NBA: James Harden verpasst Monster-Triple-Double knapp, OKC ringt Golden State nieder

SPOX
10. November 201911:55
James Harden hat gegen die Chicago Bulls 42 Punkte erzielt. getty
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Die Gala der Boston Celtics wurde von der Verletzung von Gordon Hayward überschattet. James Harden scheint derweil seinen Wurf wiedergefunden zu haben.

Außerdem: Die New Orleans Pelicans feiern ihren ersten Auswärtssieg der Saison.

San Antonio Spurs (5-4) - Boston Celtics (7-1) 135:115 (BOXSCORE)

  • Der wohl dominanteste Auftritt der Kelten in der noch jungen NBA-Saison wurde von einer erneuten Verletzung von Gordon Hayward überschattet, der gerade dabei war, endlich an seine alten Jazz-Zeiten zu erinnern. Spät im zweiten Viertel, als die Celtics schon mit über 15 Punkten in Front lagen, prallte der Forward unglücklich in einen harten Screen von LaMarcus Aldridge und brach sich dabei seine linke Hand - immerhin nicht seine Wurfhand.
  • "Ich war geschockt", sagte Kemba Walker, der mit 26 Punkten (9/20 FG) zweitbester Werfer Bostons war, nach der Partie. "In solchen Situationen weißt du einfach gar nicht, was du sagen sollst. Wir werden ihn in der Zeit vermissen, die er aussetzen muss."
  • Immerhin gab es von Seiten der Celtics schnell eine kleine Entwarnung - der ehemalige All-Star können wohl in 4 bis 6 Wochen wieder auf dem Parkett stehen, hieß es aus mehreren Quellen. "Es fühlt sich nicht so schlimm an wie vor zwei Jahren", gab Coach Brad Stevens zu Protokoll. "Er wird wieder zurückkommen. Nach ein paar Wochen oder einem Monat oder wie auch immer."
  • Rein sportlich waren die Spurs aber auch ohne Hayward in Halbzeit zwei kein Gegner für das derzeit beste Team der Eastern Conference. Gegen die harten Drives in die Zone (60 Punkte im Gegensatz zu 30 der Spurs) und die gute Transition-Offense (21 Punkte im Gegensatz zu 10 der Spurs) fand San Antonio einfach keine Mittel. Da half auch die Rebound-Überlegenheit (57 zu 43) nichts.
  • Jaylen Brown war mit 30 Punkten (10/17 FG) Topscorer der Kobolde und schnappte sich zudem 7 Rebounds. Daniel Theis erwischte ebenfalls einen effektiven Abend, traf drei seiner vier Würfe für 8 Punkte, holte sich 6 Rebounds und sammelte zusätzlich 2 Assists, einen Steal und einen Block.
  • DeMar DeRozan war der beste Scorer für das Team von Gregg Popovich (22 Punkte, 6/15 FG), gefolgt von Patty Mills (20, 7/12 FG). Jakob Poeltl kam in 13 Minuten Spielzeit auf 3 Zähler (1/4 FG), sammelte dazu aber 6 Rebounds und 3 Assists.

Charlotte Hornets (4-5) - New Orleans Pelicans (2-7) 110:115 (BOXSCORE)

  • Schön war's nicht, für den zweiten Saisonsieg der Pelicans sollte es am Ende dennoch reichen. "Ich denke nicht, dass sie es (das Game Tape) in absehbarer Zeit nach Springfield schicken werden", sagte Pels-Coach Alvin Gentry mit einem sarkastischen Grinsen nach dem Spiel und bezog sich dabei auf die Basketball Hall of Fame, die ihren Sitz eben in Springfield hat.
  • Dabei machte es sich sein Team schwerer als eigentlich notwendig. Ein schlimmes zweites Viertel (22:33) ließ New Orleans bis in den Schlussabschnitt einem knappen Rückstand hinterherrennen, ehe Brandon Ingram (25 Punkte (8/12 FG), 9 Rebounds) und J.J. Redick (22 Punkte, 6/13 FG; 5/9 Dreier), der den verletzten Lonzo Ball in der Starting Five ersetzte, doch noch den ersten Pels-Sieg in fremder Halle perfekt machen konnten.
  • Dabei sahen die Quoten der Pelicans auf dem Papier eigentlich deutlich besser aus, als es das knappe Ergebnis am Ende suggerieren sollte. Einer Feldwurfquote von 53,3 Prozent (40/75) stand eine Dreierquote von starken 42,4 Prozent (14/33) gegenüber - die 26 Turnover taten aber weh. Das war auch einer der Hauptgründe, warum die Hornets trotz schwacher Quoten aus dem Feld (40,9 Prozent, 36/88) und von Downtown (34,3 Prozent, 12/35) so lange Anschluss halten konnten.
  • Bester Werfer unter den Augen von Michael Jordan war bei Charlotte erneut Devonte' Graham (24 Punkte, 5/14 FG) von der Bank, der zudem 10 Assists verteilte. Rookie P.J. Washington demonstrierte mit 10 Punkten (3/9 FG), 7 Rebounds (4 offensive), 2 Assists und 2 Steals zudem abermals, dass er der zukünftige Franchise-Player der Hornissen sein könnte.

Die Houston Rockets haben den Chicago Bulls keine Chance gelassen und OKC schickt die Golden State Warriors immer weiter in den Keller.

Chicago Bulls (3-7) - Houston Rockets (6-3) 94:117 (BOXSCORE)

  • Hat James Harden im zweiten Viertel gegen die Chicago Bulls endlich seinen Wurf wiedergefunden? Es schein ein wenig so! Nach einem erneuten Stotterstart im ersten Spielabschnitt (2/7 FG, 1/5 Dreier) berappelte der Bart sich nach der ersten Pause und drückte 10 seiner folgenden 20 Würfe durch die Reuse, darunter auch 8 von 14 Dreiern.
  • "Das ist das Selbstbewusstsein, das ich habe", sagte Harden im Anschluss. "Das ist das Selbstbewusstsein, das ich durch die gesamte Arbeit aufgebaut habe, die ich da reingesteckt habe. Es ist mehr eine Denkweise." Am Ende stand der Topscorer der Liga (36,5 Punkte im Schnitt) bei 42 Punkte, 10 Rebounds und 9 Assists, womit er sein erstes Triple-Double der Saison nur knapp verpasste.
  • In Gefahr war der dritten Houston-Sieg in Folge dabei fast nie - ein 36:18-Viertel nach der Pause sorgte früh für die Entscheidung.
  • Am Ende standen die Rox als Team bei starken 43,2 Prozent (19/44) von draußen und hatten auch in Sachen Rebounding klar die Nase vorne (62 zu 53). Hauptverantwortlich dafür war vor allem Clint Capela, der das beste Rebounding-Spiel der Saison zeigte (20 Boards, davon 5 offensive) und dafür auch ein starkes Plus-Minus von +35 am Ende auf dem Stat Sheet stehen hatte. Russell Westbrook steuerte weitere 26 Punkte (10/20 FG) und 7 Rebounds bei.
  • Bei den Bulls wollte an diesem Abend aber auch wenig zusammengehen. Gleich vier Spieler teilten sich mit 13 Zählern die Auszeichnung als Topscorer (Lauri Markkanen, Chandler Hutchison, Wendell Carter Jr. und Thaddeus Young). Dazu zog die verheerende Dreierquote (12,5 Prozent, 4/32) Chicago nach einem guten ersten Viertel (27:20) schließlich früh den Zahn.

Memphis Grizzlies (2-7) - Dallas Mavericks (6-3) 122:138 (Spielbericht)

Oklahoma City Thunder (4-5) - Golden State Warriors (2-8) 114:108 (BOXSCORE)

  • Die Oklahoma City Thunder wollten ihren Fans in der Chesapeake Energy Arena wohl ein bisschen was für ihr Geld bieten und machten die Partie in Halbzeit zwei noch einmal deutlich spannender als eigentlich notwendig. Nach einer entspannten 17-Punkte-Führung zum Pausentee ließen Dennis Schröder und Co. die Zügel in Viertel drei merklich schleifen (24:41) und gingen doch noch mit einem Remis in den Schlussabschnitt.
  • Dort sorgte ein erneuter Run, der OKC Mitte des Viertels mit +14 in Führung brachte, schließlich für die Entscheidung. Besagter Schröder war mit 16 Punkten (6/13 FG) zweibester Scorer im Team von Billy Donovan, das starke 14 seiner 30 Dreierversuche durch den Korb drückte (46,7 Prozent). Danilo Gallinari steuerte weitere 21 Zähler (6/11 FG) bei, Chris Paul ebenfalls 16 (5/11 FG).
  • Bei den Warriors zeigte D'Angelo Russell nach seinem Career High gegen den Timberwolves erneut eine starke Vorstellung und konnte am Ende 30 Punkte (10/19 FG) und 7 Assists aufweisen. Alec Burks (23), Glenn Robinson III (18), Willie Cauley-Stein (10) und Marquese Chris (10) punkteten ebenfalls zweistellig.