Wagner erzielte beim Duell der besten Erst- und Zweitjahresprofis aus den USA und der restlichen Welt 16 Punkte beim 151:131-Sieg von Team USA. Der Berliner war als einziger Deutscher Teil der Festivitäten in Chicago und betonte schon im Vorfeld, es sei eine "Ehre", eingeladen worden zu sein, auch wenn er kaum damit gerechnet hatte.
"Es ist irgendwie verrückt", sagte Wagner zu SPOX und DAZN. "Ich habe es nie so wirklich betrachtet, dass das eine Möglichkeit wäre, hier dabei zu sein, und das macht natürlich Spaß. Man sieht hier viele Leute wieder, verbringt Zeit mit anderen guten Spielern und ich hoffe, man lernt auch etwas. Das ist eine coole Erfahrung."
In seinen Minuten versuchte Wagner dabei, etwas Ernsthaftigkeit in ein Spiel zu bringen, das oft komplett ohne Defense auskommt - auch wenn es in diesem Jahr durchaus mehr umkämpft war als in den vergangenen Jahren. "Es geht hauptsächlich um Spaß. Wir werden hart spielen, glaube ich - ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie man sowas macht", hatte der 22-Jährige zuvor zugegeben.
Wagner: All-Stars Doncic und Young sind Motivation
Für das große Spektakel sorgten so vor allem andere, namentlich etwa Luka Doncic, Trae Young oder Nr.1-Pick Zion Williamson, der mit einem wuchtigen Dunk sogar die Korbanlage kurzzeitig in Schieflage brachte. Den MVP-Award räumte wiederum Miles Bridges von den Charlotte Hornets ab, der für Team USA 20 Punkte von der Bank erzielte.
Young und Doncic, die 2018 gemeinsam mit Wagner gedraftet wurden, dürfen beide auch am Sonntag beim All-Star Game bereits mitwirken. "Natürlich ist das auch eine Motivation, irgendwann selbst auch mal dabei zu sein", sagte Wagner dazu, stellte aber klar: "Aber ganz ehrlich: So habe ich Basketball noch nie gesehen, ich habe immer mein Ding gemacht und geguckt, was kommt."
Das Individuelle stehe für ihn nicht im Vordergrund, weshalb nach dem All-Star Break auch schnell der Ernst in Wagners Alltag zurückkehren wird. Die Wizards stehen mit einer 20-33-Bilanz derzeit auf Platz 9 in der Eastern Conference, die Orlando Magic (24-31) sind noch in Reichweite.
Eastern Conference: Das Rennen um den letzten Playoff-Platz
Platz | Team | Siege | Niederlagen |
8 | Orlando Magic | 24 | 31 |
9 | Washington Wizards | 20 | 33 |
10 | Chicago Bulls | 19 | 36 |
11 | Charlotte Hornets | 18 | 36 |
Moritz Wagner: "Wir möchten in die Playoffs"
"Wir möchten in die Playoffs", stellte Wagner gegenüber SPOX und DAZN klar. "Wir sind jetzt auf dem neunten Platz, haben drei Spiele aufzuholen innerhalb von 29 Spielen. Wir spielen gerade sehr gut, wir möchten das schaffen. Ich war noch nie dabei und möchte wissen, wie sich das anfühlt, die Erfahrung mitnehmen."
Wagner, der mehrere Wochen mit einer Knöchelverletzung verpasst hatte, ist dabei wieder vollständig gesund und will versuchen, seinen Beitrag zu leisten: "Ich verstehe, dass die Prioritäten jetzt anders sind. Wenn man sagt, dass man in die Playoffs will, dann muss man dem alles unterordnen. Es geht dann nicht um eigene Stats oder darum, auf sich zu schauen, sondern darum, hart zu spielen."
Wagner lief in der laufenden Saison bisher in 26 Spielen für die Wizards auf und erzielte dabei 11,3 Punkte im Schnitt.