaren Spieler picken. Die Idealvorstellung dürfte DeAndre Ayton sein, aber wie gesagt, es ist davon abhängig, welche Reihenfolge bei der Lottery herauskommt.

Die Free Agency dürfte ebenfalls durch den Draft geprägt werden, da man danach besser weiß, welche Positionen die größten Bedarfsstellen sind. Der Neuaufbau der Mavs ist noch nicht allzu weit fortgeschritten, deswegen wäre es falsch, das vorhandene Geld an Veteranen wie Wes Matthews zu verteilen.

Was ich mir eher vorstellen könnte, wären beispielsweise Angebote an Restricted Free Agents, also jüngere Spieler. Geld ist im Sommer 2018 knapp, deswegen könnte die Chance etwas größer sein als in vergangenen Jahren, RFAs tatsächlich zu bekommen. Möglich für Dallas wäre etwa ein Angebot an Julius Randle, Aaron Gordon oder Jabari Parker. Keiner dieser Spieler sollte einen Maximalvertrag bekommen, zumindest keinen langfristigen. Aber Dallas sollte und wird versuchen, etwas weiter unten opportunistisch zu sein.

@cpshimself: Wo landet Moe Wagner?

Vorm NCAA Tournament hätte ich gesagt, dass ein Platz am Anfang der zweiten Runde realistisch gewesen wäre - aber nach seinen starken Leistungen im Rahmen der March Madness ist Wagners Ansehen in der NBA gewachsen. Ein Lottery-Pick wird er nicht sein, aber ich gehe schon stark davon aus, dass sein Name in der ersten Runde aufgerufen werden wird.

Wo genau das dann sein wird, hängt natürlich komplett vom Fit ab und auch davon, wie sich Wagner in entsprechenden Workouts präsentiert. Er ist mit dann 21 Jahren etwas älter als der übliche One-and-Done-Rookie dieser Tage, dafür hatten die Teams aber dank seiner College-Leistungen mehr Möglichkeiten, seine Stärken zu evaluieren. Und für gut werfende, mobile Big Men findet sich in der heutigen NBA in den allermeisten Fällen ein Platz.

@Kahletti: Ich sehe Philly als Sieger im Osten. Gehst du mit?!

So weit bin ich noch nicht. Ich kann sie mir allerdings gut in den Conference Finals vorstellen, wenn Embiid gegen Miami rechtzeitig zurückkehrt. Danach würde ja der Sieger von Boston gegen Milwaukee warten, also entweder ein Team ohne gesunde Spieler oder eins ohne Plan. Will sich eigentlich irgendjemand ausmalen, wie einseitig diese Serie werde, wenn Brad Stevens die Bucks coachen würde?

Achja, zu Philly: Für ausgeschlossen halte ich bei diesem Team generell wenig. Man sollte allerdings bei all dem Gerede vom perfekten Process auch nicht aus den Augen verlieren, dass sie an Miami erst einmal vorbeimüssen. Ich traue es ihnen zu, es ist aber bei weitem kein Selbstläufer.