Was geschieht in der Offseason?
"Priorität Nummer eins". Das sagte GM Marks, als er darauf angesprochen wurde, welche Rolle Joe Harris in den Offseason-Planungen einnehmen wird. Der Scharfschütze legte über die Saison 14,5 Punkte bei 42,4 Prozent aus der Distanz auf (in der Vorsaison waren es sogar 47,4 Prozent), in der Bubble konnte er seine Produktion sogar auf durchschnittlich über 20 Zähler und 54,1 Prozent vom Perimeter steigern.
Harris' Zweijahresvertrag über 16 Millionen Dollar läuft aus, er wird Unrestricted Free Agent. Trotz der coronabedingt unklaren Lage bezüglich Salary Cap und Beginn der Free Agency ist klar: Ein Spieler wie Harris wird das Interesse zahlreicher Teams auf sich ziehen. Das sollte die Nets jedoch nicht davon abhalten, beim Werben um Harris bis an ihre Schmerzgrenze zu gehen.
Dieser passt als Scoring-Option, die den Ball nicht in der Hand haben muss, um effektiv zu sein, perfekt zum Duo aus Irving und Durant. Sollten die beiden wieder regelmäßig gemeinsam auf dem Feld stehen, werden sich Räume für Harris öffnen, welche dieser bisher nicht hatte. Ein Anstieg seiner Dreierquote ist demnach nicht auszuschließen.
Angesichts des überschaubaren Free-Agency-Markts wird Brooklyn keinen gleichwertigen Ersatz finden. Entscheidend wird sein, in welchem Umgang Besitzer Tsai bereit ist, in die Luxussteuern vorzudringen. Die Contract Extension von Taurean Prince sichert diesem in den kommenden beiden Jahren stolze 29 Millionen Dollar zu. Denkbar ist bei Harris ein gut dotierter Vertrag mit kurzer Laufzeit, mit dem er seinen Marktwert weiter steigern kann.
Nets erklären Harris zur "Priorität Nummer eins"
Um einen solchen Deal möglich zu machen, könnten die Nets auf die Team-Option bei Temple (5 Mio.) verzichten und außerdem Free Agent Wilson Chandler ziehen lassen, der auf einer ähnlichen Position zuhause ist. Tyler Johnson könnte mit einem Minimalvertrag gehalten werden und als Backup-Point-Guard fungieren.
Im Draft wählen die Nets an Position 19 aus, aufgrund des Mangels an hochkarätigen Spielern ergibt es wohl am meisten Sinn, in erster Linie den Bedarf auf einer bestimmten Position in den Blick zu nehmen. Hierbei dürfte der Blick der Verantwortlichen vor allem auf den Flügel wandern, wo hinter KD, Prince und Dzanan Musa gähnende Leere herrscht. Auch die Center-Rotation um Allen und Jordan könnte adressiert werden.