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NBA: Sind die Houston Rockets der (bisherige) Verlierer der Offseason im Westen?

Die Houston Rockets wollen erneut die Golden State Warriors angreifen
© getty
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Der Poker um Clint Capela

Teuer wird dagegen Clint Capela werden. Der Eidgenosse ist Restricted Free Agent, die Parteien haben sich noch immer nicht geeinigt und sollen laut diverser Medienberichte weit auseinanderliegen. Das Camp von Capela will angeblich einen Vertrag a la Steven Adams in OKC (4 Jahre, 100 Millionen), die Rockets sollen nur 60 Millionen für den gleichen Zeitraum bieten. Der Houston Chronicle sprach zuletzt von einem Angebot am 1. Juli, für das der Big 5 Jahre und 85 Millionen kassiert hätte.

Möglich ist auch, dass Capela das Qualifying Offer in Höhe von 4,7 Millionen akzeptiert. Das mag auf den ersten Blick preiswert klingen, auf der anderen Seite würden die Chancen der Rockets sinken, den Center langfristig zu halten, da dieser im Sommer 2019 dann Unrestricted Free Agent wäre.

Dieses Szenario würden die Rockets sicher gerne vermeiden, zu essenziell war Capela vor allem in den Playoffs für die Spielweise der D'Antoni-Truppe. Nur wenige Center können so problemlos auf Guards geswitcht werden wie der Schweizer, das weiß auch sein Agent, der nun das Beste für seinen Klienten aus den Rockets pressen will. Wie lange die Verhandlungen noch andauern werden, ist unklar. Die Fronten scheinen verhärtet.

Kann Carmelo Anthony den Rockets helfen?

Doch die Rockets sind nicht nur auf Capela fokussiert. Houston ist zudem einer der Favoriten auf Carmelo Anthony, der die Thunder aller Voraussicht nach verlassen wird, per Trade, Buyout oder durch eine Entlassung. Darauf deuten zumindest die letzten Berichte von Adrian Wojnarowski (ESPN) und Co. hin.

Per Trade werden die Rockets Melo sicher nicht bekommen, da OKC Geld einsparen will und zum Beispiel nicht den dicken Vertrag von Ryan Anderson haben möchte, der zudem noch ein Jahr läuft. Houston wird so auf einen Buyout hoffen, um Anthony so zum Veteranen-Minimum zu verpflichten. Sein Geld kriegt Melo von den Thunder ja ohnehin.

Wie gut dann aber der Fit in Texas wäre, ist fraglich. Schon in Oklahoma City hatte Anthony große Schwierigkeiten, als seine Touches weniger wurden und der einstige Elite-Scorer nur noch ein Spotup-Shooter war. Von 24 Spielern mit mindestens 1168 Wurfversuchen war Melo in Sachen Effizienz Letzter. Über seine Defense wurde obendrein genug berichtet, er kann einfach keinen Spieler mehr vor sich halten, egal ob Guard oder Forward.

Dennoch scheint Coach D'Antoni nicht von der Idee mit Melo abgeneigt zu sein, auch wenn die Beziehung mit dem einstigen Superstar gelinde gesagt holprig war. MDA würde Melo gerne als scorenden Power Forward von der Bank kommend sehen, auch soll Anthony nicht abgeneigt sein. Es ist schon lustig, denn letztes Jahr wollte Melo weiter starten und in New York unter D'Antoni weigerte er sich als Vierer aufzulaufen.

Depth Chart der Houston Rockets

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Chris PaulJames HardenGerald GreenP.J. TuckerClint Capela (RFA)
M. Carter-WilliamsEric GordonJames EnnisRyan AndersonNene Hilario
Zhou QiChinanu Onuaku

Harden und Paul verschlingen jede Menge Geld

Den Rockets steht also noch jede Menge Arbeit ins Haus, zu viele Fragezeichen schweben noch rund um das Toyota Center. Es ist der Preis des vergangenen Sommers, als man durch den Trade für Chris Paul All-in gegangen war und in der Folge die beste Regular Season der Franchise-Geschichte spielte und die Dubs bis ans Limit pushte.

Die beiden Stars im Backcourt sind nun beide mit neuen Maximalverträgen ausgestattet und werden in der Saison 2021/22 zusammen 88 Millionen Dollar kassieren (Cap Prediction für diese Spielzeit: 121,8 Mio.), CP3 ist dann fast 37 Jahre alt. Der Traum vom Titel lebt dennoch weiter im Lone Star State, nur scheint der Abstand zu den Warriors wieder größer geworden zu sein - trotz der Verlängerung von Paul.

Es lässt sich leicht sagen, dass dies - mit den Abgängen wichtiger Rollenspieler - die Rockets zu einem der großen Verlierer der Offseason macht. Ein Teil ihrer DNA ist flöten gegangen, ein Umstand, der zumindest in Teilen zu vermeiden gewesen wäre. Doch wie Morey bereits ankündigte, wird es weitere Veränderungen geben, ob im Sommer, zur Trade Deadline oder erst im März auf dem Buyout-Markt.

Bis dahin leben die Rockets in ihrer eigenen Blase: nicht gut genug für die Warriors, aber wohl besser als der Rest der ambitionierten Teams im Westen.

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