NBA Christmas Games: Vorschau, Livestream zu Lakers vs. Clippers, 76ers vs. Bucks und Co.

SPOX
25. Dezember 201909:06
LeBron James verteidigt gegen Kawhi Leonard.getty
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Wie gewohnt warten am Christmas Day einige Schmankerl auf die NBA-Fans auf der ganzen Welt. Wer sichert sich im Duell Lakers gegen Clippers die Vorherrschaft in L.A.? Und wer siegt im Spitzenspiel im Osten? Wir blicken voraus auf die fünf Matches des Tages.

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18 Uhr: Toronto Rapors (21-8) vs. Boston Celtics (20-7) (live auf DAZN)

  • Viele Jahre waren die New York Knicks Gastgeber des ersten Spiels am Christmas Day (oder zumindest als Auswärtsteam im Einsatz), dieses Mal steigt der Auftakt in der Scotiabank Arena beim amtierenden Champion, den Toronto Raptors, die die Boston Celtics empfangen. Für die Raptors ist es eine Premiere, bisher durften die Kanadier noch nie am Christmas Day ran.
  • Auch nach dem Abgang von Finals-MVP Kawhi Leonard sowie Danny Green spielen die Raptors angeführt vom (vermeintlichen) All-Star Pascal Siakam und Veteranen wie Kyle Lowry oder Marc Gasol erneut um den Heimvorteil in der Eastern Conference mit (momentan Rang 4 mit einer Bilanz von 21-8). Derzeit fehlen in Siakam, Gasol und Norman Powell (alle auf unbestimmte Zeit) jedoch gleich drei absolute Leistungsträger.
  • Dadurch sind zuletzt Spieler wie Rondae Hollis-Jefferson, Chris Boucher oder Patrick McCaw besonders gefordert. "Ich denke, dass die Jungs mit jedem Spiel etwas entspannter werden. Wir sind weiterhin darauf angewiesen, dass sie für uns in die Bresche springen", sagte Lowry, der beim spektakulären Comeback gegen die Mavericks überragte, als die Raptors einen 30-Punkte-Rückstand noch umbiegen konnten.
  • Die Raptors können auf ihre Heimstärke bauen, vor heimischer Kulisse stehen sie bei 13-3. Im Duell zweier Teams auf Augenhöhe könnte sich dieser Heimvorteil als das Zünglein an der Waage erweisen. Während die Celtics im TD Garden kaum zu bezwingen sind (12-1), sieht dies auf fremdem Parkett anders aus (8-6). Im ersten Spiel der Saison setzten sich die Celtics mit 112-106 gegen Toronto durch, insbesondere dank je 25 Punkten von Jayson Tatum und Jaylen Brown.
  • Auf diese wird es auch im zweiten Duell ankommen, zumal in Marcus Smart (Augeninfektion) ein wichtiger Spieler ausfällt. Immerhin meldete sich der zuletzt angeschlagene Gordon Hayward (Fuß) als "wahrscheinlich" fit. Ebenfalls elementar für den Erfolg der Kobolde wird Kemba Walker sein, der zuletzt stark aufspielte (24,8 Punkte, 6,6 Assists, 42,7 Prozent Dreier in den vergangenen 10 Spielen).
  • Eine extrem solide Saison spielt Daniel Theis. Der Deutsche startete bei 22 seiner 23 Einsätze für die Celtics und kommt durchschnittlich 21,9 Minuten zum Einsatz - diese Zeit nutzt er für 7,2 Punkte, 6,3 Rebounds und 1,6 Blocks. "Meine Rolle ist, dass ich defensiv der Anker bin, dass ich versuche, alles zusammenzuhalten", erklärte Theis kürzlich selbst im SPOX-Interview.
  • Dass es sich beim Duell Raptors vs. Celtics um ein Spitzenspiel handelt, verdeutlichen auch die Zahlen: Beim Net-Rating belegen die Teams die Plätze 5 und 6 (Boston: 7,2; Toronto: 5,9), beim Defensiv-Rating sind es sogar die Ränge 3 und 5 (Toronto: 103,4; Boston: 103,7).

20.30 Uhr: Philadelphia 76ers (21-10) vs. Milwaukee Bucks (27-4) (live auf SPOX und DAZN)

  • Spiel zwei des Abends bietet die zweite Top-Begegnung der Eastern Conference. Nach 18 Siegen in Folge endete die Siegesserie der Bucks gegen die Mavericks, anschließend fand Milwaukee umgehend wieder in die Spur und thront an der Spitze im Osten.
  • MVP Giannis Antetokounmpo, der sich nochmals verbessert hat und auf bestem Wege zur Verteidigung seines Titels ist, führt das Team aus Wisconsin mit 31 Punkten, 12,9 Rebounds und 5,6 Assists an. Die Ankündigung des Griechen, dem Distanzwurf in seinem Spiel eine höhere Bedeutung beizumessen, trägt Früchte: Giannis versenkt mehr als respektable 34,2 Prozent seiner durchschnittlich 5,1 Dreierversuche, in der Vorsaison waren es nur 25,6 Prozent (bei 2,8 Versuchen).
  • Unterstützung kommt wie gewohnt von Khris Middleton, der zwischenzeitlich mit einer Hüftverletzung sieben Spiele ausfiel, ansonsten jedoch mit 18 Punkten und 5,4 Rebounds (bei verbesserten Wurfquoten) an seine starke Vorsaison anknüpft.
  • Zudem springt Routinier George Hill für den verletzten Eric Bledsoe (Sprunggelenk) in die Bresche und versenkte im bisherigen Saisonverlauf 51,6 Prozent seiner Dreier für 10,3 Punkte. "Er ist phänomenal, er wirft großartig, ist selbstlos und kann jeden gegnerischen Guard verteidigen", lobte Coach Mike Budenholzer den Anführer seiner Second Unit.
  • Während die Bucks in zahlreichen relevanten Werten (Punkte, Rebounds, Defensiv-Rating, Net-Rating) die Liga anführen, lässt sich dies über Philadelphia nur bedingt sagen. Defensiv kommen die 76ers auf einen Top-6-Wert, das Offensiv-Rating von 108,5 reicht hingegen nur für Platz 15 ligaweit.
  • "Wir haben viel zu kompliziert gespielt und hatten Angst. Basketball ist einfach: werfen, passen, bewegen. Wenn du keinen Wurf bekommst, musst du passen. Wir haben heute keinen Wurf getroffen", sagte Joel Embiid nach der deutlichen Heimniederlage gegen Dallas.
  • Embiid selbst kann von der Kritik weitestgehend freigesprochen werden. In 30,9 Minuten legt der Kameruner 23,1 Punkte und 12,8 Rebounds auf, was jedoch einen Rückschritt im Vergleich zur Vorsaison bedeutet (27,5 und 13,6). Deutlich problematischer ist hingegen weiter die Rolle von Ben Simmons, der den Abschluss außerhalb der Zone konsequent verweigert. Auch konnten die abgewanderten J.J. Redick und Jimmy Butler (offensiv) nicht durch Josh Richardson und Al Horford ersetzt werden.
  • Gelingt gegen die Bucks der Befreiungsschlag, nachdem es zuletzt Niederlagen gegen Brooklyn und Miami setzte und der Rückstand auf die Spitze im Osten wächst? Die Bilanzen sprechen für ein offenes Spiel: Der Heimstärke der 76ers (15-2) steht die Dominanz Milwaukees in der Fremde gegenüber (12-2).

23 Uhr: Golden State Warriors (6-24) vs. Houston Rockets (20-9) (live auf DAZN)

  • Beim ersten West-Duell kommt es zum Wiedersehen zwischen zwei Teams, die sich in den letzten beiden Jahren jeweils epische Playoff-Schlachten geliefert haben. Bei den gastgebenden Warriors hat sich allerdings seit den vergangenen Playoffs sehr viel verändert.
  • Golden State verlor im Sommer Kevin Durant, dazu hat sich Klay Thompson schwer verletzt und die Veteranen Shaun Livingston (Karriereende) sowie Andre Iguodala (Trade nach Memphis) verließen das Team. Um Stephen Curry, Draymond Green sowie den im Zuge des Durant-Abgangs verpflichteten D'Angelo Russell wollten die Warriors dennoch konkurrenzfähig bleiben, diese Pläne wurden jedoch früh zerschlagen.
  • Curry verletzte sich zu Saisonbeginn und auch bis dahin konnten die Dubs nicht wirklich überzeugen. Denn: Es fehlt dem Kader an Tiefe, viele junge Spieler müssen ihre Rollen erst finden und machen dabei logischerweise Fehler, was sich an beiden Enden des Courts niederschlägt.
  • Golden State fing defensiv grausam an, hat sich hier aber mittlerweile gesteigert und belegt nur noch Platz 24 beim Rating (112,5). Offensiv läuft es noch schlechter, hier belegt der Abo-Finalist und dreimalige Champion sogar nur den letzten Platz (103,3).
  • Die erste Saison im neuen Chase Center hatten sich die Dubs anders vorgestellt, allerdings bietet die Situation auch Chancen. Vor allem können sich junge Spieler wie Rookie Eric Paschall empfehlen. Alec Burks zeigte zuletzt, dass er wohl auch im kommenden Jahr, wenn der Kern des Teams wieder gesund ist, eine wichtige Rolle spielen könnte.
  • Fortschritte gibt es zudem bei Curry, der nach seinem Handbruch am 30. Oktober in der vergangenen Woche erstmals wieder zum Team stieß. Zwar dürften immer noch viele Wochen ins Land ziehen, bis der zweimalige MVP wieder mitwirken kann, Head Coach Steve Kerr freute sich dennoch: "Es ist schön, ihn wieder in der Halle zu haben. Es fühlt sich einfach besser an, wenn er da ist."
  • Bei den Rockets wiederum ist die Lage anders. Houston tradete im Sommer Chris Paul für Russell Westbrook, um in diesem Jahr noch einmal eine Chance auf den Titel zu haben. Der Grund, warum die Texaner weiterhin zu den Top-Teams der Liga gehören, ist aber vor allem ein Altbekannter: James Harden hat sich im Vergleich zur Vorsaison sogar noch gesteigert.
  • Der MVP von 2018 legt derzeit unglaubliche 38,8 Punkte pro Spiel auf und führt die Liga dabei mit großem Abstand an, dazu befindet sich seine True Shooting Percentage (63,5 Prozent) auf dem höchsten Niveau seit seiner letzten Saison bei den OKC Thunder.
  • Vor allem dank Harden verfügen die Rockets über die zweitbeste Offense der Liga (114,4), während sie sich defensiv mittlerweile immerhin auf Platz 16 (109,3) vorgearbeitet haben, nachdem der Saisonstart hier sehr schwach ausfiel.
  • Auch die Integration von Westbrook verlief zuletzt besser. Nach einem eher holprigen individuellen Start mit schwachen Quoten hat der MVP von 2017 über die letzten fünf Spiele 29,4 Punkte bei Quoten von 46,1 Prozent aus dem Feld aufgelegt.
  • Der Deutsche bei den Rockets, Isaiah Hartenstein, pendelt derweil erneut zwischen dem NBA-Kader und den Rio Grande Valley Vipers in der G-League hin und her. Für die Rockets lief er bisher in neun Spielen auf (3,4 Punkte).

2 Uhr: Los Angeles Lakers (24-6) vs. Los Angeles Clippers (22-10) (live auf DAZN)

  • Der größte Leckerbissen am Christmas Day steigt in Los Angeles, wo sich die beiden derzeit besten Teams der Western Conference die Ehre geben. Bereits zum Saisonauftakt spielten die beiden Star-Truppen gegeneinander, dabei sicherten sich die Clippers einen 112:102-Sieg vor "heimischem" Publikum.
  • Seither haben sich die Lakers jedoch als das gefestigtere Team präsentiert und führen die Conference an, obwohl sie zuletzt erstmals in dieser Saison drei Niederlagen am Stück einstecken mussten. Bei der dritten, gegen die Denver Nuggets, fehlte LeBron James erstmals in dieser Saison - seine Brustmuskelzerrung sollte aber den Einsatz gegen die Clippers wohl nicht verhindern. Allerdings gelten sowohl er als auch sein Co-Star Anthony Davis offiziell noch als "fraglich".ESPN zufolge ist dennoch mit beiden Lakers-Stars zu rechnen.
  • Die Lakers weisen sowohl offensiv als auch defensiv Top-8-Werte in der NBA auf, ihr Net-Rating (7,1) reicht für Platz vier ligaweit. Das ist vor allem auf ihre Superstars zurückzuführen: Der bald 35-jährige James führt die NBA bei den Assists an (10,6) und erzielt dazu 25,8 Punkte, Davis kommt auf 27,9 Zähler und ist womöglich der Top-Favorit auf den Award des Defensive Player of the Year.
  • Einzig die Frage nach der dritten Option ist noch nicht endgültig beantwortet, da Kyle Kuzma noch nicht wirklich seine Rolle neben Davis und James gefunden hat. Berichten zufolge sondieren die Lakers bereits den Markt für potenzielle weitere Trades, um noch etwas mehr Scoring neben den beiden MVP-Kandidaten zu bekommen.
  • Bei den Clippers ist der Kader wiederum schon sehr ausgeglichen - die größte Herausforderung scheint es bisher aber zu sein, diesen auch nur einmal vollzählig zusammen zu haben. Paul George verpasste die ersten Saisonwochen, Kawhi Leonard wird regelmäßig geschont, dazu verletzten sich auch schon andere Leistungsträger wie etwa Landry Shamet. Letzterer stand bisher in bloß zwei Spielen gemeinsam mit Leonard und George auf dem Court.
  • Insofern verwundert es nicht, dass die Clippers noch nicht wirklich konstant sind. Top-Leistungen folgen nicht selten eher unmotivierte Auftritte wie am Sonntag, als eine zweistellige Führung gegen die OKC Thunder noch verspielt wurde. Dennoch stehen die Clippers beim Net-Rating auf Platz 5 (6,9), direkt hinter dem Stadtrivalen.
  • Auch beim Spiel gegen die Lakers ist der Kader nicht komplett. Bei Patrick Beverley (Leiste) ist noch keine Entscheidung getroffen, JaMychal Green wird dagegen sicher erneut ausfallen.
  • Das Duell beider Teams ist auch deshalb pikant, weil auch die Lakers im Sommer versucht hatten, Leonard von sich zu überzeugen. Wie nun jedoch publik wurde, forderte damals angeblich dessen Onkel und Berater Dennis Robertson einen Anteil an der Lakers-Franchise, den ihm Besitzerin Jeanie Buss nicht gewähren wollte. Leonard ging zu den Clippers, die Lakers schnappten sich dafür seinen Ex-Mitspieler Danny Green.

4.30 Uhr: Denver Nuggets (20-8) vs. New Orleans Pelicans (7-23) (live auf DAZN)

  • Abgeschlossen wird der Christmas Day von einem Duell zweier junger Teams aus der Western Conference. Ähnlich wie bei Warriors vs. Rockets ist jedoch eins davon in einer anderen Lage, als es vor der Saison vermutet wurde. Der fortwährende Ausfall von Nr.1-Pick Zion Williamson hat dazu geführt, dass die Pelicans den Erwartungen komplett hinterherlaufen.
  • Die Pelicans gehören sowohl offensiv als auch defensiv zu den schwächsten Teams im Westen und haben wohl schon jetzt keine Chance mehr auf die Playoffs. Insofern erwägen sie angeblich sogar bereits, den einen oder anderen Trade einzufädeln. Auch Star-Guard Jrue Holiday könnte ein Kandidat dafür sein.
  • Unantastbar ist hingegen Brandon Ingram. Nach dem Zion-Ausfall hat sich der frühere Laker zu einem potenziellen All-Star entwickelt und legt für NOLA bärenstarke 25 Punkte sowie 7,1 Rebounds im Schnitt auf. Ingram wird im Sommer Restricted Free Agent, die Pelicans wollen ihn aber wohl um jeden Preis halten.
  • Dennoch richtet sich weiter fast alles auf Williamson. "Er nähert sich an", sagte Coach Alvin Gentry in dieser Woche. "Aber wir gehen es langsam an und er reißt sich den Hintern auf, um bald auf dem Court zu stehen. Wenn die Zeit reif ist, lassen wir ihn spielen." Da Williamson so wichtig für die Zukunft des Teams ist, will New Orleans mit ihm vorsichtig sein.
  • Die Nuggets, die schon vergangene Saison die zweitbeste Bilanz der Western Conference aufwiesen, sind auch in dieser Saison wieder mittendrin im Geschehen und belegen erneut Platz zwei hinter den Lakers. Zuletzt hat Denver um den serbischen Star-Center Nikola Jokic sieben Spiele am Stück gewonnen und dabei auch die Lakers deutlich geschlagen.
  • Schon die gesamte Saison über dominierten die Nuggets dabei defensiv, beim Rating belegen sie den zweiten Platz (103,3). Die Offense dagegen lahmte auch aufgrund des schwachen Starts von Jokic lange, hat sich zuletzt aber gefangen. Das Offensiv-Rating reicht derzeit zwar noch immer nur für Platz 13 (109,1), im Dezember ging der Wert aber deutlich in die richtige Richtung (112,9).
  • Das hängt vor allem mit Jokic zusammen, der seine Bereitschaft zu scoren endlich wiedergefunden hat. Über die letzten zehn Spiele brillierte der All-Star mit 22,2 Punkten, 10 Rebounds und 8,1 Assists im Schnitt bei deutlich verbesserten Quoten (55 Prozent FG, 42,6 Prozent 3FG, 88,2 Prozent FT).