Wieso konnten die Pacers keine Offense generieren?
Young hatte darauf eine einfache Antwort: "Nummer 4", sagte der Big Man knapp und bezog sich dabei klar auf Oladipo. "Er ist unser Dosenöffner, ihm können wir den Ball geben, wenn wir Probleme bekommen, vor allem im vierten Viertel. Wenn er gespielt hätte, wären die Spiele möglicherweise anders verlaufen."
Wohl niemand möchte Young dabei widersprechen, zu offensichtlich waren die offensiven Probleme der Pacers. Mit Wesley Matthews holte Indiana zwar kurzfristig einen vernünftigen Ersatz, doch der Iron Man ist ein klassischer 3-and-D-Spieler und kein Spielmacher, der sich selbst einen Wurf kreiert und seine Mitspieler in gute Positionen bringt.
Indiana musste Oladipos Ausfall im Kollektiv auffangen, auch weil eben ein Go-to-Guy fehlte, der in den Playoffs so entscheidend ist. Da Indy auch kein Team ist, das viele Dreier loswird (und auch trifft), machte es das gegen eine elitäre Offense nicht leichter. Wie die Spiele 3 und 4 zeigten, war Tyreke Evans da noch die beste Option, sein Hero Ball ist aber auf dem höchsten Niveau auch nicht genug.
Pacers: Große Mängel im Halbfeld
Vielleicht hätte Coach Nate McMillan auch ein wenig von seiner Philosophie abweichen müssen. Indiana lief zu selten den Fastbreak und wurde von Boston immer wieder ins Halbfeld gepresst. So traten die extremen Mängel zu Tage, die über die vier Spiele nicht behoben werden konnten. Die Pacers erzielten nur in Spiel 4 über 100 Punkte - und das lediglich, weil man in den letzten beiden Minuten durch absichtliches Foulen 19 Zähler erzielte.
"Es war nicht flüssig, was wir gespielt haben", bemängelte auch Myles Turner. "Wir haben die Plays nicht richtig zu Ende gespielt und das darf man sich in der Postseason nicht erlauben." Indiana traf über die Serie nur 40 Prozent aus dem Feld, das Offensiv-Rating betrug verheerende 95,8 Punkte auf 100 Ballbesitze - zu wenig, um auch nur ein Spiel gegen solide Celtics zu gewinnen.