Doncic hielt die Mavericks zwischenzeitlich quasi im Alleingang in der Partie, auch in den Schlussminuten setzte er sich mit allen Kräften gegen die drohende Niederlage zur Wehr. Doch trotz seiner 34 Punkte, 9 Assists und 6 Rebounds reichte es nicht für einen Sieg der Mavs.
Kleber avancierte dabei mit 15 Punkten (4/8 Dreier, dazu 8 Bretter) zum zweitbesten Scorer der Gäste. Auch die Bank um Jalen Brunson (12) und Dwight Powell (12) machte einen guten Job, während von Kristaps Porzingis an diesem Abend nichts zu sehen war (4 Punkte, 1/11 FG).
Deutlich besser lief es dagegen für Kemba Walker. Der Point Guard der Kelten hämmerte Dallas 8 Dreier (bei 14 Versuchen) um die Ohren und beendete die Partie mit 29 Zählern sowie jeweils 5 Rebounds und Assists. In den Schlussminuten musste er das Parkett allerdings mit Rückenproblemen nach einer Kollision verlassen.
Am Sieg der Celtics änderte das aber nichts mehr. Jaylen Brown steuerte ein Double-Double bei (25 und 11 Rebounds), Daniel Theis kam auf 11 Zähler und 5 Bretter (+27), musste aber auch Einiges einstecken. Jayson Tatum erwischte einen gebrauchten Abend (5, 1/18 FG).
Zwar stand Enes Kanter nach seiner Verletzungspause (Knie) wieder zurück im Kader, doch erneut durfte Theis von Beginn an ran. Für Gordon Hayward rückte Marcus Smart neben Walker, Brown und Tatum in die Starting Five. Bei den Mavs schickte Head Coach Rick Carlisle zum achten Mal im zehnten Spiel ein neues Lineup aufs Parkett: Seth Curry, Dorian Finney-Smith, Doncic, Kleber und Porzingis starteten.
Dallas Mavericks: Schwacher Start in Boston
Boston erwischte den deutlich besseren Start, die Defense ließ wenig zu und die Hausherren lagen schnell mit 10 Zählern in Front. Nicht ganz so erfreulich verlief der Start dagegen für Theis, der sich am kleinen Finger seiner rechten Hand verletzte und früh raus musste. Nach mehreren Behandlungen kehrte er im zweiten Viertel aber aufs Parkett zurück.
Im Laufe des ersten Durchgangs fanden sich die Mavs etwas besser zurecht. Trotz schwacher Wurfquoten verkürzten die Gäste bis zum Ende des ersten Abschnitts auf 21:25. Ähnliches Bild auch im zweiten Durchgang: Die Wurfprobleme der Mavs hielten an, obwohl sich die Gäste mittlerweile mehr offene Würfe erspielten. Doch Boston konnte sich nicht entscheidend absetzen. Stattdessen ging es ausgeglichen in die zweite Hälfte (54:54).
Nach dem Seitenwechsel schienen die Celtics vollends die Kontrolle zu übernehmen. Die Hausherren starteten mit einem 15:5-Lauf in diesen Durchgang, nur der heiß laufende Doncic (14 Punkte im dritten Viertel) hielt Dallas noch im Spiel - unter anderem mit einem ganz tiefen Stepback-Dreier.
Boston Celtics: Kembas Dreier-Show macht den Sieg klar
Auch Kleber meldete sich in dieser Phase mit mehreren Triples zu Wort, während auf der anderen Seite Walker aufdrehte. Der Point Guard der Kelten steuerte seinerseits ebenfalls 14 Zähler im dritten Abschnitt bei, nach 36 Minuten führte Boston mit 84:79.
Die starke Mavs-Bank sorgte zu Beginn des vierten Viertels auch ohne Doncic schnell wieder für den Ausgleich. Gut fünf Minuten vor dem Ende brachte ein weiterer Kemba-Dreier den Celtics wieder die Führung, kurz darauf erhielt Doncic nach einem unbeabsichtigten Schlag gegen den Kopf von Theis ein Flagrant Foul 1.
Anschließend war es erneut Walker, der von Downtown den Vorsprung auf 7 Zähler erhöhte. Die Vorentscheidung besorgte jedoch Smart gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende, der nach dem Doppeln der Mavs gegen Kemba den Ball erhielt und eiskalt einen Dreier zum 107:95 versenkte. Davon konnte sich Dallas nicht mehr erholen, es war die erste Auswärtspleite im fünften Spiel für die Mavs.
Die wichtigsten Statistiken
Boston Celtics (8-1) vs. Dallas Mavericks (6-4) 116:106 (BOXSCORE)
- Zehn der ersten elf Mavs-Würfe landeten nur am Ring, in den ersten Minuten hatten die Gäste enorme Probleme mit der Defense der Celtics. Die setzte ihren Fokus auf zahlreiche Double-Teams gegen Doncic, um den Ball aus dessen Händen zu bekommen. Dallas konnte die daraus resultierenden, teils offenen Würfe zunächst nicht bestrafen, im ersten Viertel trafen die Mavs nur 26,1 Prozent aus dem Feld (dazu 2/12 Dreier, 16,7 Prozent).
- Im Laufe der Partie besserten sich die Wurfquoten, doch gerade von Downtown setzten sich die Mavs-Probleme fast über die kompletten 48 Minuten fort. Am Ende stand Dallas bei 11 von 42 aus der Distanz (26,2 Prozent). In Halbzeit eins hatten auch die Celtics noch Probleme mit dem Dreier, zudem verhinderten 8 Turnover, dass sich die Hausherren absetzen konnten. Doch Kembas Dreier-Feuerwerk machte letztlich alles klar, Boston versenkte insgesamt 15 von 35 von Downtown (42,9 Prozent).
- Boston attackierte die Mavs-Defense immer wieder mit Pick'n'Rolls. Dabei nutzten sie die vielen Switches der Texaner mit zahlreichen Alley-Oop-Anspielen auf die Big Men aus. So ließen es Theis oder Robert Williams III gleich mehrmals krachen, Boston kam auf 48 Punkte in der Zone, die Mavs ebenfalls.
- Dass die Bank der Mavericks eine der besten der NBA ist, dürfte sich nach dem starken Saisonstart herumgesprochen haben. Auch in dieser Partie war sie ein wichtiger Faktor, nicht umsonst vertraute Coach Rick Carlisle im Schlussabschnitt vermehrt auf die Reservisten. Dallas' Bank steuerte 42 Zähler bei (Boston: 29).
Boston Celtics vs. Dallas Mavericks: Die Stimmen
Luka Doncic (Mavs) über den schwachen Abend von Porzingis: "Das passiert auch großartigen Spielern. Sie haben mal einen schlechten Abend. Ich denke, nächstes Spiel hat er mindestens 30 Punkte."
Der Star des Spiels
Kemba Walker. Kein Zweifel, ohne den Point Guard hätte Boston diese Partie nicht gewonnen. Dabei lief die erste Hälfte noch alles andere als berauschend für den 29-Jährigen. Walker hatte nach 24 Minuten gerade einmal 5 Zähler auf dem Konto. In Hälfte zwei lief er dann aber absolut heiß.
Der Flop des Spiels
Kristaps Porzingis. Rabenschwarzer Abend für den Big Man der Mavs. Erst nach etwa zwei Minuten im dritten Viertel gelang ihm sein erster Wurferfolg, insgesamt stand er nach 20 Minuten Einsatzzeit bei 1 von 11 aus dem Feld, selbst gegen den deutlich kleineren Smart konnte er im Post keinen Schaden anrichten. Auch defensiv hatte er gegen kleinere Lineups der Kelten Probleme, dazu sammelte er fünf Fouls.
Die Szene des Spiels
Als Doncic Mitte des dritten Viertels aufdrehte, stellte er sein heißes Händchen mit einem tiefen Stepback-Dreier mehrere Schritte hinter der Dreierlinie unter Beweis. Der Slowene selbst war von dem Wurf wohl etwas beeindruckt, im Zurücklaufen richtete er ein kleines Schulterzucken an die Celtics-Fans - ganz im Stile von MJ.