"Der CCTV-Sportkanal hat entschieden, die Pläne zur Übertragung der NBA China Games nicht mehr zu verfolgen. Zudem wird die gesamte Kooperation und Kommunikation mit der NBA überdacht", hieß es in einer Mitteilung. Die Los Angeles Lakers um Superstar LeBron James und die Brooklyn Nets treten am Donnerstag und am Samstag zweimal in China gegeneinander an.
Im Vorfeld der beiden Spiele hätten Profis und Funktionäre der Nets gemeinsam mit Offiziellen der China-Vertretung der NBA am Dienstag eine Grundschule in Shanghai besuchen sollen, der Termin wurde zwei Stunden vor dem Beginn ohne Nennung von Gründen abgesagt.
Morey hatte am Freitag bei Twitter seine Unterstützung für die pro-demokratischen Demonstranten in Hongkong zum Ausdruck gebracht und heftige Reaktionen ausgelöst. Rockets-Superstar James sah sich genötigt, um Verzeihung zu bitten. "Wir entschuldigen uns. Wir lieben China", sagte Harden am Rande von zwei Preseason-Spielen der Rockets in Tokio.
Daryl Morey hat sich für Tweet entschuldigt
Wirkung zeigte die Aussage nicht. Auch nicht, dass Morey angesichts der Welle der Entrüstung aus Fernost zurückruderte und sich die in China enorm populäre NBA entschuldigte. Jetzt kündigten zahlreiche chinesische Prominente an, die Duelle zwischen den Lakers und den Nets boykottieren zu wollen. Eine Absage der Spiele ist wohl noch kein Thema.
Die Houston Rockets haben seit 2002 eine große Fangemeinde in China. Damals holte der Klub das chinesische Basketball-Idol Yao Ming, heute Präsident des nationalen Verbandes. Die ganze Liga ist sehr bleibt. In der vergangenen Saison sollen 500 Millionen Chinesen mindestens ein NBA-Spiel live gesehen haben.
NBA-Boss Adam Silver machte klar, dass die Liga trotz allen Ärgers hinter Morey stehe. Der Manager habe selbstverständlich das Recht zur freien Meinungsäußerung. Allerdings habe die Angelegenheit schon jetzt "ökonomische Auswirkungen". Diese könnten womöglich sogar den Salary Cap für die kommenden Jahre beeinflussen.
Wegen China: Adam Silver veröffentlicht neues Statement
Am Dienstag ließ Silver über das Liga-Büro noch ein weiteres Statement verbreiten, in dem er klar machte, dass es in diesem Fall nicht in erster Linie um das Geschäft gehen könne.
"Es ist unvermeidbar, dass Menschen auf der Welt unterschiedliche Ansichten zu unterschiedlichen Belangen haben werden. Es ist nicht die Rolle der NBA, über diese Differenzen zu urteilen. Die NBA wird sich aber nicht in eine Position drängen lassen, in der sie reguliert, was Spieler, Mitarbeiter oder Teambesitzer zu solchen Themen sagen oder nicht sagen. So könnten wir einfach nicht operieren."