Houston Rockets vs. Minnesota Timberwolves: Die Ausgangslage
Für die Houston Rockets ist die Zielsetzung dieser Playoffs ganz klar das Erreichen der Finals und letztendlich auch der Gewinn der Championship. Die Texaner legten eine beeindruckende Saison hin und stellten mit 65 Siegen einen neuen Franchise-Rekord auf. Mit einem Net-Rating von 8,5 thronen die Rockets an der Spitze der Liga und haben zudem mit James Harden auch noch den Topscorer der abgelaufenen Saison in den eigenen Reihen (30,4 Punkte pro Spiel).
In den letzten Jahren spielte die Mannschaft ebenfalls gute Regular Seasons, für den großen Wurf in den Playoffs reichte es aber nicht. Um dem dieses Jahr entgegenzuwirken, fädelte GM Daryl Morey in der Offseason einige clevere Deals ein. Superstar Chris Paul kam von den Clippers, um Harden mit seiner Erfahrung und Klasse in den großen Spielen zur Seite zu stehen und den Rockets eine weitere konstante Scoring Option zu liefern.
Mindestens genauso wichtig ist CP3 aber für die Defense der Rockets, die in diesem Jahr stark wie nie zu sein scheint. Großen Anteil daran haben auch Tucker, Green und Mbah a Moute, die ebenfalls ihren Weg nach Texas fanden. Da sogar James Harden sich bereit erklärt hat, die eine oder andere Defensive Possession vernünftig mitzuspielen, darf Houston die sechstbeste Verteidigung der Liga ihr Eigen nennen (zum Vergleich: Letztes Jahr rangierten sie nur auf dem 16. Rang).
Da bereits Ende März schon der erste Platz im Westen feststand, schlich sich im April etwas der Schlendrian im Spiel der Rockets ein und des hagelte Niederlagen gegen die Thunder, Spurs und Kings. Jedoch war Houston deutlich anzumerken, dass die Mannschaft bereits mit der Regular Season abgeschlossen hatte und damals schon den Fokus auf die Playoffs legte.
Ganz anderes Bild in Minnesota: Die Timberwolves mussten bis zur letzten Minute und sogar darüber hinaus um ihren Playoff-Platz im Westen kämpfen. In einem Do-or-die Overtime-Krimi setzten sich die Wolves am letzten Spieltag der Regular Season im direkten Duell gegen die Denver Nuggets durch und beendeten damit die Playoff-Durststrecke von unfassbaren 13 Jahren.
"Ich werde höchstwahrscheinlich einschlafen und dann mitten in der Nacht aufwachen und anfangen zu heulen", sagte Karl-Anthony Towns nach dem Spiel gegenüber AP News. "Dann werde ich erst realisieren, was überhaupt passiert ist."
Tatsächlich retteten die Wolves mit diesem späten Sieg eine eigentlich gute Saison, die sie durch die Verletzung von Butler fast noch aus der Hand gegeben hatten. Bis zum All-Star-Break saß Minnesota auf einem souveränen vierten Platz in der Western Conference. Mit der Verletzung von All-Star Jimmy Butler Ende Februar fiel die Mannschaft jedoch komplett auseinander. Während Butlers sechswöchiger Abstinenz verloren die Wolves acht ihrer 17 Partien, legten ein Net-Rating von -1 hin und rutschten zwischenzeitlich sogar aus den Playoff-Rängen raus.
Jimmy Buckets' Rückkehr brachte jedoch auch den Erfolg wieder zurück nach Minnesota. Vier Spiele, drei Siege und der verdiente Playoff-Platz waren das Resultat. Jedoch wartet mit den Rockets in der ersten Runde ein ganz harter Brocken auf die Wolves. In den vier Aufeinandertreffen in der Regular Season gab es viermal ordentlich Haue.
Golden State vs. San Antonio: Die Ergebnisse der Regular Season
Datum | Heimteam | Auswärtsteam | Ergebnis |
18.03.2018 | Timberwolves | Rockets | 120:129 |
23.02.2018 | Rockets | Timberwolves | 120:102 |
13.02.2018 | Timberolves | Rockets | 108:126 |
18.01.2018 | Rockets | Timberwolves | 116:98 |
NBA Playoffs 2018: So gewinnen die Rockets die Serie
Houston zerstörte die Wolves über die gesamte Saison mit ihrem Pick'n'Roll, dies werden wir auch in dieser Serie zur Genüge zu sehen bekommen. Minnesota fehlt es an variablen Verteidigern, die Mismatches verhindern können. Gegen Houston kann dies ganz böse enden.
Auch mit der Bank sollte Houston einen enormen Vorteil haben. Es ist eben ein echter Luxus, wenn einer der besten fünf Point Guards aller Zeiten in Chris Paul die Second Unit anführt, die ohnehin prominent besetzt ist. Ryan Anderson zerstörte mit seiner Range die Wolves in der Regular Season mehrfach, dazu bewiesen auch Gerald Green und Eric Gordon, dass sie jederzeit unglaublich heiß laufen können.
In der Saison-Serie versenkte Houston gegen die Wolves im Schnitt sogar über 17 Dreier, was nicht verwundert, da das Defensiv-Konzept von Thibodeau darauf fußt, die Zone zu verteidigen. Die Rockets werden wieder offene Würfe bekommen und früher oder später werden sie auch fallen - dafür hat man sich in der Regular Season das Selbstvertrauen geholt.
Und selbst wenn die Würfe nicht wie gewünscht fallen, ist da ja auch noch die stabile Defense. Minnesota spielt keine komplexe Offense, was den Rockets und ihrem Switching entgegen kommt. Mismatches gegen Towns wird es geben und die wird KAT ausnutzen, doch solange der Rest halbwegs abgemeldet ist, werden die Rockets keine Probleme bekommen.
Der Kader der Houston Rockets
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Chris Paul | James Harden | Trevor Ariza | P.J. Tucker | Clint Capela |
Eric Gordon | Gerald Green | Luc Mbah a Moute | Ryan Anderson | Nene Hilaro |
Markel Brown | R.J. Hunter | Joe Johnson | Chinanu Onuaku | Tarik Black |
Tim Quarterman | Zhou Qi |
NBA Playoffs 2018: So gewinnen die Timberwolves die Serie
Die Wolves werden Jimmy Butler brauchen, um in dieser Serie überhaupt einen Fuß in die Tür zu bekommen. Vor allem defensiv werden seine Fähigkeiten gegen Harden gebraucht werden. Den Bart gilt es im Zaum zu halten, sollen doch alle anderen Rockets-Spieler versuchen, die Wolves zu schlagen.
Coach Thibodeau lässt defensiv nur selten switchen, das muss gegen Houston ein wenig angepasst werden. Allerdings ist Thibs auch dafür bekannt, in der Defense während des Spiels Kleinigkeiten zu verändern, welche die Rockets aus dem Rhythmus bringen könnten. Spannend wird auch sein, ob sich Teague um Paul kümmern wird oder gar Butler und Wiggins den Point God einige Male checken.
Auf der anderen Seite hat Minnesota einen großen Vorteil, den es zu nutzen gilt und der heißt Karl-Anthony Towns. Der Big legt gegen die Rockets seit Jahren immer wieder brutale Statlines auf und genau das werden die Wolves auch diesmal brauchen. Während der Saison hatten die Wolves Tendenzen, Towns zu wenig einzubinden, das darf diesmal nicht passieren. Vor allem im Schlussviertel sieht KAT zu selten den Ball und verhungert teilweise als Spotup-Schütze. Dabei ist Towns so effizient wie kaum ein anderer Spieler in der Liga, auch wenn sein Volumen an Würfen steigt.
Nur Towns wird aber auch nicht reichen. Die Wolves müssen auch auf ihre Rollenspieler hoffen, damit diese mit einigen verwandelten Dreiern die Stars entlasten. Gerade auf Crawford und Bjelica ruhen dabei die Hoffnungen.
Der Kader der Minnesota Timberwolves
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Jeff Teague | Jimmy Butler | Andrew Wiggins | Taj Gibson | Karl-Anthony Towns |
Tyus Jones | Jamal Crawford | Marcus Georges-Hunt | Nemanja Bjelica | Gorgui Dieng |
Derrick Rose | Anthony Brown | Amile Jefferson | Cole Aldrich | |
Aaron Brooks | Justin Patton |
Rockets vs. Timberwolves: Wer gewinnt die Serie?
Am Ende läuft es auf pure Mathematik hinaus. Das schlechteste Team aus der Distanz (Minnesota: 8,0 3P pro Spiel) trifft auf die absoluten Scharfschützen der NBA (Houston: 15,3 Dreier pro Spiel). Und da 3 Punkte bekanntlich besser als 2 Punkte sind, müssten die Wolves schon außerordentlich effizient am Korb und aus der Mitteldistanz treffen - gegen die grundsolide Defense der Rockets ist dies aber kein leichtes Unterfangen. Letztlich verfügen die Rockets auch über den tieferen Kader und werden in dieser Serie wohl keine großen Probleme haben, auch wenn Minnesota mit dem Publikum im Rücken vielleicht ein Spiel holen kann. Prognose: Rockets in fünf.