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NBA MVP-Rennen 2018/19: Giannis Antetokounmpo vs. James Harden - Wer hat die Nase vorn?

Von Robert Arndt und Philipp Jakob
Giannis Antetokounmpo und James Harden sind die Top-Favoriten auf den MVP-Award in der Saison 2018/19.
© getty
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Von Philipp Jakob: Darum ist Harden der MVP der Saison

Beginnen wir mit einem kleinen Ausflug in die Vergangenheit: Es ist der 1. November 2018, die Saison 2018/19 ist ziemlich genau zwei Wochen alt. Gefühlt hat Luka Doncic die Trophäe als Rookie of the Year bereits sicher, von Tumulten bei den Lakers ist noch nichts zu spüren - und die Houston Rockets liegen abgeschlagen auf dem 14. Platz in der Western Conference.

In den ersten sechs Spielen der regulären Saison hagelt es für Houston fünf Pleiten, nur die Suns stehen zu diesem Zeitpunkt im Westen schlechter da. Nichts zu sehen von dem Team, das im Jahr zuvor in sieben Spielen denkbar knapp an den Warriors in den Western Conference Finals scheiterte.

Nun ist es Ende März, Houston hat sich in den vergangenen Monaten auf den aktuell vierten Rang im Westen katapultiert, langsam aber sicher wird das Team von Head Coach Mike D'Antoni wieder als Warriors-Jäger Nummer eins gehandelt. Der Grund? James Harden.

Seit dem 1. November 2018 haben die Rockets zwei Drittel ihrer Partien für sich entschieden, und das obwohl mit Chris Paul (24 Spiele) und Clint Capela (15) zwei Stützen der Mannschaft lange Zeit ausfielen.

James Harden: Eine der besten Scoring-Seasons aller Zeiten

Stattdessen nahm Harden das Heft in die Hand. Und wie! Der Bärtige legte in 32 Spielen in Folge mindestens 30 Zähler auf, die längste Serie dieser Art seit ein gewisser Wilt Chamberlain die Liga Nacht für Nacht zerstörte. Insgesamt legte Harden in dieser Phase von Mitte Dezember bis Ende Februar 41,1 Punkte, 7,6 Rebounds und 7,4 Assists pro Partie auf. Seine Quoten: 44,1 Prozent aus dem Feld und 37,1 Prozent von Downtown.

Wie gesagt, in dieser Zeit war Harden mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Die Defenses konnten sich auf ihn fokussieren und dennoch nahm er die Gegner mit seinen unfassbaren Stepback-Dreiern und starken Drives zum Korb auseinander.

In dieser Saison gab es bereits 19 50-Punkte-Spiele, acht dieser Partien gehen auf das Konto von Harden. Ende Januar stellte er mit 61 Punkten gegen die Knicks ein neues Career-High auf, gut zwei Monate später wiederholte er diese Ausbeute gegen die Spurs. Kurzum: James Harden zaubert offensiv eine der besten Saisons aller Zeiten aufs Parkett.

Dass dies für viele Fans des orangefarbenen Leders nicht immer schön anzuschauen ist (Stichwort Freiwurffestival und Iso-Dreier), steht außer Frage. Die Qualität des 29-Jährigen wird aber jeder anerkennen müssen, an seiner Dominanz in der Offense ändert dies ebenfalls nichts. Die Saison von Harden ist schlicht und einfach beeindruckend.

Die Saisonstatistiken von Giannis und Harden im Vergleich

NameSpiele/MinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFGDreier
Giannis Antetokounmpo68/32,927,312,66,03,958,1 Prozent24,2 Prozent
James Harden71/37,236,26,57,55,143,8 Prozent36,2 Prozent

MVP-Rennen: Was muss James Harden noch machen?

Zugegeben, defensiv ist Harden weit von Giannis entfernt, doch auch an diesem Ende des Courts steht er solide seinen Mann. Die Zeiten, in denen sich das Internet regelmäßig über einen in der Defense schlafenden Harden lustig machen konnte, sind vorbei. Sein größter Einfluss auf das Spiel ist aber zweifelsfrei in der Offense zu sehen. Dort macht er seine defensiven Mängel mit einer Scoring-Explosion eben wieder wett.

Allerdings nicht nur mit eigenem Scoring. Der Bart hat die drittbeste Assist-Rate (39,5 Prozent) der Liga vorzuweisen, mit seinen 7,5 Vorlagen pro Spiel schrammt er nur knapp an der Top 10 vorbei. Mit ihm auf dem Parkett haben die Rockets ein Offensiv-Rating von 114,9 vorzuweisen. Ohne Harden fällt der Wert auf 106,3 in den Keller - das würde ligaweit gerade einmal für Platz 25 reichen.

Die Rockets wären ohne James Harden aufgeschmissen. Dies gilt für die Bucks mit Giannis zumindest in dieser Extreme eher nicht. The Beard hat sein Team aus dem Tabellenkeller zurück in die Elite geführt, er hat die Rockets wortwörtlich im Alleingang gerettet, er ist der MVP der Saison 2018/19. Um es mit den Worten von Chris Paul zu halten: "Was muss man sonst noch alles machen?"

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