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NBA Power Ranking im März: Des Königs tiefer Fall und der Machtkampf im Westen

Der Machtkampf in der Western Conference spitzt sich zu - allerdings ohne Beteiligung der Los Angeles Lakers.
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Von 14 auf 10: L.A. Clippers (42-30).

Patrick Beverley wurde vor der Saison ein wenig belächelt, als er behauptete, sein Team sei das bessere in Los Angeles. Dabei hatte er vollkommen Recht: Auch nach dem Trade von Tobias Harris sind die Clippers nicht eingebrochen, im Gegenteil. Seit dem All-Star Break gab es zehn Siege und drei Niederlagen. Lou Williams sieht mittlerweile wieder wie der fast schon sichere Sixth Man of the Year aus, Landry Shamet entpuppt sich als wertvolle Verstärkung. Mehr Erwähnung sollte auch die Saison von Danilo Gallinari finden, der, endlich gesund, die beste Saison seiner Karriere spielt.

Von 11 auf 9: Utah Jazz (41-29).

Wie von vielen Experten angekündigt (oder zumindest vermutet) haben sich die Jazz mittlerweile gefunden, da sich ihr Spielplan nach dem arg schweren Saisonstart entspannt hat. Seit dem All-Star Break weist Utah das zweitbeste Net-Rating auf (+7,2) und Donovan Mitchell spielt endgültig wie der Superstar, den viele schon zum Saisonstart in ihm sehen wollten. Auch schön: Von den letzten zwölf Spielen sind nur noch zwei gegen Teams über +.500! Utah könnte also durchaus noch ein wenig klettern. Ein Wermutstropfen ist wiederum die erneute Verletzung von Dante Exum.

Von 13 auf 8: San Antonio Spurs (42-29).

Diese Franchise ist unglaublich. Das aktuell heißeste Team der Liga (9 Siege in Folge!) hat sich kürzlich die 22. Saison in Folge mit positiver Bilanz gesichert, diese Konstanz sucht im US-Sport ihresgleichen. Der Schlüssel dafür? Mal wieder die Defense, wo sich San Antonio über die letzten Wochen massiv gesteigert hat. Speziell die Entwicklung von Derrick White verdeutlicht, dass die Spielerentwicklung bei den Spurs nach wie vor auf höchstem Niveau stattfindet. Andere Teams haben mehr Upside, San Antonio hat Popovich und eine niedrigere Fehlerquote als alle anderen.

Gregg Popovich und die San Antonio Spurs gewinnen aus Prinzip immer.
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Gregg Popovich und die San Antonio Spurs gewinnen aus Prinzip immer.

Von 10 auf 7: Portland Trail Blazers (43-27).

Den schweren Auswärtstrip nach dem All-Star Break haben die Blazers gut verkraftet und insgesamt neun von 13 Spielen gewonnen, beim Net-Rating waren dabei nur die Jazz und Rockets noch etwas stärker. Nun muss sich aber zeigen, wie gut Portland den Ausfall von C.J. McCollum verkraftet, der wohl erst zu den Playoffs zurückkehren wird - kann Rodney Hood für ihn einspringen? Die Blazers werden nicht riskieren wollen, dass sich Damian Lillard bis zur Postseason zu sehr verausgabt. Gleichzeitig wird man genau auf die Seedings achten, um ein Debakel wie im Vorjahr zu vermeiden.

Von 6 auf 6: Philadelphia 76ers (46-25; x).

Es verläuft noch nicht alles harmonisch in Philly, was bei zwei massiven Trades im Lauf der Saison keine Überraschung ist. Die Abhängigkeit von Joel Embiid ist recht groß, die Bank ist ziemlich mies, Defense gegen flinke Guards ist problematisch - und trotzdem: Die Sixers haben so viel Talent, dass sie wohl jeden Ost-Gegner in einer Serie schlagen könn(t)en. In Spielen wie gegen die Bucks am vergangenen Sonntag zeigt sich das riesige Potenzial. Nach fünf Siegen am Stück ist das Duell gegen Erzfeind (und Angstgegner) Boston (Do., 0 Uhr/DAZN) eine weitere Chance zur Standortbestimmung.

Von 5 auf 5: Denver Nuggets (47-22; x).

Nach einem Zwischentief ist die Defense der Nuggets wieder deutlich besser geworden und Top 4 seit dem All-Star Break. Abgesehen von Michael Porter ist Denver zudem endlich mal vollständig gesund, was zwar schlecht für Isaiah Thomas ist, aber gut für Coach Mike Malone: Die Tiefe Denvers insbesondere im Backcourt ist unglaublich, Monte Morris und Malik Beasley spielen herausragende Saisons, Gary Harris hat seinen Slump hinter sich. Trotzdem: Aufgrund der Unerfahrenheit abgesehen von Paul Millsap wirkt in den Playoffs von Erstrundenaus bis Conference Finals alles möglich.

Von 4 auf 4: Toronto Raptors (50-21; x).

Die Raptors erfüllen alle Merkmale eines Contenders. Die Playoffs sind sicher, der First Seed möglich, das Team bei Offense und Defense in der Top 10 vertreten. Marc Gasol fügt sich gut ein und trägt dazu bei, dass wohl kein Team tiefer und variabler auftreten kann als die Raptors, die mit ihm zudem ihr Passspiel klar verbessert haben. Trotzdem: Gewisse Zweifel bleiben, auch weil Kawhi Leonard mittlerweile 20 Spiele (!) mit Load Management ausgesetzt hat und immer noch nicht wie ein Teil des Teams, sondern eher wie seine eigene Einheit wirkt. Holt das die Raptors in den Playoffs ein?

Von 9 auf 3: Houston Rockets (45-26).

Zwölf der letzten 13 Spiele gingen an die Rockets, die Defense hat sich drastisch verbessert, man ist gesund und weist seit dem All-Star Break das beste Net-Rating der NBA auf - good times in Houston! Aktuell wirken die Rockets wieder wie das Team, das den Warriors am ehesten beikommen könnte. James Harden hat jetzt gegen alle 29 Teams in dieser Saison mindestens einmal 30 Punkte aufgelegt, in den letzten Wochen muss er aber weitaus weniger den Alleinunterhalter spielen als noch im Winter. Wenn das Team jetzt gesund bleibt, sind diese Rockets wieder verdammt gefährlich.

Von 2 auf 2: Milwaukee Bucks (53-18; x).

Wie verkraftet Milwaukee den Ausfall von Malcolm Brogdon - und kehrt der President zu den Playoffs zurück oder erst währenddessen? Seine Rolle ist nicht zu unterschätzen, so gut besetzt die Bucks auch sind, zumal derzeit auch Donte DiVincenzo angeschlagen ist. Für den Moment lässt sich natürlich trotzdem festhalten, dass die Bucks das beste und konstanteste Team dieser Spielzeit sind, auch wenn sich die Defense zuletzt verschlechtert hat. Mit Brogdon wären die Bucks der Topfavorit im Osten. Übrigens: Seit dem All-Star Break trifft der Greek Freak knapp 33 Prozent seiner Dreier.

Von 1 auf 1: Golden State Warriors (48-22; x).

Die Warriors versuchen seit dem All-Star Break noch einmal einiges, um mich davon abzubringen, sie hier aus Prinzip an die 1 zu setzen. Die mäßige 7-6-Bilanz täuscht allerdings ein wenig darüber hinweg, dass sie, wenn sie wollen, trotzdem zumeist gegen die ärgsten Konkurrenten gewinnen (zuletzt in Philly, Houston und OKC sowie gegen Denver). Die Dubs wirken trotzdem verletzlicher als in den vergangenen Jahren, ewig kann man auch den "Wir können, wenn wir müssen"-Schalter nicht ausreizen. Noch überwiegt trotzdem das Vertrauen in den Back-to-Back-Champion.

E=Aus dem Playoff-Rennen eliminiert

X=Für die Playoffs qualifiziert

 

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