Warriors-Coach Steve Kerr schickte die selbe Starting Five aufs Parkett wie in Spiel 1 - der wiedergenesene Stephen Curry nahm zunächst also auf der Bank Platz und musste noch einige Minuten auf sein Comeback warten. Währenddessen sah er zu, wie sein Team mit einem krachenden Dunk von Andre Iguodala und einem anschließenden Dreier von Kevin Durant recht vielversprechend in die Partie startete.
Davon ließen sich die Pelicans allerdings nicht beeindrucken. New Orleans drückte extrem aufs Tempo und suchte in fast jedem Angriff früh in der Shotclock den Abschluss - mit Erfolg. Die Gäste übernahmen Mitte des ersten Viertels ein 23:16-Führung, während Golden State mit 4 von 14 aus dem Feld startete.
Doch dann kam Curry! Unter dem Jubel der Warriors-Fans in der Oracle Arena betrat er nach etwa acht Minuten das Parkett und hämmerte den Pels 11 Sekunden später seinen ersten Dreier um die Ohren. Bis zum Ende des ersten Abschnitts hatten sich die Dubs wieder herangekämpft, im zweiten Durchgang ging es ausgeglichen weiter. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen (58:55 für GSW zur Halbzeit).
So ging es auch nach dem Pausentee weiter. Zwar erwischten die Warriors den besseren Start in die zweite Hälfte, doch New Orleans fand schnell mit einem 13:2-Lauf die richtige Antwort. Dementsprechend konnte sich auch im dritten Durchgang kein Team einen großen Vorteil erspielen. Das Spiel blieb hart umkämpft und geprägt von einigen, kleineren Nickligkeiten.
Dann gab Draymond Green mit zwei Dreiern in Folge zum Start in den Schlussabschnitt die Richtung für seine Kollegen vor. Dennoch dauerte es gegen die tapfer kämpfenden Pelicans bis zur Mitte des vierten Viertels, bis sich Golden State mit Hilfe eines 11:0-Laufs und zwei butterweichen Fade-Away-Jumpern von Durant auf 110:98 absetzen konnte.
Stephen Curry mit überragendem Comeback
Wenige Minuten später erhöhte Curry den Vorsprung mit seinem nächsten Dreier auf 13 Zähler - das sollte es allerdings noch lange nicht gewesen sein. Die Pelicans gaben weiterhin nicht klein bei und kämpften sich erneut zurück in Schlagdistanz. Nach einem Triple von Anthony Davis stand es auf einmal nur noch 113:119 aus Pels-Sicht. Doch die Warriors gaben sich von der Freiwurflinie keine Blöße und entschieden Spiel 2 mit 121:116 für sich.
Überragend war dabei der Auftritt von Curry, der bei seinem Comeback nach einer Knieverletzung auf 28 Punkte und 7 Rebounds in 27 Minuten kam. Dabei versenkte der Splash Brother 8 seiner 15 Würfe aus dem Feld und 5 von 10 von Downtown. Topscorer war er mit dieser Ausbeute jedoch nicht. Durant erzielte 29 Zähler und füllte das Statsheet zudem mit 7 Assists, 6 Rebounds, 3 Blocks sowie 2 Steals. Derweil schrammte Draymond Green nur knapp an einem Triple-Double vorbei (20 Punkte, 12 Assists, 9 Rebounds).
Bei den Pelicans überzeugte die komplette Starting Five, angeführt von Davis mit 25 Zählern, 15 Rebounds, 5 Assists und 3 Blocks. Holiday (24, dazu 8 Assists und 8 Rebounds), Rajon Rondo (22, 12 Assists), Nikola Mirotic (18) und E'Twaun Moore (14) kamen ebenfalls auf eine zweistellige Punkteausbeute. Am Ende belohnten sich die stark kämpfenden Pelicans aber nicht für eine insgesamt sehr starke Leistung und blicken nun einem 0:2-Rückstand entgegen.
Spiel 3 findet in der Nacht von Freitag auf Samstag in New Orleans statt.
Die wichtigsten Statistiken
Golden State Warriors vs. New Orleans Pelicans 121:116, Serie 2:0 (BOXSCORE)
- Das anfangs unfassbar schnelle Spiel der Pelicans erwies sich gegen die teils noch unsortierte Defense der Warriors als extrem hilfreich. Teilweise nahm New Orleans schon einen Wurf, obwohl noch 19 Sekunden auf der Shotclock waren! Dabei profitierten die Gäste auch von den zahlreichen Ballverlusten der Dubs, die die schnelle Transition nur noch gefährlicher machten. New Orleans erzielte insgesamt starke 39 Fastbreak-Punkte (GSW: 24).
- Gerade in der Anfangsphase hätten sich die Pelicans durchaus auch einen größeren Vorsprung erspielen können - doch der Dreier wollte einfach nicht fallen. Dies zog sich fast durch die komplette Partie, erst in den Schlussminuten fielen einige Würfe aus der Distanz. New Orleans traf insgesamt jedoch nur 35,1 Prozent von Downtown (13/37), die Warriors blieben allerdings auch unter ihrem Niveau (13/40 Dreier, 32,5 Prozent).
- Das Transition-Spiel der Pelicans ermöglichte den Gästen zahlreiche Abschlüsse unter dem Korb, die New Orleans hochprozentig nutzte. Doch auch im Halbfeld waren die Pelicans - insbesondere in Person von Davis - enorm gefährlich. Sowohl mit starken Drives als auch mit Abschlüssen aus dem Post kamen die Pelicans auf 66 points in the paint (GSW: 38).
- In einem Aspekt waren Spiel 1 und 2 nahezu identisch: Golden State hatte viel mehr Freiwürfe auf dem Konto als die Pelicans. Während die Gäste gerade 9 Mal an die Charity Stripe durften (7/9 FT), bekamen die Dubs 27 Freiwürfe zugesprochen, aus denen die Hausherren 22 Zähler generierten. Schon nach dem Auftaktspiel der Serie war Pels-Coach Alvin Gentry nicht gerade glücklich mit den unausgeglichenen Freiwurfwerten. Das dürfte sich an diesem Abend nicht geändert haben.
Golden State Warriors vs. New Orleans Pelicans: Die Stimmen
Steve Kerr (Warriors-Coach) über Currys ersten Dreier: "Der Ball kam zu ihm und er hat einfach abgedrückt. Das hat mich nicht überrascht, so ist er einfach. Das war ein lustiger Moment."
Alvin Gentry (Pelicans-Coach) über Curry: "Er wird weiter scoren. Es hat viel mehr Spaß gemacht, als ich noch auf der anderen Bank saß."
Der Star des Spiels
Stephen Curry. Es schien fast so, als sei der Point Guard niemals weg gewesen. Von Rost war bei Curry an diesem Abend keine Spur zu sehen. Kurz nach seiner Einwechslung versenkte er seinen ersten Dreier, wenig später hielt er fast von der Mittellinie drauf - und traf! Mit Curry auf dem Court lagen die Warriors bei +26. Ohne ihn bei -21!
Der Flop des Spiels
Solomon Hill. Insgesamt kam von der Bank der Pelicans zu wenig Unterstützung. Head Coach Gentry hatte wenig Vertrauen in seine Reservisten und setze vor allem auf seine Starter. Hill stand immerhin zehn Minuten auf dem Parkett, traf allerdings nur 1 seiner 6 Feldwurfversuche und fiel ansonsten nur durch ein Flagrant Foul auf.
Coaching Move des Spiels
Das Ball Movement war bereits in Spiel 1 ein Erfolgsrezept der Warriors. Und auch an diesem Abend überzeugte Golden State wieder einmal mit starkem Passspiel, das den Dubs immer wieder offene Würfe oder einfache Dunks ermöglichte. Gerade in Situationen, in denen die Pelicans versuchten, Curry oder Durant per Double-Teams aus dem Rhythmus zu bringen, fanden die Dubs immer einen offenen Mitspieler. Den 43 erfolgreichen Field Goals gingen schließlich 36 Vorlagen voraus. Auch die Pelicans überzeugten mit 33 Assists.