NBA-Roundup: Joel Embiid und Karl-Anthony Towns fliegen nach Gerangel raus - Jazz schlagen Clippers dank Conley

SPOX
31. Oktober 201909:41
Joel Embiid und Karl-Anthony Towns wurden nach einer Auseinandersetzung disqualifiziert.getty
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Der deutliche Sieg der Philadelphia 76ers über die Timberwolves wurde von einer Auseinandersetzung von Joel Embiid und Karl-Anthony Towns überschattet, die beide disqualifiziert wurden. Die Jazz setzten derweil dank des überragenden Mike Conley ein Ausrufezeichen gegen die Clippers.

Außerdem: Die Cavaliers haben dank Kevin Love tatsächlich schon wieder gewonnen. Die Orlando Magic konnten sich gegen die Knicks auf ihre Defense verlassen.

Cleveland Cavaliers (2-2) - Chicago Bulls (1-4) 117:111 (BOXSCORE)

  • Kevin Love hat es auf seine alten Tage nicht verlernt: Mit 17 Punkten und 20 Rebounds war er beim Sieg gegen die Bulls der Mann des Abends. Mit einem Jumper knapp eine Minute vor Schluss sicherte er den Cavs den zweiten Erfolg. In der vergangenen Saison benötigte Cleveland 13 Spiele, um diese Siegesmarke zu erreichen.
  • Die Entscheidung gegen die Bulls fiel im Schlussabschnitt, nachdem Chicago nach drei Vierteln eine knappe Führung innehatte. Ebenfalls stark bei den Cavs: Tristan Thompson mit einem weiteren Double-Double (23 und 10) sowie Collin Sexton (18 Punkte, 10 davon im vierten Durchgang).
  • Bei den Bulls, die sich durch einen 15:0-Lauf früh einen zweistelligen Vorsprung erspielten, wurden von Lauri Markkanen (4/12 FG) und Zach LaVine (5/14 FG) angeführt, die beide 16 Zähler auflegten. Otto Porter Jr. und Wendell Carter Jr. kamen auf 15, Thadeeus Young auf 14 von der Bank. Chicago traf nur 35,9 Prozent seiner Dreier, Cleveland fast 6 Prozent mehr (41,7).
  • "Im Laufe des Spiels hat ihre Energie zugenommen und unsere nicht. Sie sind zum Korb gezogen, haben gereboundet und waren physisch, wir waren in den entscheidenden Momenten nicht gut genug", sagte Bulls-Coach Jim Boylen.

Orlando Magic (2-2) - New York Knicks (1-4) 95:83 (BOXSCORE)

  • Das recht klare Ergebnis täuscht darüber hinaus, dass die Angelegenheit zwischen den Magic und Knicks lange offen war. Noch vier Minuten vor Schluss führte Orlando lediglich mit zwei Punkten, ehe insbesondere Nikola Vucevic und Aaron Gordon den Sieg für das Heimteam eintüteten.
  • Vucevic legte 21 Punkte und 14 Rebounds auf, Gordon erzielte 10 seiner 15 Punkte in den letzten fünf Minuten. Außerdem scorten Evan Fournier (14) und Jonathan Isaac (10) zweistellig. Orland beendete das Spiel mit einem 16:3-Lauf und ließ in den finalen acht Minuten nur drei Punkte zu.
  • "Wir versuchen gerade, uns offensiv zu finden, aber ich glaube, dass wir großartiges defensives Talent im Kader haben. Bis unsere Offensive nach 10-12 Spielen ins Rollen kommt, müssen wir verteidigen und Leidenschaft zeigen. Das haben wir heute gemacht", sagte Magic-Coach Steve Clifford.
  • Die Knicks lagen im dritten Viertel mit bis zu 15 Punkten zurück, eroberten jedoch acht Minuten vor Schluss durch einen Dreier von Bobby Portis (12 Punkte) die Führung zurück. Es sollte nicht reichen. Julius Randle führte die Knickerbockers mit 16 Punkten und 10 Rebounds an und legte bisher in jedem Saisonspiel ein Double-Double auf. R.J. Barrett erzielte 9 Punkte (4/11 FG), Kevin Knox von der Bank 10 (3/10 FG). Dennis Smith Jr. und Elfrid Payton fehlten.

Philadelphia 76ers (4-0) - Minnesota Timberwolves (3-1) 117:95 (BOXSCORE)

  • Beim haushohen 117:95-Erfolg der 76ers über die Wizards stand das Sportliche nicht im Vordergrund: Mitte des dritten Viertels gerieten die beiden Stars ihres Teams in eine handfeste Auseinandersetzung. Karl-Anthony Towns (13 Punkte, 5/7 FG) und Joel Embiid (19 Punkte, 7/14 FG), die bereits in den vergangenen Duellen Trashtalk betrieben, verhakten sich unter dem Korb, Embiid verpasste Towns einen Rempler und Towns versuchte mit einem Haken zu antworten, der sein Ziel verpasste.
  • Dann fielen beide zu Boden, ehe Ben Simmons sowie weitere Spieler und Coaches hinzueilten und die Streithähne trennte. Nach Video-Review wurden beide unter die Dusche geschickt. Während sich Embiid im Anschluss gewohnt auskunftsfreudig zeigte ("Das ist Basketball, darin bin ich gut. Ich mag es, in die Köpfe der Spieler zu kommen") und die Halle im Stile eines Schattenboxers verließ, wollte sich Towns nicht zum Sachverhalt äußern.
  • Beide Teams gingen unbesiegt in das Aufeinandertreffen. Die Wolves führten letztmals beim Stand von 11:9, dann traf Tobias Harris (18 Punkte) einen Dreier und die Dinge nahmen ihren Lauf. Embiid krönte das starke zweite Viertel der 76ers (30:19) mit einem Dreier zum beruhigenden 63:42-Halbzeitstand.
  • Bester Scorer Minnesotas war Andrew Wiggins (19, 6/16 FG), weiterhin punkteten Jeff Teague (15) und Shabazz Napier (13) zweistellig. Philadelphia zeigte eine starke Teamleistung: Al Horford legte ein Double-Double auf (12 und 16), Simmons erzielte 16 Zähler (7 Assists), ebenso Furkan Korkmaz von der Bank.

Die Pacers gewinnen trotz eines starken Kyrie Irvings gegen die Nets. Pascal Siakam ist bei den Toronto Raptors weiter in Top-Form und sorgt für einen klaren Sieg gegen die Pistons.

Boston Celtics (3-1) - Milwaukee Bucks (2-2) 116:105 (Spielbericht)

Brooklyn Nets (1-3) - Indiana Pacers (1-3) 108:118 (BOXSCORE)

  • Im vierten Versuch haben sich die Pacers endlich ihren ersten Saisonsieg gesichert. Hauptgrund für das 118:108 gegen die Nets waren Domantas Sabonis und Jeremy Lamb, die 29 beziehungsweise 25 Punkte auflegten. Der Litauer musste dabei in großen Teilen ohne seinen Frontcourt-Partner Myles Turner auskommen, der sich nach knapp zehn Minuten Spielzeit den Knöchel verstauchte und nicht zurückkehrte.
  • "Er war ein Monster. Verteidigen, Rebounden, Angriffe einleiten. Er musste eine Menge Minuten spielen, aber er war heiß und wir haben alle von seiner Energie profitiert", sagte Pacers-Coach Nate McMilllan über seinen Matchwinner, der außerdem 8 Rebounds und das mit Abstand beste Plus/Minus auflegte (+26).
  • Drei weitere Pacers kamen auf über 20 Punkte: Lamb (25, 11/19), Malcolm Brogdon (20, 7/19, 13 Assists) sowie T.J. Warren (20, 8/16 FG). Als Team traf Indiana 42,3 Prozent aus der Distanz und leistete sich nur 9 Turnover (Brooklyn: 20).
  • Den Nets, die im dritten Viertel den Anschluss verloren (20:30) nutzte auch die Überlegenheit in der Zone nichts (54:41 Rebounds, 60:52 Points in the Paint). Kyrie Irving verbuchte erneut starke Zahlen (28 Punkte, 11/20 FG, 7 Rebounds und Assists), doch 20 Bankpunkte von Spencer Dinwiddie, 15 Zähler von Caris LeVert (6/18 FG) und 17 Rebounds von DeAndre Jordan reichten nicht zum zweiten Sieg der Saison.

Toronto Raptors (4-1) - Detroit Pistons (2-3) 125:113 (BOXSCORE)

  • Pascal Siakam ist weiterhin in Top-Form und hat im fünften Spiel der Saison bereits zum dritten Mal mindestens 30 Punkte aufgelegt. Beim souveränen 125:113 gegen die Pistons waren es letztlich genau 30 Zähler (13/21 FG), wobei der Kameruner von den Veteranen der Kanadier ausgiebig unterstützt wurde. Kyle Lowry kam auf 20 Punkte, Serge Ibaka auf 19, Marc Gasol beließ es bei 6 in nur 15 Minuten, nachdem er sich im ersten Viertel das Knie stieß.
  • Siakam erzielte 19 seiner 30 Punkte im dritten Viertel, das die Raptors mit 37:27 gewannen und sich vorentscheidend absetzten. "Ich fühle mich wohl. Je häufiger ich in solchen Situationen bin, desto einfacher wird es. Der Coach vertraut mir, wenn ich den Ball in den Händen habe, meine Teamkollegen auch, das fühlt sich gut an", sagte Siakam nach dem vierten Saisonsieg.
  • Die Raptors trafen 59 Prozent ihrer Würfe, Saisonbestwert. Bedanken konnten sie sich bei 20 Turnovern der Pistons, die sie in 29 Punkte umwandelten. Auch im Fastbreak war Toronto deutlich überlegen (23:11).
  • Detroit konnte auf eine Monster-Leistung von Andre Drummond zählen (21 und 22), Derrick Rose legte ein Double-Double auf (16 und 10). Auch Langston Gallaway (17) und Markieff Morris (16) scorten in Double Digits.An der Dreierquote lag es nicht, dass das Team von Ex-Raptors-Coach Dwane Casey das Feld als Verlierer verließ (46,7 Prozent).

Washington Wizards (1-3) - Houston Rockets (3-1) 158:159 (Spielbericht)

Damian Lillard war gegen OKC zur Stelle, als es darauf ankam. Mike Conley hat die Jazz zum Sieg geführt. Die Warriors verlieren Stephen Curry.

OKC Thunder (1-4) - Portland Trail Blazers (3-2) 99:102 (BOXSCORE)

  • Es war wieder einmal Dame Time im vierten Viertel. In den vergangenen Playoffs entschied Damian Lillard die Serie gegen OKC mit einem langen Dreier über Paul George, auch dieses Mal war Lillard wieder zur Stelle, als er gebracht wurde und sorgte mit drei Distanzwürfen innerhalb von 86 Sekunden für die Wende im Schlussabschnitt.
  • Zuvor war Lillard blass geblieben und traf nur 4 seiner 15 Würfe. Am Ende stimmten die Zahlen jedoch wieder (23 Punkte und 13 Assists, 7/19 FG) und die Blazers stehen bei einer postiven Bilanz. C.J. McCollum steuerte zudem 22 Punkte (bei schwachen Quoten) bei, Hassan Whiteside kam auf ein Double-Double (12 und 12). Von der Bank lieferte Kent Bazemore 14 Punkte und 5 Rebounds.
  • "Es war ein hässliches Spiel, beide Teams haben den Ball weggeschmissen, Würfe vergeben und schlecht gescort. Deshalb war es klar, dass es auf die letzten fünf oder sechs ankommen wird", sagte Lillard zur Leistung der beiden Mannschaften.
  • OKC, das auf Steven Adams (verstauchtes Knie) verzichten musste, nahm eine 69:68-Führung mit in den Schlussabschnitt. Dann stellte Chris Paul (21 Punkte) auf 79:76, ehe Lillard aufdrehte. Dennis Schröder erzielte 17 Punkte (6/17 FG) in 27 Minuten, Nerlens Noel legte ein Double-Double auf (15 und 14). Danilo Gallinari (15, 5/15 FG) und Shai Gilgeous-Alexander (13, 3/13 FG) hatten nicht den besten Wurfabend erwischt."

Utah Jazz (4-1) - L.A. Clippers (3-2) 110:96 (BOXSCORE)

  • Mike Conley ist endgültig bei den Jazz angekommen und hat beim 110:96-Sieg gegen die Clippers eine überragende Leistung gezeigt. Dank seiner 29 Punkte (11/17 FG), 18 davon im dritten Viertel, bleibt Utah zuhause unbesiegt. "Ich wollte endlich endlich wieder der sein, der ich bin", freute sich Conley über seinen Aufschwung.
  • Ohne Kawhi Leonard gingen die Clippers in die Begegnung in Salt Lake City. Der Neuzugang pausierte am vorderen Ende des Back-to-Back und soll gegen die San Antonio Spurs wieder auf dem Parkett stehen, wie Head Coach Doc Rivers bestätigte. Demnach werde die Franchise von Fall zu Fall entscheiden, ob Leonard geschont wird. "Wir wollen ihn das gesamte Jahr frisch halten, er ist nicht der einzige, mit dem wir solche Gespräche haben", erklärte Rivers.
  • Utah entschied das dritte Viertel mit 38:20 für sich und führte dadurch mit 90:71. Die Clippers kämpften sich im Anschluss auf bis zu 10 Punkte heran, aber das Loch war zu tief. Conley antwortete mit einem Dreier und servierte Rudy Gobert (13 und 7) einen Lob, dann war das Spiel endgültig entschieden.
  • Auch Donovan Mitchell zeigte bei den Hausherren eine starke Leistung (24, 10/17 FG), ansonsten scorten nur Bojan Bogdanovic (14) und Joe Ingles (10) zweistellig. Bei den Clippers hielten Lou Williams (24, 9/17 FG), der in Abwesenheit von Leonard startete, und Jeff Green (23, 8/11 FG) am besten dagegen.

Sacramento Kings (0-5) - Charlotte Hornets (2-3) 111:118 (BOXSCORE)

  • Auch nach der Partie gegen die Hornets wartet Sacramento weiter auf den ersten Sieg der Saison. Mit bis zu 14 Punkten führten die Kings (49:35), bevor Charlotte im dritten Viertel das Comeback startete. Nr.12-Pick P.J. Washington war hierbei der Schlüsselspieler. Der 21-Jährige versenkte 10 seiner 13 Würfe für 23 Punkte und schnappte sich außerdem 8 Rebounds.
  • Ebenfalls gut aufgelegt war Terry Rozier, der auf 22 Punkte und 6 Assists kam. Malik Monk (18) und Miles Bridges (17) trafen auch mehr als 50 Prozent ihrer Würfe, während Cody Zeller ein Double-Double (12 und 15) verbuchte. Die Hornets versenkten 16 ihrer 32 Dreierversuche, nachdem sie mit 23 erfolgreichen Distanzwürfen gegen die Bulls einen Franchise-Rekord aufgestellt hatten.
  • Die Kings stehen bei 0-5, der schlechteste Saisonstart seit der 1990/91, als man in Sacramento bis zur achten Partie auf einen Sieg warten musste. Buddy Hield (8/22 FG) punktete mit 23 Zählern am fleißigsten, Harrison Barnes folgte mit 22 (10/18 FG). Aus der Distanz waren die Kalifornier eiskalt (14/46, 30,4 Prozent).
  • "Wir müssen zurückschlagen. Teams starten Läufe und wir müssen darauf antworten, vor allem im dritten Viertel. Wir wurden getroffen und müssen bereit dafür sein, zu kontern", erklärte Rishaun Holmes (17 und 9), der bei den Kings in die Starting Five rückte.

Golden State Warriors (1-3) - Phoenix Suns (3-2) 110:121 (BOXSCORE)

  • Die 110:121-Niederlage gegen die Phoenix Suns stand ganz im Zeichen von Steph Curry, der im dritten Viertel nach einer Kollision mit Aron Baynes hart auf seine linke Hand fiel, zusätzlich landete der Australier auf Curry. Der Point Guard hat sich laut ESPNs Ramona Shelbourne den Metacarpalknochen gebrochen, laut GM Bob Myers soll eine MRT sowie eine CT darüber entscheiden, ob eine Operation notwendig ist.
  • Curry traf 3 seiner 11 Würfe für 9 Punkte, ehe er ausschied. Bester Punktesammler der Dubs, die bereits im ersten Viertel mit 43:14 abgeschossen wurden, war Erik Paschall (20), gefolgt von Glenn Robinson III (17) und De'Angelo Russell (15). Beim Halbzeit-Stand von 46:72 war das Spiel gelaufen.
  • Willie Cauley-Stein (12 und 5) und Alec Burks (7 Punkte) feierten gegen die Suns ihr Saisondebüt. Während der Big Man bereits das komplette Training Camp aufgrund einer Fußverletzung verpasste, fehlte Burks fast genauso lange aufgrund einer Verstauchung im rechten Sprunggelenk. "Wir werden ein paar Spiele brauchen, um uns zurechtzufinden, insbesondere was das Tempo im Spiel betrifft", erklärte Cauley-Stein vor der Begegnung.
  • Baynes legte für die Suns 24 Punkte, 12 Rebounds, 7 Assists und 3 Blocks auf, Devin Booker erzielte 31 Punkte (10/21 FG). Die gesamte Starting Five der Suns scorte zweistellig, als Team traf Phoenix 45,8 Prozent aus dem Feld und 41,7 Prozent vom Perimeter. Die Suns stehen durch den Sieg bei einer positiven Bilanz.