NBA

NBA Draft 2019: Prospects Guards - Ein Mini-Westbrook und neue Mikrowellen

Ja Morant ist der wohl beste Guard im diesjährigen Draft.
© getty

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (live ab 1 Uhr auf DAZN) findet der NBA Draft 2019 im Barclays Center zu Brooklyn, New York statt. SPOX beleuchtet zu diesem Anlass die hoffnungsvollsten Prospects. Los geht es mit den besten Guards des Jahrgangs. Was sind die Stärken und Schwächen von Ja Morant, Darius Garland oder Coby White?

Cookie-Einstellungen

Ja Morant (Murray State) - Stärken und Schwächen

Position: Point Guard / College: Murray State

Alter: 19,8 / Größe: 1,91 Meter / Wingspan: 2,01 Meter / Gewicht: 79 Kilo

Die Statistiken von Ja Morant (pro 40 Minuten) in 2018/19

PTSREBASTSTLBLKTOVFG%3P%FT%
26,86,211,01,90,95,649,936,3 (57/157)81,3

Im Idealfall ein Typ wie: Steve Francis (ohne Verletzungen)

Stärken:

  • Elitäre Übersicht und Passfähigkeiten
  • Starker Transition-Spieler
  • Enorm enges Ballhandling

Schwächen:

  • Enorme Anfälligkeit für Ballverluste
  • Kein guter Finisher am Ring
  • Große defensive Fragezeichen

Morant ist nach Zion der wohl zweitbeste Spieler im Draft und steht dort völlig zurecht, obwohl er kein One-and-Done-Spieler ist. Auf dem kleinen College Murray State war Morant der absolute Star und der Hauptgrund, dass die Racers überhaupt die zweite Runde bei March Madness erreichten.

Dort zeigte der 19-Jährige auch, warum es sich lohnt, ihn so hoch zu ziehen. Der Guard dürfte schon in seinem ersten NBA-Jahr zu den besten Passgebern der Liga gehören, es gibt fast keinen Pass, den er nicht spielen kann. Ob einhändig, beidhändig, in Transition oder im Halbfeld: Morant sieht den Court wie kaum ein anderer, ähnlich wie Trae Young aus dem vergangenen Draft-Jahrgang.

Der Hawks-Rookie dominierte wie Morant in Oklahoma das Spiel und wurde meist nur auf seine Wurfqualitäten reduziert, bei Morant ist es das spektakuläre Spiel in Transition sowie seine krachenden Dunks. Das brachte Morant Vergleiche mit Russell Westbrook ein, doch ganz so ein Monster-Athlet ist der Guard dann doch nicht. Gleichzeitig sind seine Skills schon deutlich ausgereifter, als es die von Russ vor über einer Dekade waren.

Morant besitzt ein extrem enges Dribbling, wodurch er auch unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen kann. Dazu kommt ein recht solider Wurf, wenn er Zeit hat, seine Füße zu sortieren. Geht der Gegenspieler unter dem Pick hindurch, kann Morant dies auch mit seiner Range bestrafen. Ansonsten wackelt der Pullup-Jumper aber noch ein wenig. Es wird interessant zu sehen sein, ob Morant gegen bessere Verteidigungen genug Raum und Zeit für sich selbst schaffen kann.

Ja Morant: Die One Man Show auf dem College

Morant ist dafür zwar flink, ansonsten sind 79 Kilo für die NBA aber noch viel zu wenig. Schon am College hatte der Racers-Star häufiger Probleme, mit Kontakt am Ring abzuschließen. Das dürfte auf dem höheren Level zunächst ähnlich sein. Allerdings bietet der NBA-Court mehr Platz für Morants Drives und eben auch für das hervorragende Auge.

Gleichzeitig bleibt Morant aber auch extrem anfällig für Turnover. Die 5,6 Ballverluste auf 40 Minuten hochgerechnet klingen verdammt viel, müssen aber auch ins rechte Licht gerückt werden. Morant hatte bei Murray State eine Usage Rate vergleichbar mit der von James Harden bei den Houston Rockets, was eine enorme Verantwortung für einen Teenager ist.

Die March Madness zeigte es: Morant hatte kaum Unterstützung, entsprechend bereiteten sich die Gegner auf ihn vor. Dass Morant dennoch im ersten Spiel ein Triple-Double auflegte und im Anschluss in einer Halbzeit fünf Dreier traf, darf als Zeichen seiner Qualität angesehen werden. Morant besitzt ohne Zweifel Star-Potenzial, das können nur wenige in seiner Klasse behaupten, dennoch müssen die Teams Geduld mit ihm haben, da er teilweise noch sehr roh ist. Dies macht es aber auch so erfrischend, ihm beim Basketballspielen zuzuschauen.

Prognose: Top 3.

Mögliche Teams: Grizzlies, Knicks.