Was ist passiert?
Es war sicher keine Schande, gegen die klar favorisierten Philadelphia 76ers auszuscheiden, dennoch bleibt das Gefühl, dass für Brooklyn in dieser Serie mehr drin gewesen wäre. Nach dem Sieg in Spiel 1 hielten die Nets auch in der ersten Halbzeit von Spiel 2 mit, bevor die Sixers sich mit einem 51-Punkte-Viertel das nötige Momentum verschafften.
Brooklyn verzettelte sich auch ein wenig in kleinen Privatduellen, sei es Jared Dudley gegen Ben Simmons oder die kompletten Nets gegen Joel Embiid. So hatte Brooklyn die vierte Partie eigentlich recht gut im Griff, doch nach den Ejections von Dudley und Jimmy Butler nach einer Schubserei riss der Faden und die Sixers bogen das Spiel zum vorscheidenden 3-1 um.
Es verdeutlichte aber auch die Hilflosigkeit gegen Embiid, der einfach nicht zu stoppen war. Gerade Jarrett Allen musste mächtig Lehrgeld zahlen, für einen Sophomore und früheren No.22-Pick ist dies aber keine Schande.
Sixers vs. Nets: Alle Spiele der Serie in der Übersicht
Bitterer waren da schon die Vorstellungen von Joe Harris, der als bester Dreierschütze der NBA in der Postseason keinen Fuß auf den Boden brachte (1/17 Dreier in den Spielen 2 bis 5) und Brooklyn in Spiel 4 mit 6 Fahrkarten (alle völlig offen!) aus dem Rennen schoss. Auch D'Angelo Russell, die zweite Feel-Good-Story der Nets, konnte sein All-Star-Level nicht halten und wurde von Buddy Ben Simmons fast komplett aus dem Rhythmus gebracht.
Pech hatten die Nets durch die Verletzung von Ed Davis, der nur im ersten Spiel im Vollbesitz seiner Kräfte war und die letzten beiden Partien wegen einer Knöchelverletzung verpasste. Der 29-Jährige war der beste Big Man Brooklyns, seine Präsenz unter dem Korb wurde schmerzlich vermisst.
Es hätte aber wahrscheinlich auch mit Davis nicht gereicht, wie auch Coach Kenny Atkinson zugab: "Wir waren einfach nicht gut genug", fasste der Coach die Serie recht treffend zusammen. "Wir werden jetzt den ganzen Sommer damit verbringen, um zu ermitteln, wo wir stehen und wie wir besser werden können."