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NBA Power Ranking im Januar: Die Wut des Bartes und Dallas’ tiefer Fall

Wer trendet nach oben, wer nach unten? Das neue NBA Power Ranking auf SPOX.com.
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Von 19 auf 10: San Antonio Spurs (25-18).

Was soll man über diese Spurs noch sagen? Beim letzten Ranking dümpelten sie mit einer 14-14-Bilanz rum, Tendenz fallend, seither gibt es ligaweit kaum ein heißeres Team (10-3-Bilanz, Net-Rating +11,7, die beste Offense). Wie Gregg Popovich um seine beiden Midrange-Stars eine moderne Offense und Defense kreiert hat, ist mal wieder einfach nur beeindruckend. Und das 56-Punkte-Spiel von LaMarcus Aldridge gegen OKC war nicht nur extrem unterhaltsam, sondern auch eine weitere Meinung: Die Spurs und auch LMA sollte man wohl nicht so bald abschreiben.

Von 6 auf 9: Philadelphia 76ers (27-15).

Schon etwas bizarr: Seit dem Trade für Jimmy Butler weisen die Sixers eine 19-9-Bilanz auf und sind damit in dieser Phase eins der besten Teams der Liga, trotzdem scheint es nicht richtig zu funken: Joel Embiid motzte über seine Rolle, Butler stellte Brett Brown in Frage und nach jeder Niederlage gegen gute Teams werden Rufe laut, die Ben Simmons lieber heute als morgen traden würden. Der Fit der drei Stars mag kein ganz natürlicher sein, das größte Problem des Teams ist aber wohl anderweitig lösbar: Es fehlt einfach noch an Tiefe. Trades und die Buyout-Season könnten Abhilfe schaffen.

Von 5 auf 8: Boston Celtics (25-16).

So richtig konstant ist in dieser Celtics-Saison weiterhin nur die Inkonstanz. Seit dem letzten Ranking haben nur zwei Teams ein höheres Net-Rating, Boston lässt sich aber weiter viel zu oft überrumpeln und muss sich dann zurückkämpfen - was längst nicht immer gelingt (9-6). Während die Schwierigkeiten insbesondere von Jaylen Brown und Gordon Hayward schon oft thematisiert wurden, ist die wichtigste Frage vielleicht, ob Al Horford in dieser Saison noch einmal 100 Prozent erreicht. Dennoch: Mittlerweile sickert häufiger durch, wie viel Potenzial trotz allem in diesem Team steckt.

Von 21 auf 7: Houston Rockets (23-17).

Auch die Rockets wurden etwas vorschnell abgeschrieben, wofür es gute Gründe gab: Der Saisonstart war katastrophal und dann fielen Chris Paul und Eric Gordon aus. Gut, wenn man James Harden hat - der Bart hat sich über die letzten Wochen nicht nur wieder weit oben in die MVP-Diskussion gespielt, er hat seinem Team auch Leben eingehaucht (11-3 seit dem letzten Ranking). Kann Houston doch wieder Top-Herausforderer im Westen werden? Es hängt wohl davon ab, wie viel CP3 zu Leisten imstande ist. Diese Workload ist auf Dauer zu viel, so überragend Harden derzeit auch auftritt.

Von 10 auf 6: Indiana Pacers (27-14).

So langsam ist es an der Zeit, die Pacers ernster zu nehmen, auch wenn der Schedule zuletzt sehr angenehm war (kein West-Gegner unter den letzten 15!). Trotzdem: Indiana verfügt über die zweitbeste Defense der NBA und gewinnt reihenweise Spiele, in denen Victor Oladipo fehlt oder nicht aufdreht - der All-Star hat noch lange nicht das Niveau der Vorsaison erreicht, was die Bilanz seines Teams noch beeindruckender macht. Myles Turner zeigte dabei vor seiner Schulterverletzung die erhofften Fortschritte - neben 3 Blocks pro Spiel traf er über die letzten 15 55,6 Prozent von draußen!

Von 4 auf 5: OKC Thunder (25-16).

Die Liste an Spielern, die in der NBA-Geschichte über eine Saison mehr als 4,5 Dreier pro Spiel genommen und unter 25 Prozent getroffen haben: Russell Westbrook, 2018/19. Ende der Liste. Auch wenn Russ ansonsten abliefert, muss er früher oder später seinen Wurf finden - zumal er auch von der Freiwurflinie schockierend mies auftritt (62,7 Prozent?). Ansonsten kriegen die Thunder trotz der weltbesten Defense, der überragenden Saison von Paul George, der starken Entwicklung von Jerami Grant und der Dominanz von Steven Adams spätestens in der Postseason Probleme.

Von 2 auf 4: Toronto Raptors (31-12).

Die beste Bilanz der Liga reicht nur noch für Platz 4. Das liegt an der Stärke der anderen drei Teams, aber auch daran, dass Toronto die Dominanz der ersten Saisonwochen während des Ausfalls von Kyle Lowry (und Jonas Valanciunas) nicht aufrechterhalten konnte. Seit dem letzten Ranking hat Toronto ein negatives Net-Rating (-1,1) trotz positiver Bilanz (9-5). Trotz einiger Statement-Siege ist gerade die Offense ins Stocken geraten (Platz 18), dabei hatte Toronto bisher einen der schwächeren Schedules. Aber: Die stärkste Version dieses Teams war angesichts der Ausfälle wohl noch gar nicht zu sehen.

Von 7 auf 3: Denver Nuggets (28-12).

Trotz der besten Bilanz im Westen fliegt dieses Team noch immer ein wenig unter dem Radar, wohl nicht zuletzt deshalb, weil es einzigartig ist: Die Ausfälle haben Denver nicht tangiert, Nikola Jokic spielt eine MVP-artige Saison als größter (und schwerfälligster) Point Guard der Liga und die (wirklichen) Guards werden immer erwachsener. Jamal Murray wird dabei gerne genannt, gewürdigt gehört aber auch Monte Morris; der Sophomore spielt aktuell überragende 5,7 Assists pro Turnover. Beachtenswert dennoch: Über die letzten 13 Spiele liegt Denver defensiv nur noch auf Platz 22.

Von 3 auf 2: Milwaukee Bucks (29-11).

Das konstanteste und insgesamt beste Team der bisherigen Saison kommt aus Wisconsin. Milwaukee stellt das mit großem Abstand beste Net-Rating (+9,2), die drittbeste Offense und die drittbeste Defense - diese Balance ist außergewöhnlich. Neben MVP-Favorit Giannis Antetokounmpo und All-Star (wehe, wenn nicht!) Khris Middleton gehört dabei auch Malcolm Brogdon gewürdigt, der wieder fit ist und aktuell 52-43-99-Splits auflegt. Richtig gelesen: Von bisher 78 Freiwürfen hat Brogdon 77 getroffen! Das ist Rekordkurs. Auch er wird im Sommer übrigens (Restricted) Free Agent.

Von 1 auf 1: Golden State Warriors (27-14).

Die erste Regel des Power Rankings: Im Zweifel für den Angeklagten, sofern der Angeklagte aus Oakland kommt. Die Dubs rechtfertigen die Spitzenposition nicht durch ihr Spiel, sie stehen hier aus Respekt und dem Wissen, dass sie die Regular Season nicht ernst nehmen. Trotzdem sind einige Probleme real: Stand jetzt muss man nicht mehr vom "Team mit vier All-Stars" reden, aktuell sind es zwei. Draymond Green ist ein Schatten seiner Selbst, Klay Thompson oft auch. Die Bank ist mies, die Defense Mittelmaß. Aber: Been there, done that. Kommt mit DeMarcus Cousins die neue Dimension?