5 Fragen zum Trade von Anthony Davis: Ein Drehbuch wie in Hollywood

Lennart Gens
17. Juni 201909:11
Anthony Davis und LeBron James laufen in der kommenden Saison gemeinsam für die Los Angeles Lakers auf.getty
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Die Los Angeles Lakers sind den Anweisungen ihres Kings gefolgt und haben für Anthony Davis ihre halbe Mannschaft hergegeben. Was bedeutet das nun für die weitere Zukunft der Franchise? Wie sieht die Zukunft der Pelicans und Zion aus? Und was bedeutet der Trade eigentlich für die Liga? SPOX beantwortet die wichtigsten Fragen.

Was ist passiert?

Wenn ein Spieler mit dem Kaliber von Anthony Davis eine Trade-Anfrage stellt, dauert es üblicherweise nicht lange, bis die ersten Teams ihren Kader nach jedem möglichen Trade-Asset durchsuchen, um sich in die bestmöglichste Position zu bringen. Auch in diesem Fall hielten sich die hartnäckigen Gerüchte bis zur Trade-Deadline, dass neben den Lakers vor allem die Boston Celtics interessiert sein sollen.

Doch es passierte vorerst nichts. Die Lakers gerieten - auch durch die öffentlichen Forderungen von LeBron James, doch bitte alles Mögliche zu versuchen, um Davis zu bekommen - in eine weitere Abwärtsspirale und verpassten die Playoffs. Dass die Franchise und vor allem der King das nicht auf sich sitzen lassen wollten, war logisch.

Also folgte das nächste große Angebot für die Pelicans, die wiederum durch die Draft Lottery und den damit verbundenen First-Overall-Pick noch ein weiteres Ass im Ärmel hielten und sich jetzt voll in den Philly-ähnlichen Rebuild stürzen.

Mit Brandon Ingram, Lonzo Ball und Josh Hart schicken die Lakers drei Spieler in Richtung New Orleans, die allesamt Luft nach oben haben. Zudem erhalten die Pelicans den 4. Pick beim diesjährigen Draft, den Erstrunden-Pick von 2021 (Top-8-geschützt) und den Erstrundenpick von 2024. Der letztgenannte Pick könnte außerdem mit dem Lakers-Pick von 2025 getauscht werden.

Trotz der vielen Abgaben haben es die Lakers aber immerhin geschafft Kyle Kuzma zu halten, der neben James und Davis aktuell die dritte Option sein dürfte. Auch Moritz Wagner und Isaac Bonga sind vom Trade-Karussell bislang verschont geblieben, müssen allerdings abwarten, welche Rollenspieler noch geholt werden.

Die Parameter des Deals:

Die Lakers bekommen: Anthony Davis

Die Pelicans bekommen: Brandon Ingram, Lonzo Ball, Josh Hart, 4. Pick 2019, geschützter Erstrundenpick 2021 (Top-8, ungeschützt 2022), Tausch des Picks 2023, Erstrundenpick 2024 (oder 2025)

Was bedeutet der Deal für die Lakers?

Die vergangene Saison passte in das Bild, das die Lakers in den letzten Jahren ohnehin schon vermittelten: Showtime ja, Erfolg nein. Auch die Ankunft von LeBron sollte daran zunächst nichts ändern. Seine Verletzung war zwar sicherlich ein Grund für den Misserfolg, doch auch davor spielte Purple-and-Gold keineswegs so, als hätten sie ernsthafte Ansprüche als Contender anmelden können.

Dazu kamen außerdem die Unruhen, die das Team vor der Trade-Deadline heimsuchten - für LeBron-Hater natürlich gefundenes Fressen. Nun scheint dieser seinen Job als LeGM allerdings wieder einmal erledigt und das Front Office von einem Trade-Paket überzeugt zu haben, wie es in der Vergangenheit nur selten zu sehen war.

Ein wenig erinnert der Trade an den der Celtics und Nets von 2013, zumindest weil die Lakers gewisse Teile ihrer Zukunft opfern, um im Hier und Jetzt erfolgreich zu sein. Zwar hat Davis noch einige Jahre mehr im Tank als es Garnett, Pierce und Terry damals hatten, dennoch gehen die Lakers ein großes Risiko ein.

Mit Brandon Ingram, Lonzo Ball und Josh Hart schicken die Lakers drei Spieler in Richtung New Orleans, die allesamt Luft nach oben haben. Zudem erhalten die Pelicans den 4. Pick beim diesjährigen Draft, den Erstrunden-Pick von 2021 (Top-8-geschützt, ungeschützt 2022), und den ungeschützten Erstrundenpick von 2024. Diesen dürften sie außerdem auch erst im Folgejahr in Anspruch nehmen. Zusätzlich können die Pelicans im Jahr 2023 den Pick mit den Lakers tauschen.

Passen LeBron und Davis bei den Lakers überhaupt zusammen?

Davis war der absolute Wunschspieler von LeBron. Nachdem der King in der vergangenen Saison viele Talente um sich herum hatte, die aber alle noch viel lernen mussten, hat er nun den wohl besten Big Men der Liga an seiner Seite. Blickt man auf die reinen Statistiken von AD, dürfte die Kombo James/Davis schon jetzt die ein oder andere Defensive zum Zittern bringen.

Die persönlichen Statistiken von knapp 26 Punkten und 12 Rebounds pro Spiel könnte Davis trotz des neuen Co-Superstars durchaus halten, vor allem weil es LeBron versteht, seine Mitspieler oft genug in Szene zu setzen. Sowohl mit Chris Bosh als auch mit Kevin Love hatte James in seinen erfolgreichen Zeiten stets einen Big Men mit All-Star-Kaliber neben sich, der wie auch AD über einen guten Wurf von außen verfügt.

Neben James-Iso und Davis-Postup dürfte vor allem das Pick-and-Roll der beiden eine neue Waffe der Lakers sein, da Davis schon mit Jrue Holiday gut als Abroller funktionierte und James ohnehin über ein gutes Spielverständnis als Ballhandler verfügt.

Abhängig wird das Zusammenspiel der beiden aber natürlich auch vom Supporting Cast sein, der für genügend Freiräume und Entlastung sorgen muss. Dort liegt es am Front Office, vor allem genügend Schützen zu verpflichten, damit sich Davis und James in der Zone austoben können.

Moritz Wagner bei den Lakers: Backup für Davis?

Zwei der übrig geblieben Spieler im Roster der Lakers sind Moritz Wagner und Isaac Bonga. Zwar ist ihr Verbleib noch immer nicht gesichert, da die turbulente Offseason der Lakers jetzt erst losgehen dürfte, momentan können sie sich allerdings auf eine Zukunft mit James und Davis freuen.

Dabei dürfte sich vor allem Moritz Wagner Gedanken machen, wie sich die Akquirierung von Davis auf seine persönliche Spielzeit auswirken wird. Bei einem großen Lineup ist es zwar durchaus denkbar, dass die beiden zusammen auf dem Platz stehen, da sie beide genügend Spacing mitbringen. Auf Dauer muss Wagner aber wohl noch an seiner Defense arbeiten, die gerade in der Switch-intensiven NBA gegen kleinere Gegner ausbaufähig ist.

Wahrscheinlicher erscheint da schon eine klassische Backup-Rolle, um AD die nötigen Pausen zu geben. Wenn der Berliner an seinen guten Ansätzen aus der Rookie-Saison anknüpfen kann, wäre er für die Lakers eine günstige Option, die ihnen mehr Spielraum auf den anderen Positionen verschaffen würde.

Für eine genauere Analyse muss aber natürlich zunächst abgewartet werden, ob nicht doch noch ein prominenterer Big Men geholt oder Wagner gar abgegeben wird. Ähnlich sieht es auch bei Bonga aus. Zwar hat der Kader aktuell keinen einzigen echten Guard zu bieten, das wird sich aber noch ändern. Außerdem soll er in seinem zweiten Jahr ohnehin zuerst eimmal ein wenig NBA-Luft schnuppern und dürfte als echte Option noch nicht in Betracht gezogen werden.

Was können die Lakers in der Offseason noch tun?

Der Kader der Lakers besteht aktuell gerade einmal aus sechs Spielern, wobei Johnathan Williams Restricted Free Agent wird. Ihren einzigen Pick im Draft haben sie dazu noch nach New Orleans geschickt, sechs bis sieben brauchbare Spieler müssen mit den 27,8 Millionen US-Dollar Cap Space also noch geholt werden. Und dennoch: Die Jagd nach einem weiteren großen Fisch geht weiter.

Zunächst muss allerdings Geduld bewiesen werden. Optimalerweise soll der Davis-Trade erst am 30. Juli offiziell gemacht werden. An diesem Tag haben die First-Round-Picks ihre Rookie-Verträge bereits seit 30 Tagen unterschrieben und die Lakers würden das nicht verwendete Gehalt für ihren ursprünglichen vierten Pick gut geschrieben bekommen. So hätten sie maximal also sogar 32,5 Millionen US-Dollar zur Verfügung, was für einen weiteren Max-Vertrag reichen würde.

Holen sich die Lakers Kyrie Irving oder Kemba Walker?

Fakt ist, dass die Lakers durch den Deal mit Anthony Davis ein großes Argument mehr haben, wenn es darum geht, Free Agents an Bord zu holen. Schon die vergangenen Offseasons der Warriors haben gezeigt, dass Spieler durchaus dazu bereit sind, auf Gehalt zu verzichten, wenn sie dafür eine ernsthafte Chance haben, um den Titel zu spielen.

Und die Liste der Free Agents ist lang: Kyrie Irving, Kawhi Leonard, Klay Thompson, Jimmy Butler oder Kemba Walker - um nur die realistischeren Optionen zu nennen. Irving wurde in den letzten Tagen zwar vermehrt mit den Brooklyn Nets in Verbindung gebracht, wäre als zusätzlicher Ballhandler neben LeBron aber ein idealer Fit für die Guard-losen Lakers.

In Brooklyn würde er ohne Probleme einen Max-Vertrag bekommen, den ihm die Lakers nur mit Bauchschmerzen anbieten könnten. Zudem würde er wieder im Schatten von LeBron spielen - ein Grund, warum er die Cavs 2016 unbedingt verlassen wollte. Auch wenn es zuletzt hieß, dass Irving gerne wieder mit James zusammen spielen wolle, könnte es bei drei Superstars und einem noch immer unerfahrenen Coach zu Konfliktpotenzial kommen.

Das wissen natürlich auch die Verantwortlichen in L.A. Die favorisierte Alternative soll aus genau diesem Grund Kemba Walker sein, berichtet zumindest Marc Stein. Auch Walker muss sich in diesem Sommer entscheiden, ob er auf eine Menge Geld verzichtet, um den Titel ins Visier zu nehmen, oder doch lieber in Charlotte zum reichen (aber wohl erfolglosen) Veteran altert.

Ein Fünfjahres-Vertrag in Charlotte würde ihm bis zu 221,3 Millionen US-Dollar einbringen, bei den Lakers könnte er lediglich für vier Jahre und 140,6 Millionen US-Dollar unterschreiben. Auch Walker ist es von den Hornets gewohnt, der balldominante Spieler zu sein und müsste sich mit zwei Superstars an seiner Seite ordentlich zurück nehmen. Dennoch soll ihm genau das eher zugetraut werden als Irving, weshalb die Gespräche ziemlich zeitig angegangen werden sollen.

Los Angeles Lakers in der Offseason: Folgen noch mehr Trades?

Ziemlich egal welchen großen Free Agent sich die Lakers noch angeln möchten: Mindestens 3-4 gute Rollenspieler müssen noch her, am besten sogar noch mehr. Ohne den nötigen Gehaltsspielraum könnte also auch ein weiterer Trade ins Gespräch kommen.

Spätestens seit LeBrons Ansage vor der Trade-Deadline ist außer ihm und AD niemand mehr sicher. So könnte es also auch Kyle Kuzma noch treffen, auch wenn die Lakers ihn wohlwissend aus dem Davis-Deal herausgehalten haben. Gibt es jedoch ein passendes Angebot für mehrere interessante Rollenspieler, die gemeinsam einen höheren Impact hätten als Kuzma, sind die Verantwortlichen mit Sicherheit gesprächsbereit.

Denn dass sie nicht davor zurückschrecken, die mögliche Zukunft für ein starkes Hier und Jetzt zu riskieren, haben sie beim Davis-Deal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Was bedeutet der Deal für die Pelicans und Zion?

Während sich LeBron, AD und die Lakers-Fans auf eine Saison freuen, die im Idealfall mit dem Titel enden soll, brechen in New Orleans ganz andere Zeiten an. Und dennoch kann man ihnen zum Trade nur gratulieren. Die Zukunft scheint so hell zu sein wie lange nicht. Aus einem Team, das mit Davis nur einmal die zweite Runde erreichte (und wohl auch in Zukunft nicht mehr erreicht hätte), ist ein Team geworden, das aktuell wohl so viel Potenzial hat wie kein anderes in der gesamten Liga.

Das Wort Rebuild wird von vielen Experten, Trainern und Spielern nicht gerne gehört. Zu sehr suggeriert es absichtliche Niederlagen, um in ein paar Jahren vielleicht oben angreifen zu können. Im Falle der Pelicans war es allerdings die einzig logische Alternative - und kommt dabei ganz ohne absichtliches Verlieren aus.

Pelicans: Zion als möglicher Eckpfeiler der Zukunft

Der Grundstein für diesen Rebuild wurde spätestens am 14. Mai gesetzt, als die Pelicans bei der Draft Lottery den ersten Pick beim kommenden Draft zugelost bekamen. Seitdem ist es also fast schon beschlossene Sache, dass College-Sensation Zion Williamson in der kommenden Saison im Pels-Trikot auflaufen wird.

Durch den Trade haben sie sich zusätzlich den vierten Pick gesichert und könnten damit schon im nächsten Jahr eine Mannschaft zusammenstellen, die immerhin nicht auf Suns-, Cavs- oder Knicks-Niveau unterwegs sein wird. Zumal Zion schon fast auf eine Stufe mit Anthony Davis gestellt werden kann - zumindest was die Rekrutierung von Free Agents angeht.

New Orleans wird niemals den gleichen Glamour-Faktor wie L.A. oder New York haben und die Pelicans werden wohl niemals das gleiche Feeling wie die Lakers, Knicks oder Celtics vermitteln. Und dennoch könnte die hoffnungsvolle Zukunft als Lockmittel für die Free Agency tauglich sein.

Und wenn es mit den Free Agents doch nicht klappen sollte, kann ja auch immer noch weiter getradet werden. Wie Woj berichtet, sollen einige NBA-Teams am vierten Pick interessiert sein, auch Lonzo Ball gilt als mögliches Asset bei einem weiteren Tauschgeschäft. Im Idealfall springt also sogar noch mehr aus dem Davis-Trade heraus.

Blutgerinsel von Brandon Ingram als Problem?

Bei all den Lobeshymnen auf das Front Office darf aber natürlich nicht das Risiko vergessen werden, dass New Orleans mit dem Trade einen Monster-Rebuild eingeht. Einerseits sind die Draftpicks noch lange keine fertigen Spieler, die noch in die Mannschaft integriert werden müssen (Philly brauchte über fünf Jahre, um sich wieder als Contender zu etablieren) und andererseits bringen auch die "fertigen" Spieler einige Probleme mit sich.

Brandon Ingram verpasste die letzten 19 Spiele der regulären Saison wegen eines Blutgerinnsels im rechten Arm. Das prominenteste Opfer dieser Verletzung war in der jüngeren Vergangenheit Chris Bosh, der deshalb seine Karriere beenden musste. Zwar ist bei Ingram momentan nicht davon auszugehen, dass er nicht wieder auf den Platz zurückkehren wird, insgesamt ist aber wenig über seinen Zustand bekannt.

Möglich also, dass der Forward, der vom Potenzial mit Sicherheit der wichtigste Neuzugang beim Trade war, den Trainingsstart oder sogar Teile der Saison verpassen wird. Beim Rebuild war er neben Zion als wichtige Stütze eingeplant und würde das schöne Zukunftsbild der Pelicans ein wenig trüben.

Doch was haben die Pelicans schon zu verlieren? Mit einem unzufriedenen Anthony Davis wäre die kommende Saison wohl kaum versöhnlicher ausgegangen als sie es jetzt werden wird. Die jungen Spieler machen Hoffnung auf eine Identität, die sich nicht nur über eine oder zwei Saisons erstreckt, sondern nach dem Beispiel der Celtics oder Sixers über mehrere Jahre andauert.

So könnte durch den Trade aus einer der grauen Mäuse der Liga über Jahre ein Contender heranwachsen. Und wenn nicht? Dann war mit Sicherheit nicht der Trade von Anthony Davis Schuld daran.

Was bedeutet der Trade für die Liga?

Die Los Angeles Lakers haben mit Anthony Davis und LeBron James zwei der Top-10-Spieler der Liga in ihren Roster geholt. Dass dies bei einigen Fans schon einmal zum Träumen anregen kann, ist verständlich. Aber ist es auch realistisch? Waren die Lakers, die die vergangene Saison mit einer Bilanz von 37-45 abgeschlossen haben, wirklich nur einen Trade von einem Championship-Team entfernt?

Zunächst einmal muss dazu natürlich gesagt werden, dass niemand weiß, wie die Saison mit einem fitten LeBron gelaufen wäre. Sicherlich hätte es nicht für eine Finals-Teilnahme gereicht, zumindest die Bilanz hätte allerdings besser ausgesehen. Nun bekommt ein (hoffentlich) gesunder LeBron also einen (hoffentlich) motivierten Davis an seine Seite gestellt und will als Superstar-Duo die Liga erobern.

Die Vergangenheit kennt allerdings eine Reihe von Negativ-Beispielen, bei denen sich zwei Superstars zusammengetan haben, nur um dann kläglich zu scheitern. Zu nennen wären da unter anderem Shaquille O'Neal und Steve Nash bei den Suns oder auch Dwight Howard und Kobe Bryant bei den Lakers.

Zu einem Titel reichte es für keines der beiden Teams. Und dennoch sind die Lakers bei den Buchmachern in Amerika aktuell der Favorit auf den Titel 2020. Das liegt aber wohl vor allem daran, dass so gut wie jedes Team noch vor einigen Fragezeichen steht, ehe es in die kommende Saison geht.

Free Agency 2019: So wichtig wie selten zuvor

Während sich im Osten wohl die Celtics (ohne Irving) und womöglich auch die Raptors (ohne Kawhi) aus dem Titelkampf verabschieden werden, könnten im Westen plötzlich Teams wie die Clippers Erfolg haben, wenn ihnen die Free Agency in die Karten spielt.

Hinzu kommt natürlich, dass die Warriors wohl die meiste Zeit ohne Kevin Durant und Klay Thompson auskommen müssen und zumindest nicht mehr die Dominanz der letzten Jahre ausstrahlen werden - wenn überhaupt beide Spieler gehalten werden können. Einem neuen Western Conference-Champion steht also eigentlich nichts im Wege. Doch sind die Lakers tatsächlich schon weit genug, das erste Mal seit den Spurs 2014 die Warriors-Dominanz zu durchbrechen?

Zumindest die Free Agency muss für die Beantwortung dieser Frage noch abgewartet werden. Zu viele Free Agents sind auf dem Markt, die das gesamte Favoritenbild in der Liga mit einem Move verändern könnten.

Fakt ist allerdings, dass die Lakers einen sehr guten Grundstein gelegt haben, um schon in der kommenden Saison Erfolg zu haben. Ein LeBron James in Topform kann aus jedem Team einen Favoriten machen, das hat er mit Ausnahme der letzten Saison seit einem Jahrzehnt bewiesen.

Bleiben er und Anthony Davis verletzungsfrei und schaffen es auf dem Platz zu harmonieren, fehlt den Lakers nur noch ein guter Supporting Cast. Diese letzte Aufgabe muss GM Rob Pelinka noch erfüllen, bevor die Liga in eine der spannendsten Saisons der letzten Jahre gehen könnte.