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NBA Above the Break: Welchen Spieler braucht Dallas noch? Die Leser-Fragen

Bei den Dallas Mavericks läuft es derzeit sehr gut.
© getty
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Passenderweise kamen in dieser Woche einige Fragen zu Westbrook, Harden und den Rockets herein, die den obigen Teil ergänzen.

NBA-Mailbag: Rockets-Edition

@nbaluis9: "Harden wird nie wieder einen MVP-Titel gewinnen." Meinung dazu?

Vielleicht machen Giannis, Doncic und Aron Baynes die nächsten Awards unter sich aus, aber warum sollte man Harden jetzt schon abschreiben? In den vergangenen fünf Jahren hat kein Spieler mehr MVP-Stimmen bekommen als Harden. Einmal Erster, dreimal Zweiter, einmal Holz. Und er wird bisher, wie oben geschrieben, keineswegs schlechter. Warum also nicht?

Es ist aber möglich, dass er ein "Narrativ" braucht, wie es Westbrook 2017 mit der ersten Triple-Double-Saison seit Oscar Robertson hatte, insbesondere für Wähler, die Hardens Spielweise rein optisch fürchterlich finden (soll es ja geben). Ein solches wäre die erste 40-Punkte-Saison seit Wilt Chamberlain, nur als Beispiel.

Im Ernst: Harden ist mittendrin in diesem Rennen, die Rockets gewinnen viele Spiele, er ist 30 und war noch nie lange verletzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Stars nimmt er sich in der Regular Season quasi nie Pausen. Daher gehe ich absolut davon aus, dass er noch mindestens dreimal in der MVP-Verlosung sein wird.

@svlkicker: Daryl Morey möchte so viele Superstars wie möglich in seinem Team haben. Wäre es bei der Dominanz von Harden nicht besser, anstatt Westbrook weitere gute Rollenspieler im Team zu haben? Per Drei-Team-Trade könnten sicher Spieler wie Crowder, Covington und Teague zu haben sein.

Jein. Es gibt Stars, die weitaus besser neben Harden passen würden als Westbrook. Bessere Defense, höhere Wurf-Effizienz, mehr Bereitschaft zur Bewegung abseits des Balles (auch wenn Russ sich hier etwas gebessert hat), mehr Spielkontrolle. Das wären Kriterien, bei denen man ansetzen könnte. Paul in der 17/18er Version war ziemlich ideal, man könnte aber auch ein, zwei Positionen aufrücken und etwa die Kategorie Jimmy Butler anpeilen, an dem Houston ja auch mehr als einmal dran war.

Da man sich das aber nicht schnitzen kann und Houston Paul loswerden musste, dieser aber einen horrenden Vertrag sein Eigen nennt, wurde es Westbrook und sein ebenso horrender Vertrag, in der Hoffnung, dass dieser sich ein wenig an Harden anpasst und dabei die Upside der Rockets nach oben zieht. Zumal man bei ihm nicht wie bei Paul 20+ Spiele Ausfall pro Saison einplanen muss. Das ist verständlich und richtig, auch wenn es bisher nicht eingetreten ist.

Denn: Natürlich kann man mit einigen Rollenspielern kurzfristig das Spacing optimieren und auch die Defense verbessern, Hardens Zahlen könnten vielleicht sogar noch alberner werden. Nur macht man sich eben auch noch abhängiger von ihm.

Bei den Rockets kann sich mit Ausnahme von (manchmal) Gordon und (seltener) Austin Rivers niemand selbst einen Wurf erarbeiten, nahezu jeder Spieler hängt am Tropf von Harden. Das ist in der Regular Season kein Problem, laugt aber aus und der Bart stößt an seine Grenzen, sobald die Defense intensiver wird und sich noch mehr auf ihn konzentriert.

Deswegen braucht es einen Plan B und im besten Fall einen Star in dieser Rolle. Westbrook füllt diese bisher bei weitem nicht ideal aus, trotzdem schüchtert er gegnerische Verteidiger um ein Vielfaches mehr ein als beispielsweise ein Teague oder ein klassischer, grundsolider Rollenspieler wie etwa Monte Morris.

Will man in den Playoffs gewinnen, braucht es in aller Regel einen zweiten Star oder wenigstens einen zweiten Spieler, der sich konstant Würfe erarbeiten kann (Khris Middleton in Milwaukee ist ein sehr interessanter Schwellenkandidat). Oder mehrere, die sich dabei mehr oder weniger abwechseln, wie bei den Raptors im vergangenen Sommer.

@OliverMehring: Als wie effektiv schätzt Du auf Dauer dieses extrem frühe Anlaufen im Double-Team gegen James Harden ein?

Für mich zeigt das in erster Linie die Verzweiflung der gegnerischen Coaches. Houston hat eigentlich genau das Personal, um solche Überzahlsituationen auszunutzen, deswegen glaube ich nicht, dass das dauerhaft ein effektives Stilmittel ist. Harden gehört zu den besten Passern der Liga und wird überwiegend in der Lage sein, aus dieser Situation heraus den richtigen Pass zu spielen.

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© nba.com/stats

Das heißt aber nicht, dass man das Mittel nicht zeitweise einsetzen und damit Erfolg haben kann. Hier sind wir wieder bei Westbrook: Die Clippers etwa halfen mehrfach von ihm aus, in der Hoffnung, dass dieser mit dem Ball in der Hand keine gewinnbringende Entscheidungen treffen würde. Das Rezept ging in dem Fall auf, gegen andere Teams bekamen es die Rockets aber schon besser gelöst, etwa gegen Miami.

Westbrook sollte im Lauf der Saison zumindest darin besser werden, die entstehenden Vier-gegen-Drei-Situationen richtig und schnell aufzulösen. Eventuell installieren die Rockets auch noch etwas mehr Bewegung abseits des Balles (zumindest für Russ), um das Anlaufen komplizierter zu gestalten. Dauerhaft wird es daher nach meiner Einschätzung ein Gimmick bleiben, den man eher sporadisch einsetzen sollte.