Welche Gefahren birgt der Deal für die Sixers?
In erster Linie bleibt festzuhalten, dass sich die Tiefe der Sixers nicht direkt verbessert hat. Scott sollte Mike Muscala als Backup-Big in der Rotation gut ersetzen, Marjanovic dürfte trotz seiner teils spektakulären Statistiken wie auch schon in L.A. nur sporadisch zum Einsatz kommen.
In Person von Shamet (20,5 Minuten pro Spiel) verliert Head Coach Brett Brown ersatzlos einen wichtigen Rotations-Spieler im Backcourt - dort sind die Sixers ohnehin nur dünn besetzt. Philly wird versuchen müssen, im Buyout-Markt zuzuschlagen (beispielsweise bei Wesley Matthews, sofern er verfügbar wird).
Nicht nur der Blick auf die Tiefe des Kaders, auch der in die Zukunft könnte den Verantwortlichen im Front Office der Sixers die ein oder andere Sorgenfalte auf die Stirn treiben. Harris wird im Sommer Unrestricted Free Agent und hat sich mit seiner starken Saison bisher beste Chancen auf einen Max-Deal erspielt.
Wenn Butler seine Spieleroption für die kommende Saison nicht zieht - was als wahrscheinlich gilt - werden die Sixers auch ihn mit einem Maximalvertrag ausstatten müssen. Die Quellen von Wojnarowski haben verlauten lassen, dass Philly genau zu diesem Move bereit ist, um die neue Big Four langfristig in der Stadt zu halten.
Die Big Four der Sixers um Harris und Butler wird teuer
Wie Kevin O'Connor von The Ringer vorrechnet, hätte dies gewaltige Auswirkungen auf die Salary-Cap-Situation der Sixers. Sollten Harris und Butler tatsächlich zum Maximum oder nah dran unterschreiben, könnten Butler, Harris, Embiid (5 Jahre/147,7 Mio. Dollar) und Simmons (Restricted Free Agent im Sommer 2020) in zwei Jahren bis zu 130 Millionen Dollar verdienen. Der Salary Cap wird für 2020 auf 118 Millionen Dollar geschätzt.
Eine Kader-Verstärkung durch den Draft wird für Philadelphia ebenfalls schwierig. Insgesamt vier Picks (davon zwei Erstrundenpicks, immerhin nur ein eigener Firstrounder 2020) schickten die Sixers nach L.A., es kam allerdings kein Pick zurück. Nach dem Trade für Butler zu Beginn der Saison und nun für Harris hat GM Brand bewiesen, dass er vor Risiko nicht zurückscheut. Trotz der Gefahren könnte es sich am Ende auszahlen.