Platz 4: Tyler Herro (Miami Heat), SG, 13. Pick
Spiele | Minuten | Punkte | FG% | 3P% | Rebounds | Assists |
9 | 29,2 | 13,1 | 41,8 | 37,2 | 4,8 | 2,2 |
Kaum ein Team pickt konstant so solide wie Miami, das zeigt auch dieser Jahrgang. Herro passt perfekt in das System der Heat, sein Shooting wird dringend benötigt und der Rookie liefert ab. Herro rennt im Stile eines Kyle Korvers um die Blöcke und legt aus dem Catch-and-Shoot starke 1,46 Punkte pro Play auf, das ist Platz neun in der kompletten Liga.
Herro ist aber kein reiner Spezialist, sondern kann auch durchaus für andere kreieren. Dazu schreckt er auch vor defensiven Aufgaben nicht zurück. So verteidigte er beim Sieg im vierten Viertel gegen Devin Booker und forcierte gegen den Suns-Star gleich drei Ballverluste innerhalb von einer Minute.
"Er arbeitet jeden Tag hart", befand zuletzt Coach Erik Spoelstra, der glaubt, dass Herro sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat. Den Respekt der Veteranen hat er ohnehin längst, das ließ bereits Jimmy Butler in der Preseason verlauten.
Platz 3: R.J. Barrett (New York Knicks), G/F, 3. Pick
Spiele | Minuten | Punkte | FG% | 3P% | FT% | Rebounds | Assists |
11 | 35,0 | 16,0 | 41,0 | 35,9 | 44,8 | 5,8 | 4,1 |
Es ist schon ein bisschen undankbar. Wie schon am College für Duke kann Barrett seine Stärken bei den Knicks nicht wirklich zur Entfaltung bringen. Barrett kann für seine Größe viel mit dem Ball anfangen, kann Gegenspieler im Eins-gegen-Eins schlagen und aggressiv zum Korb ziehen. Nur: Dank der vielen Bigs sind nur wenig Räume da.
So verwundert es nicht, dass Barrett bisher nur 46 Prozent bei Korblegern versenkt. Auch der Wurf wackelt noch mit 31 Prozent, wobei die Dreierquote soweit stimmt. Wichtiger ist zunächst aber Barretts hoher Basketball-IQ, er kann schon jetzt in Phasen eine Offense leiten, so reif ist sein Spiel. "Er ist etwas Besonderes", freut sich auch David Fizdale, der nachschob: "Er ist so leicht zu coachen, weil er einer der besten Spieler der Liga werden möchte."
Es sollte den Knicks Hoffnung machen, dass Barrett trotz der schwierigen Situation eine der wenigen Konstanten ist, nimmt man einmal die Stinkbombe in Dallas (3 Punkte, 1/9 FG) heraus. Dort zeigte sich auch die große Schwäche in Barretts Spiel: Freiwürfe. Bei den Mavs traf er lediglich einen seiner sechs Freebies, über die Saison sind es bisher katastrophale 45 Prozent. Das ist ein Warnzeichen, da die Quote von der Linie oft Ausschluss darüber gibt, ob ein Spieler ein guter Werfer sein kann.
Platz 2: Kendrick Nunn (Miami Heat), G, undrafted (2018)
Spiele | Minuten | Punkte | FG% | 3P% | Assists | Steals |
10 | 29,2 | 16,9 | 44,8 | 38,3 | 2,8 | 1,6 |
Kommen wir zur Cinderella-Story der Saison. Ein Jahr versteckten die Warriors Nunn in der G-League, bevor Miami zugriff und Nunn gleich zum Starter machte, nachdem Dion Waiters sich mit seinen Eskapaden selbst ins Abseits beförderte. Nunn nutzte die Chance, der Lefty glänzt mit entschlossenen Drives und einer sehr reifen Spieleröffnung.
Diese Stärken konnte man bereits für die Warriors in der Summer League 2018 sehen, doch Nunn hat sein Spiel weiterentwickelt. Er ist nicht mehr der reine Slasher ohne Wurf, nun trifft der 24-Jährige auch recht konstant seine Dreier, was seinen Durchbruch ermöglichte.
Seine Athletik war dagegen schon immer auf NBA-Niveau. Nunn besitzt einen schnellen ersten Schritt, kann auch mit Kontakt hochprozentig abschließen und in der Defense vor seinem Gegenspieler bleiben. Wer mehr über Nunn und dessen Werdegang lesen möchte, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegt.
Platz 1: Ja Morant (Memphis Grizzlies), PG, 2. Pick
Spiele | Minuten | Punkte | FG% | 3P% | Assists | Steals |
10 | 27,5 | 18,3 | 48,3 | 44,4 | 5,8 | 1,0 |
An der Eins steht jedoch Morant, der noch einmal ein Vielfaches von Nunns Verantwortung schultern muss. Alles in Memphis ist auf den Guard ausgerichtet und für einen Rookie macht Morant es sehr gut. Seine größte Waffe ist der Fastbreak, wo ihn kaum ein Gegenspieler stoppen kann und er auch das Auge für die freien Mitspieler hat.
In einigen Momenten ist er noch zu wild, aber das Potenzial bleibt unverkennbar. Als Beispiel muss das OT-Spiel gegen Brooklyn genannt werden, als Morant sich einen spektakulären Schlagabtausch mit Kyrie Irving lieferte und sogar den möglichen Gamewinner des Nets-Stars blockte. Zuvor hatte Morant schon im vierten Viertel im Stile eines echten Franchise-Spielers 17 Punkte erzielt.
Abend für Abend kann aber auch Morant dies nicht liefern. Vor allem gegen Teams mit vielen langen Verteidigern hat er noch Probleme, zuletzt gesehen in Orlando oder auch San Antonio. Hier unterlaufen Morant noch viele (Rookie-typische) Fehler, wie auch 4 Turnover pro Spiel zeigen. Dennoch ist man in Memphis mehr als glücklich mit Morant, richtigerweise. Morant übernimmt Verantwortung, wie auch in Charlotte, als er mit einem entschlossenen Drive den Gamewinner besorgte.