NBA

NBA Finals - Fünf Fragen zu den Golden State Warriors und Klay Thompson: Das Ende einer Dynastie?

Von Philipp Jakob
Stephen Curry und die Golden State Warriors müssen sich nach sechs Spielen den Raptors geschlagen geben.
© getty
Cookie-Einstellungen

2. Was bedeutet die Verletzung von Thompson für seine Karriere?

Als Klay Thompson gegen Ende des dritten Viertels nach seinem Transition-Dunk zu Boden ging, machte sich rasend schnell ein kollektives Entsetzen in der NBA-Gemeinde breit. Bei der Landung verdrehte sich der Splash Brother übel das Knie, er ging sofort mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden.

Nach dem Durant-Schock aus Spiel 5 brauchte nun wirklich niemand die nächste Verletzung eines Warriors-Stars, weder der schockierte Drake im Jurassic Park in Toronto noch der in die Ferne starrende Curry oder irgendjemand sonst. Und erst recht nicht Klay Thompson.

Der 29-Jährige wollte die eigenen Schmerzen ganz offensichtlich selbst nicht wahrhaben. Um die fälligen Freiwürfe nach dem Danny-Green-Foul zu versenken, kehrte Thompson unter dem lauten Jubel der Warriors-Fans aufs Parkett zurück. Kurzzeitig keimte bei allen Beteiligten Hoffnung auf, dass das Knie doch nicht so stark beschädigt sei, wie anfangs befürchtet.

"Nur zwei Minuten Pause, dann bin ich wieder bereit", soll Klay seinem Head Coach Steve Kerr mitgeteilt haben, bevor er erneut Richtung Kabine verschwand. Doch daraus wurde nichts. Der Shooting Guard musste die Katakomben auf Krücken verlassen, wie später bekannt wurde, zog sich Thompson bei der Aktion einen Kreuzbandriss im linken Knie zu.

Klay Thompson: Zurück zu alter Stärke?

Thompson wird also für lange Zeit pausieren müssen, ähnlich wie Durant. Dessen Achillessehnenriss gilt allerdings als "schlimmere" Verletzung. Es gibt einige Positivbeispiele in der Association, von Spielern, die nach einem Kreuzbandriss stark zurückgekommen sind.

Jamal Crawford gehört zum Beispiel dazu oder auch Kyle Lowry, beide waren zum Zeitpunkt ihrer Verletzung allerdings deutlich jünger. Derrick Rose wurde dagegen nie wieder der Alte, doch im Gegensatz zum MVP von 2011 ist Thompsons Spiel nicht allzu sehr auf seine Athletik angewiesen. Ein hervorragender Shooter wird er sicherlich auch nach seinem Comeback bleiben.

Dies könnte sich unter Umständen allerdings bis tief in die kommende Saison hinziehen, laut Adrian Wojnarowski von ESPN bis Februar oder März 2020, vielleicht auch länger. Kristaps Porzingis, das bis dato letzte prominente ACL-Opfer, hat seit seiner Verletzung im Februar 2018 bisher noch kein Spiel absolviert (zugegeben ist dessen Konstitution mit der von Klay nicht zu vergleichen).

Die Warriors werden also lange Zeit ohne zwei ihrer drei besten Spieler auskommen müssen - sofern sie denn überhaupt Teil des Teams bleiben.