Was für ein Auftakt von Kyrie Irving im Trikot der Brooklyn Nets! Der Point Guard schenkt den Minnesota Timberwolves 50 Punkte ein, dennoch verlieren Kyrie und Co. den Overtime-Krimi. Markelle Fultz zeigt ein starkes Comeback für die Orlando Magic.
Außerdem: Die Hornets brennen dank eines Rookies ein echtes Dreierfeuerwerk ab und die Miami Heat gewinnen auch ohne Jimmy Butler gegen die Grizzlies.
Charlotte Hornets (1-0) - Chicago Bulls (0-1) 126:125 (BOXSCORE)
- Was für ein NBA-Debüt von P.J. Washington! Der Nr.12-Pick des Drafts 2019 fing bereits im ersten Viertel ordentlich Feuer: Die ersten drei Dreierversuche fanden jeweils den Weg durch die Reuse, am Ende führte der 21-Jährige die Hornets mit 27 Zählern und 7 Triples (bei 11 Versuchen) zum knappen Sieg gegen die Bulls.
- Washington war dabei nicht der einzige mit einem heißen Händchen auf Seiten der Hausherren. Offenbar ließen sich auch Devonte' Graham (6/7 Dreier) oder Marvin Williams (5/7) vom Forward anstecken. Mit insgesamt 23 verwandelten Dreiern (bei 44 Versuchen, 52,3 Prozent) stellte Charlotte einen neuen Franchise-Rekord (ohne Overtime) auf. Washingtons sieben Dreier in seinem Debüt sind ebenfalls ein Rekord.
- Leichtes Spiel hatten die Hornets dennoch nicht. Nach einem 16-Punkte-Rückstand im zweiten Viertel kämpfte sich Chicago angeführt von Lauri Markkanen (35 Punkte, 17 Rebounds) zurück in die Partie. Im Schlussabschnitt lagen die Gäste sogar kurzzeitig selbst mit 10 Zählern in Front.
- Doch das Dreierfeuerwerk der Hornets war zu dem Zeitpunkt noch lange nicht beendet. Gut eine Minute vor dem Ende brachte Dwayne Bacon die Hornets per Triple mit 123:119 in Front, das war zu viel für die Bulls. Rookie Coby White kam für die Gäste noch genau wie Thad Young auf 17 Zähler, Hornets-Neuzugang Terry Rozier (7 Punkte, 6 Assists, 2/10 FG) saß für weite Teile der Crunchtime nur auf der Bank.
Indiana Pacers (0-1) - Detroit Pistons (1-0) 110:119 (BOXSCORE)
- Kein Blake Griffin, kein Problem? Die Detroit Pistons haben einen 119:110-Auftaktsieg gegen die Pacers eingefahren, benötigten dafür jedoch zwei Monster-Auftritte von Andre Drummond und Luke Kennard. Während letzterer mit sechs Dreiern einen neuen Karrierebestwert aufstellte, wütete der Center mit 32 Punkten, 23 Brettern und 4 Blocks unter dem Korb.
- Dennoch lieferten sich beide Teams einen über weite Strecken extrem ausgeglichenen Schlagbatausch, kein Team konnte sich mit mehr als 10 Punkten absetzen. Den Unterschied machte letztlich Kennard, der allein in den letzten sechs Spielminuten drei Triples versenkte und damit Mo-Town auf die Siegerstraße brachte. Insgesamt kam der Shooting Guard auf 30 Punkte (6/9 Dreier) von der Bank.
- Auf Seiten der Pacers standen gleich vier neue Starter auf dem Parkett, bester Mann war Domantas Sabonis mit 27 Punkten und 13 Rebounds. Auch sein Frontcourt-Kollege Myles Turner wusste zu überzeugen (25 und 9), während Malcolm Brogdon in seinem Pacers-Debüt 22 Zähler und 11 Vorlagen auflegte.
- Drummond hielt gegen die Twin Towers dagegen und versenkte dabei 12 seiner 18 Feldwurfversuche und sogar 8 von 10 Freiwürfen. "Ich bin froh, dass er in meinem Team ist", zeigte sich Derrick Rose entsprechend glücklich. Auch der Neuzugang der Pistons machte mit 18 Punkten und 9 Assists von der Bank eine gute Partie.
Orlando Magic (1-0) - Cleveland Cavaliers (0-1) 94:85 (BOXSCORE)
- Lockerer Auftaktsieg für die Magic, auch wenn es Orlando im dritten Viertel kurzzeitig unnötig spannend machte. Letztlich war der Auftritt von Nikola Vucevic (21 Punkte, 9 Rebounds) oder Evan Fournier (16) aber zu viel für die Cavs.
- Einen sehr starken Eindruck machte dabei auch Markelle Fultz bei seinem Regular-Season-Debüt für die Magic. Der Nr.1-Pick von 2017 kam von der Bank und fand sich direkt nach seiner Einwechslung im ersten Viertel wunderbar zurecht. Seine ersten vier Würfe fanden allesamt den Weg durch die Reuse - darunter auch ein Mitteldistazwurf - , später legte er mit einem krachenden Transition-Dunk nach.
- "Jedes Mal, wenn du siehst, wie der Ball durch den Korb geht, wird er größer und größer für dich", sagte Fultz nach der Partie. "Das hat mir mehr Selbstvertrauen gegeben. Ich habe gesagt: 'Hey, ich bin zurück, ich fühle mich gut. Einfach weitermachen.'" Magic-Coach Steve Clifford bezeichnete den 21-Jährigen sogar als den "Unterschied in der zweiten Halbzeit".
- Bereits zuvor hatte Orlando mit einem dominanten zweiten Viertel eigentlich die Kontrolle über die Partie übernommen, doch Cleveland kämpfte sich dank Collin Sexton (16) und Tristan Thompson (16 und 11 Rebounds) im dritten Durchgang noch einmal bis auf 5 Zähler heran. Im Schlussabschnitt machten die Hausherren allerdings Nägel mit Köpfen, auch dank 4 Zählern und 4 Assists von Fultz (insgesamt 12 und 6).
Die 50-Punkte-Explosion von Kyrie Irving reicht den Nets nicht zum Sieg gegen die Timberwolves. Miami schlägt die Grizzlies auch ohne Jimmy Butler und R.J. Barrett liefert ein gutes NBA-Debüt ab.
Brooklyn Nets (0-1) - Minnesota Timberwolves (1-0) 126:127 OT (BOXSCORE)
- Was für ein überragender Auftritt von Kyrie Irving! Kurz vor Tip-Off seines ersten Spiels im Nets-Trikot richtete der Neuzugang von den Celtics einige emotionale Worte an die Fans im Barclays Center. Dann folgte eine 50-Punkte-Explosion im Overtime-Krimi gegen die Timberwolves - nur zum Sieg reichte es nicht.
- Doch der Reihe nach: Im zweiten Viertel sahen die Gäste aus dem hohen Norden eigentlich schon fast wie der sichere Sieger aus. Die Timberwolves erspielten sich hinter einem starken Auftritt von Karl-Anthony Towns (36 Punkte, 7/11 Dreier, 14 Rebounds) eine 18-Punkte-Führung. Die Nets drehten nach dem Seitenwechsel jedoch auf, Taurean Prince erzielte alle seiner 15 Zähler im dritten Abschnitt, den die Hausherren mit 37:20 für sich entschieden.
- Anschließend war die Partie wieder offen - und blieb es auch bis zum Schluss. KAT sorgte gut eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit per Triple für den Ausgleich, danach konnte kein Team mehr punkten.
- In der Overtime versuchte dann Kyrie, der zu diesem Zeitpunkt bereits 43 Zähler auf dem Konto hatte, quasi im Alleingang gegen die Wolves gegenzuhalten. Mit zwei Freiwürfen verkürzte er 36 Sekunden vor Schluss auf 126:127, in der letzten Isolation des Spiels verlor er allerdings den Halt. Zwar bekam der Point Guard noch einen relativ guten Wurf aus der Hand, doch der scheiterte am Ring.
- 50 Punkte (die meisten Zähler eines Spielers in seinem ersten Spiel bei einem neuen Team), 8 Rebounds und 7 Assists standen am Ende hinter dem Namen von Irving (0 Turnover!), der 17 von 33 aus dem Feld und 7 von 14 von Downtown traf. "Das ist ein großartiger Ausgangspunkt. Man will natürlich rausgehen und vor eigenem Publikum einen Sieg holen, aber wir bekommen am Freitag eine neue Chance", sagte Irving. Caris LeVert steuerte für Brooklyn noch 20 Punkte bei, Towns bekam Unterstützung von Andrew Wiggins (21 Punkte, 8 Rebounds, 10/27 FG), der allerdings das Kunststück schaffte, bei einem Sieg seines Teams einen Plus/Minus-Wert von -26 hinzulegen.
Miami Heat (1-0) - Memphis Grizzlies (0-1) 120:101 (BOXSCORE)
- Die Heat-Fans müssen sich noch etwas gedulden, um das Debüt von Jimmy Butler im Heat-Trikot sehen zu können. Der Guard war aus persönlichen Gründen nicht mit von der Partie, dafür lieferten Justise Winslow und Rookie Kendrick Nunn einen starke Show ab.
- Winslow avancierte mit 27 Punkten zum Topscorer der Partie (dazu 7 Rebounds und 7 Assists). Nunn, der bei seinem NBA-Debüt genau wie Rookie-Kollege Tyler Herro direkt von Beginn an ran durfte, steuerte 24 Punkte bei. Das Duo war vor allem im Schlussabschnitt bärenstark, als sie die Heat mit jeweils 11 Zählern zu einem 24:1-Lauf führten, der die Partie entschied.
- Über die 36 Minuten zuvor konnten die Grizzlies ziemlich gut mithalten. Nr.2-Pick Ja Morant zeigte mit 14 Punkten (6/12 FG), 4 Rebounds und 4 Assists (6 Turnover) ein gutes Debüt, Jaren Jackson Jr. kam auf 17 Zähler. Tyus Jones steuerte zudem 15 Punkte von der Bank aus bei.
- Im Schlussabschnitt hatte Memphis allerdings keine Chance mehr. Während die Gäste nur noch 30 Prozent aus dem Feld trafen, machte Miami mit 62,5 Prozent aus dem Feld und einem 37:17-Abschnitt alles klar. Dabei machten auch Goran Dragic (19) sowie Herro und Bam Adebayo (11 Rebounds) mit jeweils 14 Zählern einen guten Job.
Philadelphia 76ers (1-0) - Boston Celtics (0-1) 107:93 (Analyse)
Dallas Mavericks (1-0) - Washington Wizards (0-1) 108:100 (Spielbericht)
San Antonio Spurs (1-0) - New York Knicks (0-1) 120:111 (BOXSCORE)
- Schon nach wenigen Minuten deutete vieles auf einen entspannten Arbeitstag für die Spurs hin. Die Hausherren starteten mit einem 14:4-Lauf in die Partie, im zweiten Viertel wuchs der Vorsprung bis auf 16 Zähler an. Dennoch musste das Team von Head Coach Gregg Popovich nach dem Seitenwechsel noch einmal zittern, bevor die Spurs im Schlussabschnit den ersten Saisonsieg im ersten Spiel perfekt machen.
- Dass es noch einmal spannend wurde, hatten die Knicks in erster Linie R.J. Barrett zu verdanken. Der Nr.3-Pick erzielte in seinem Debüt 21 Punkte (10 davon im dritten Viertel) bei 9 von 13 aus dem Feld. New York übernahm dank seines beherzten Auftritts und 25 Zählern von Julius Randle im dritten Abschnitt sogar die Führung, bevor San Antonio noch einmal ernst machte.
- Mit 37:27 ging schließlich das vierte Viertel an die Spurs, bei denen LaMarcus Aldridge mit 22 Punkten der Topscorer war. Bryn Forbes steuerte 20 Punkte bei, DeMar DeRozan erzielte 10 seiner 13 Punkte im vierten Viertel. "Man muss immer weiter machen", zog Barrett nach seinem ersten NBA-Spiel Bilanz. "So wie wir nicht aufgegeben haben, haben sie auch nicht aufgegeben."
Die Kings gehen zum Auftakt in Phoenix unter, den Jazz und Nuggets gelingen dagegen knappe Siege. Denver beendete damit sogar eine Rekordserie der Trail Blazers.
Utah Jazz (1-0) - Oklahoma City Thunder (0-1) 100:95 (BOXSCORE)
- Durchwachsener Saisonauftakt für die Jazz. Zwar stand am Ende der 100:95-Erfolg gegen die Thunder, doch trotz eines dominanten Beginns mussten die Hausherren länger zittern, als es ihnen wohl recht war. Letztendlich machte Donovan Mitchell mit 14 Punkten im Schlussabschnitt den Unterschied.
- Der Shooting Guard der Jazz legte insgesamt 32 Punkte auf (14/22 FG, dazu 12 Rebounds), Bojan Bogdanovic steuerte in seinem ersten Spiel für die Franchise 16 Zähler bei. Ein schwaches Jazz-Debüt erlebte dagegen Mike Conley, der nur auf 5 Punkte und 5 Assists kam und nur einen seiner 16 Würfe aus dem Feld versenkte.
- Aus Sicht der Hausherren ging es eigentlich ziemlich gut los, gegen Ende des ersten Abschnitts lag Utah bereits mit 13 Punkten vorne. Doch Oklahoma City gab sich nicht geschlagen, angeführt vom starken Trio aus Shai Gilgeous-Alexander (26 Punkte), Chris Paul (22) und Danilo Gallinari (21) kamen die Thunder zurück und eroberten Anfang des vierten Viertels einen 8-Punkte-Vorsprung.
- Das reichte aber nicht gegen den spät aufdrehenden Mitchell, auch Emmanuel Mudiay wusste mit 12 Punkten und 5 Assists als Backup-Guard auf sich aufmerksam zu machen. Einen schwachen Abend erwischte Dennis Schröder. Der Deutsche kam von der Bank, fand aber nie seinen Rhythmus (3 Punkte, 1/8 FG, dazu 6 Rebounds und 4 Assists).
Phoenix Suns (1-0) - Sacramento Kings (0-1) 124:95 (BOXSCORE)
- Rückschlag für die Kings zum Saisonstart, in Phoenix hagelte es für De'Aaron Fox und Co. eine deftige Auftaktpleite. Bester Mann auf Seiten der Suns war Devin Booker mit 22 Punkten und 10 Assists. Auch Ricky Rubio machte sich bei seinem Regular-Season-Debüt in Phoenis mit 11 Assists direkt einige Freunde in seinem neuen Team.
- Bei den Kings avancierte Buddy Hield zum Topscorer. Insgesamt kam er auf 28 Zähler, nach einer bärenstarken ersten Halbzeit (22) kühlte er allerdings deutlich ab. Das galt auch für seine Teamkollegen, die in den zweiten 24 Minuten zusammengenommen gerade einmal 28,2 Prozent aus dem Feld trafen. Fox blieb mit 8 Punkten (3/7 FG) äußerst blass.
- Das begünstigte das Comeback der Suns nach 11-Punkte-Rückstand im zweiten Viertel. Angeführt von Booker und Rubio, der zusätzlich noch auf 11 Punkte und 4 Steals kam, und mit Hilfe guter Auftritte von Kelly Oubre Jr. (21, 9 Rebounds) oder Deandre Ayton (18 und 11) waren die Suns in Halbzeit zwei nicht mehr zu stoppen: Phoenix traf knapp 60 Prozent aus dem Feld und schoss die Kings mit 70:36 aus der Halle.
Portland Trail Blazers (0-1) - Denver Nuggets (1-0) 100:108 (BOXSCORE)
- 18 Home-Opener in Folge haben die Trail Blazers seit 2001 für sich entschieden - dieser Serie bereiteten die Nuggets nun aber ein jähes Ende. Dank Nikola Jokic, der auf 20 Punkte und 13 Rebounds kam, entführte Denver den Sieg aus dem Moda Center.
- Dabei erwischte der Big Man der Nuggets keinen allzu berauschenden Start. Aufgrund von Foulproblemen stand er in der ersten Halbzeit nur 3:45 Minuten auf dem Parkett und konnte sich nicht auf dem Scoreboard verewigen. Vor allem im Schlussabschnitt drehte der Joker mit 16 Zählern (6/9 FG) dann aber ordentlich auf.
- Das vierte Viertel entschied Denver nach einer zuvor weitestgehend ausgeglichenen Partie mit 35:26 für sich. Natürlich war es Jokic, der sein Team gut dreieinhalb Minuten vor dem Ende mit zwei Dreiern mit 97:90 weg- und damit auf die Siegerstraße brachte.
- Zwar wehrte sich Damian Lillard nach Kräften gegen die drohende Niederlage (32 Punkte, 8 Assists), doch auch er konnte den Bock nicht mehr umstoßen. Neben dem Point Guard zeigte auf Seiten der Blazers auch Hassan Whiteside in seinem Debüt eine gute Partie (16, 6/7 FG und 19 Rebounds). Bei den Nuggets lieferte Will Barton mit 19 Zählern gute Unterstützung für Jokic.