Bei den Warriors waren mit Andre Iguodala und Klay Thompson (beide Knie) einige Personalien mit Fragezeichen versehen, zumindest der Shooting Guard meldete sich zum Dienst, während Iggy erneut von Kevon Looney in der Starting Five vertreten wurde. Der Center wurde sofort von den Rockets attackiert und Houstons erste acht Punkte wurden alle in direkter Ringnähe erzielt. Die Warriors agierten fahrig und hatten Glück, dass die Gastgeber ihre offenen Dreier nicht verwerten und sich nicht absetzen konnten.
Golden State fand keinen Rhythmus, Stephen Curry blieb fast acht Minuten ohne Wurfversuch, Kevin Durant hatte dagegen schon 7 und 6 Punkte. Nun fiel aber der Dreier bei den Rockets durch einige wilde Dinger von Gerald Green und Houston führte erstmals zweistellig. Da aber KD wieder heiß lief (11 Zähler im Viertel) führten die Rockets nach einem Viertel nur mit 23:17.
Die Intensität zog weiter an. James Harden schenkte Draymond Green das nächste Poster, während der Warriors-Forward auf der anderen Seite bei seinem Dunk-Versuch von Capela abgeräumt wurde. Beide Teams ließen aber weiter auch viel liegen und trafen unter 40 Prozent. Der Backcourt der Rockets um Harden und Paul traf überhaupt nichts, dafür sprangen Eric Gordon und P.J. Tucker in die Bresche. Die Dubs hatten nun etwas mehr Bewegung in ihrer Offense und brachten Curry und Thompson in bessere Positionen. So kämpften sich die Gäste wieder heran, marschierten fleißig an die Freiwurflinie und glichen das Spiel zur Pause aus (45:45), da Houston in den letzten 3:17 Minuten ohne Punkte blieb.
Chris Paul verletzt sich in der Crunchtime
Bei den Rockets übernahm nun Paul, der endlich seinen Rhythmus gefunden hatte und drei Dreier in den ersten Minuten versenken konnte. Auf der anderen Seite taute auch Thompson mit 10 Zählern im Abschnitt auf. Es ging weiterhin hin und her, auch wenn Harden weiterhin keinen Wurf aus der Distanz treffen konnte. Durant erzielte die letzten 6 Warriors-Punkte im Viertel und sorgte so für ein 72:71 für den Champion.
Im Schlussabschnitt gehörten die ersten Minuten wieder Paul, der einen schweren Wurf nach dem anderen traf und auch weiter seine Mitspieler fand. Aber die Gastgeber konnten sich nicht absetzen, obwohl Harden nun wieder aggressiver den Zug zum Korb suchte. Es blieb so bis in die Schlussphase spannend.
Draymond Green verkürzte per Tip-In 1:40 Minuten vor Schluss wieder auf einen Zähler, doch Eric Gordon konterte prompt aus der Distanz. Green tat es ihm gleich, doch weder Curry noch Cook konnten ihre Würfe in der Folge treffen, sodass die Warriors beim Stand von 95:94 und noch 10 Sekunden auf der Uhr foulen mussten. Vor allem Cook hatte die riesige Chance, da Gegenspieler Paul verletzt auf der anderen Seite des Feldes blieb, doch der völlig freie Dreier fiel nicht. Trevor Ariza traf aber nur einen Freebie und Golden State nahm die Auszeit. Allerdings mussten die Dubs Full Court gehen, da Green vor der Auszeit einen Pass spielte.
Curry brachte den Spalding nach vorne, passte diesen aber zu Green weiter, der dann auch noch stolperte. Gordon brachte das Spiel mit zwei verwandelten Freiwürfen endgültig nach Hause.
Houston bekam seine Offense vor allem durch das Guard-Trio aus Harden (19, 5/21 FG), Gordon (24) und CP3 (20, 6 Assists). Für Golden State punkteten lediglich die vier All-Stars Curry (22, 2/8 Dreier), Thompson (23), Durant (29, 8/22 FG) und Green (12, 15 Assists, 6 TO) zweistellig.
Die wichtigsten Statistiken
Houston Rockets vs. Golden State Warriors 98:94, Serie 3:2 (BOXSCORE)
- Houston erwischte den besseren Start in die Partie und hätte deutlich höher als mit 11 Punkten führen können. Das Problem war dabei die fehlende Treffsicherheit aus der Distanz. Alleine im ersten Viertel nahmen die Gastgeber 14 Dreier, wovon der Großteil der Versuche sehr offen waren. Mit Ausnahme von Tucker und Green wollte aber zunächst wenig fallen, Paul und Harden hatten zur Pause noch keinen einzigen Longball getroffen (0/10). Houston nahm insgesamt 43 Dreier bei einer Erfolgsquote von 30,2 Prozent
- Die Probleme der Warriors aus Spiel 4 schienen die gleichen zu bleiben. Golden State leistete sich zunächst zu viele Ballverluste. Schnell hatte man 9 Turnover gesammelt, dazu kamen zu viele Iso-Plays für Durant. Von Ball Movement war wieder wenig zu sehen. Erst Mitte des zweiten Viertels stabilisierte sich der Champion und holte den Rückstand Stück für Stück auf. Unter anderem halfen dabei 11 Freiwürfe, im ersten Viertel waren die Warriors dagegen überhaupt nicht an die Charity Stripe gegangen. Dennoch brachen die Ballverluste Golden State wieder das Genick. 18 sind einfach zu viel, auch weil Houston nur 10 beging.
- So konnte Houston übertünchen, dass man nur 37,2 Prozent aus dem Feld traf. Neben den wenigen Ballverlusten wurde auch am offensiven Brett solide gearbeitet (8 OREB). So fielen auch nur 2 Punkte in Transition nicht ins Gewicht, Golden State hatte auf der anderen Seite 12 auf der Habenseite.
- 0/11 für Harden aus der Distanz? Das ist die Einstellung eines Playoff-Negativ-Rekords. Den hält der Bärtige nun mit John Starks, der für die Knicks in den Finals von 1994 in Spiel 7 gegen die Rockets ebenfalls nichts traf.
Houston Rockets vs. Golden State Warriors: Die Stimmen zum Spiel
Kevin Durant (Warriors): "Wir hatten wieder einige gute Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen, haben es aber wieder nicht geschafft. Daraus müssen wir unsere Schlüsse ziehen."
Mike D'Antoni (Head Coach Rockets): "Es war ein toller Kampf. Ich denke, dass dieses Spiel alles hatte, was die Playoffs so fantastisch macht. Natürlich war es auch ein guter und wichtiger Sieg für uns."
Der Star des Spiels: Chris Paul
0/7 aus dem Feld in der ersten Halbzeit? Kein Problem. Nach dem Wechsel war er anders als Kollege Harden unglaublich dominant und hielt die Rockets-Offense teilweise im Alleingang am Leben. Er traf wieder einige unglaublich schwere Würfe, spielte herausragende Defense und fand auch immer wieder seine Mitspieler. Bitter: In der letzten Minute trat er Cook auf den Fuß und musste vorzeitig raus. Ein mögliches Fehlen wäre extrem bitter für Paul und die Rockets.
Der Flop des Spiels: Draymond Green
Was ist nur mit dem Herz und der Seele der Warriors los? Green holte sich sein zweites Poster gegen Harden ab und wirkte dabei erneut wie in einigen anderen Situationen ungewöhnlich langsam und ließ sich einige Male von Capela düpieren. Im ersten Durchgang hatte er schon 3 Turnover gesammelt, aber keinen Assist gespielt. Symbolisch die Szene kurz vor Schluss, als er stolperte und so die mögliche Chance zum Ausgleich und zur Verlängerung vergab.
Coaching Move des Spiels
Steve Kerr versuchte einiges in diesem Spiel und würfelte seine Rotationen wild durcheinander. Quinn Cook und David West sahen früh im ersten Viertel Minuten, Cook durfte dann sogar in der Crunchtime ran - und wurde mit Draymond Green zum tragischen Helden. West hatte dagegen in der zweiten Halbzeit einige Probleme, weil Paul immer wieder dieses Mismatch suchte und gnadenlos ausnutzte.