Muss man sich um Donovan Mitchell Sorgen machen?
Diese Frage lässt sich mit einem klaren Nein beantworten. Klar, die Auftritte von Mitchell in den Playoffs waren mit Ausnahme von Spiel 4, in dem er die Jazz mit 19 Zählern im Schlussviertel (31 insgesamt) vor dem Sweep bewahrte, wenig berauschend. Und auch über die komplette Saison gesehen, war von ihm kein bedeutender Sprung nach vorne zu sehen.
Zwar verbesserte er seine Statistiken im Vergleich zum Vorjahr leicht, doch der von vielen erwartete Schritt vom Anwärter auf die RotY-Trophäe zum All-Star gelang Mitchell nicht. In der Postseason lief dann erst recht nicht mehr viel zusammen, wie der Blick beispielsweise auf die Wurfquoten (32,1 Prozent aus dem Feld, 25,6 Prozent von Downtown) oder das Assist-Turnover-Verhältnis (0,76, der viertschlechteste Wert unter allen Spielern mit mindestens 30 Minuten pro Partie in den Playoffs) beweist.
Das große Aber an der ganzen Sache: Mitchell ist gerade einmal 22 Jahre alt, ist erst in seinem zweiten Jahr in der Liga und trägt dennoch nahezu die komplette Verantwortung der Offense auf seinen Schultern.
Spida ist gefühlt die erste, zweite und dritte Option im Angriff der Jazz in Personalunion, da kann man ihm die teilweise schlechte Wurfauswahl durchaus verzeihen. Vor allem, weil dies in dem Alter ohnehin nicht verwunderlich ist.
Die Statistiken von Donovan Mitchell in den Playoffs
Saison | Spiele/Minuten | Punkte | Rebounds | Assists | Turnover | FG% | Dreier% |
2017/18 | 11/37,4 | 24,4 | 5,9 | 4,2 | 2,9 | 42 Prozent | 31,3 Prozent |
2018/19 | 5/38,6 | 21,4 | 5 | 3,2 | 4,2 | 32,1 Prozent | 25,6 Prozent |
"In vielerlei Hinsicht trifft es zu: Wie es bei Donovan läuft, so läuft es auch bei uns. Das ist eine Verantwortung, die er wieder und wieder gezeigt hat, selbst als junger Spieler. Du wirst nicht immer eine tolle Nacht haben. Du wirst nicht immer jeden Wurf reffen. Es wird nicht immer nach deinem Willen gehen ", nahm Coach Snyder seinen Franchise-Player in Schutz. Auch Kyle Korver sprang seinem Teamkollegen nach dessen schwachen Spiel 3 zur Seite.
"Ich habe noch nie gesehen, wie jemand so jung ein Team übernommen hat und das mit solch einer Ausstrahlung und Klasse", sagte der Scharfschütze der Jazz, von dem gegen Houston im Übrigen ebenfalls nicht viel zu sehen war. "Ich habe so etwas in meinen 16 Jahren in der NBA noch nie zuvor gesehen."
Spätestens in der kommenden Saison wird man dies aber aller Voraussicht nach erneut bewundern dürfen. "Man wird nicht erfolgreich, wenn man nicht durch harte Zeiten geht wie jetzt. Ich kann euch versichern, dass ich verärgert bin, aber ich werde besser sein", kündigte Mitchell an. Alles andere wäre eine Überraschung.