Müssen die Nets Caris LeVert traden?
"Je mehr du spielst, desto mehr Erfahrung sammelst du. Aber nächstes Jahr wird es deutlich einfacher für uns alle, wenn wieder mehr Leute zur Verfügung stehen", freute sich Caris LeVert schon auf die neue Saison in Brooklyn. Ob er aber dann noch zum Roster gehört, muss zumindest mit einem Fragezeichen versehen werden.
Bereits im März deutete ESPNs Brian Windhorst an, dass die Nets wohl auf Starsuche gehen werden und hierzu auch bereit wären, ihr junges Talent zu opfern. "Sie werden einen Angriff auf dem Markt unternehmen." Aufgrund der Cap-Situation wäre eine Verstärkung des Kaders nur via Trade möglich, LeVert wäre in einem solchen Szenario das mit Abstand attraktivste Asset.
In seiner vierten Saison in der Liga legte der Flügelspieler die besten Zahlen seiner Karriere auf und verbuchte 18.7 Punkte, 4,4 Assists und 4,2 Rebounds. Auch die 36,4 Prozent aus der Distanz waren ein Career-High, nachdem er zuvor immer mal wieder vom Perimeter strauchelte. Soll er an der Seite von Durant und Irving auch Off-Ball und mit geringerer Usage Rate zu funktionieren, muss er diesen Wert beibehalten. 31.6 Prozent bei den Catch-and-Shoot-Dreiern bieten noch Luft nach oben.
LeVert unterzeichnete im vergangenen August einen Dreijahresvertrag, der ihn für auf den ersten Blick läppische 52 Millionen Dollar bis inklusive der Saison 2022/23 an die Franchise bindet. Dies ist ist primär auf seine Krankenakte zurückzuführen. Diese war bereits 2016 der Grund dafür, dass LeVert erst an 20. Stelle gedraftet wurde, in seinen vier NBA-Spielzeiten bestritt er 57, 71, 40 und 45 Spiele.
Insbesondere die schreckliche Fußverletzung im November 2018 bereitete lange Sorgen, nun aber ist LeVert seit Jahresbeginn durchgehend einsatzfähig, hat seinen Wert eindrucksvoll bewiesen und seine Spielmacher-Qualitäten demonstriert. 13 Assists gegen die Clippers folgten 15 und 11 in den Playoffs gegen die Raptors.
In diesen Playoffs konnte LeVert schalten und walten wie er wollte, mit Irving und Durant wird das nicht der Fall sein. Beide Superstars sind balldominant, für LeVert würde nur eine Rolle als Nebendarsteller übrig bleiben. Womöglich wäre es sinnvoller, wenn LeVert von der Bank kommen würde, sodass er einige Minuten die Offense übernehmen kann. Dafür ist er aber eigentlich verschenkt, auch weil Dinwiddie ähnliche Qualitäten mitbringt.
LeVerts Wert ist durch seine Leistungen in den Playoffs so hoch wie vielleicht nie wieder, entsprechend sollten die Verantwortlichen handeln und schauen, was sie für den 26-Jährigen bekommen können.