NBA Playoffs: 30-Punkte-Blowout! Cavaliers melden sich gegen Boston zurück

Thorben Rybarczik
20. Mai 201807:37
LeBron James war in Spiel 3 in Topform. getty
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Die Cleveland Cavaliers haben die Conference Finals gegen die Boston Celtics auf 1:2 verkürzt. In ihrem ersten Heimspiel der Serie dominierten sie vom Start weg und feierten einen deutlichen 116:86-Sieg. LeBron James präsentierte sich in blendender Verfassung.

Beide Coaches boten ihre Lineups aus Spiel 2 auf, die Cavaliers setzten also erneut auf Tristan Thompson als Center und die daraus resultierenden Größenvorteile.

Vorteile gab es für die Cavs auch in der Anfangsphase: Ihre Defense kam stark verbessert daher und hatte nach 7 Minuten erst 4 Punkte zugelassen. Auf der anderen Seite war George Hill an den ersten 9 Punkten seines Teams beteiligt, hinzu kamen Dreier von LeBron James und J.R. Smith - so stand es schnell 20:4. Danach normalisierte sich die Offensive der Celtics ein wenig, viele Stopps gab es für sie aber nicht: 32:15 nach dem ersten Viertel.

Im zweiten Viertel fanden die Celtics einen besseren Wurfrhythmus. Kleiner wurde ihr Rückstand jedoch nicht, weil die Hausherren ihre Wurfquote hoch hielten. Der nächste Dreier von LeBron stellte auf +20, einen spektakulären Reverse-Dunk hatte er ebenfalls im Köcher, zudem assistierte er zu einem äußerst schwierigen Smith-Dreier. Ein Blowout bahnte sich an, zur Halbzeit stand es bereits 61:41.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht lange, bis Cleveland 2 weitere Dreier versenkt hatte, während Boston Probleme hatte, sich freie Würfe zu erspielen. Jaylen Brown holte sich obendrein das vierte Foul ab. Besonders viel Hoffnung auf ein Comeback machte dies nicht. Hitzig blieb es dennoch, Marcus Smart und Smith gerieten aneinander. Sportliche Highlights gab es in Form von James-Alley-Oops auch noch. Spannung kam aber nicht mehr auf: 87:63.

Auch im Schlussabschnitt schafften es die Gäste nicht, sich noch einmal aufzubäumen. Kyle Korver traf ein paar Longballs, die den Vorsprung auf 30 Punkte anwachsen ließen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war Garbage Time angesagt (die übrigens ohne Rodney Hood stattfand). Am Ende hieß es 116:86.

LeBron James kam auf 27 Punkte (8/12 FG), 12 Assists und 5 Rebounds, Korver (5/5 FG) legte von der Bank 14 Zähler auf, Kevin Love (14 Rebounds) und Hill kamen auf jeweils 13. Topscorer der Celtics war Jayson Tatum mit 18 Punkten.

Spiel 4 steigt in der Nacht auf Dienstag um 2.30 (live auf DAZN).

Die wichtigsten Statistiken

Cleveland Cavaliers - Boston Celtics 116:86, Serie 1:2 (BOXSCORE)

  • Das ging gar nicht gut los für die Celtics. 9 ihrer ersten 11 Feldwürfe setzten sie auf den Ring, im ganzen ersten Viertel kamen sie nicht über eine 33-prozentige Wurfquote hinaus. Hinzu kamen 4 teilweise unnötige Ballverluste. Und weil die Cavs auf der anderen Seite mit 6/11 Dreiern starteten, war die Folge ein entsprechend deutlicher Rückstand, von dem sich die Gäste letztlich nicht mehr erholten.
  • Auch im weiteren Verlauf des Abends fanden die Celtics nicht zu ihrem Spiel (39,2 Prozent FG, 27,3 Prozent 3FG). Einerseits ließen sie offene Würfe liegen, andererseits war die Defense der Cavs sehr fokussiert. Besonders die Rotation und Kommunikation abseits des Balles passten, einfache Punkte nach Cuts oder Screens ließen sie kaum zu. Boston erzielte nur 34 Points in the Paint.
  • Wenn die Cavs ihren Dreier treffen, ist ihre Offense nur schwer zu stoppen - das ist nichts Neues. An diesem Abend versenkten sie überragende 17/34 ihrer Longballs, die Celtics trafen bloß 6/21.

Cleveland Cavaliers - Boston Celtics: Stimmen zum Spiel

Brad Stevens (Celtics-Coach): "Wir waren diesmal nicht das Team, das härter und aggressiver gespielt hat."

Tyronn Lue (Cavaliers-Coach): "Wir haben heute ein gutes All-Around-Spiel gezeigt - in der Offensive und in der Defensive."

Der Star des Spiels: LeBron James.

Er diktierte das Geschehen nach Belieben, setzte seine Mitspieler gemäß ihrer Stärken ein und probierte nebenher neue Sachen aus wie einen einhändigen Spin-Pass (mit links) durch zahlreiche Arme und Beine hindurch. Highlights in Form von krachenden Dunks und Alley-Oops gab es obendrein, zudem blieb er ohne Fehler von der Dreierlinie (3/3). Sein Plus-Minus-Wert von +31 war wenig überraschend der beste des Abends.

Der Flop des Spiels: Al Horford.

Er ist der wichtigste Spieler der Celtics, fand aber nie in die Partie. Meist wurde er aggressiv und eng verteidigt, wodurch er den Spalding schnell abgeben musste. Insgesamt kam er nur auf 4 Abschlüsse aus dem Feld (2 Treffer). Defensiv ebenfalls schwach - das galt aber diesmal für seine ganze Mannschaft.

Coaching Move des Spiels

Taktische Umstellungen gegenüber Spiel 2 gab es kaum. Brad Stevens versuchte in der ersten Halbzeit, den Einfluss Thompsons durch eigene große Aufstellungen zu kompensieren, indem beispielsweise Baynes und Guerschon Yabusele gemeinsame Minuten sahen. Das half auch gegen die Cavs-Dominanz am Brett - tat aber in anderen Bereich weh. Die Cavs schafften es nämlich viel besser, die "richtigen" Gegner in Pick-and-Rolls zu involvieren, die vor allem dank James immer gefährlich waren. Und da der Defensiv-Verbund der Celtics auch abseits der individuellen Schwächen nicht so gut funktionierte wie zuletzt und sie obendrein mal keine Vorteile in Sachen Aggressivität und Einsatz hatten, hagelte es einfache Punkte für den Vize-Champion.