Die Los Angeles Lakers haben sich zurückgemeldet und Spiel 2 gegen die Houston Rockets mit 117:109 (BOXSCORE) gewonnen. L.A. überstand dabei ein 21-Punkte-Comeback der Rockets (Highlights im Video). LeBron James und Anthony Davis waren die Topscorer der Lakers.
Anthony Davis dominierte vor allem in der ersten Hälfte und stand am Ende bei 34 Punkten und 10 Rebounds (Highlights im Video), LeBron James war es dann, der in der Crunch Time das Zepter schwang und offensiv wie defensiv die Richtung vorgab. Mit 28 Punkten, 11 Rebounds und 9 Assists verpasste er knapp ein Triple-Double. Weitere Untersützung gab es von der starken Bank.
Markieff Morris zeigte mit 16 Punkten (4/5 Dreier) seine beste Playoff-Leistung, Kyle Kuzma steuerte 13 Punkte zum Sieg bei und Rajon Rondo (10 Punkte, 9 Assists, 5 Steals) war vor allem als Leader in der zweiten Halbzeit präsent. Er hatte mit Abstand das beste Plus/Minus-Rating (+28) auf dem Court.
Bei den Rockets punkteten insgesamt sechs Spieler zweistellig. James Harden war mit 27 Punkten Topscorer (Highlights im Video), Eric Gordon zeigte sich vor allem von der Dreierlinie (24 Punkte, 6/12 3er) stark und PJ Tucker ackerte unermüdlich unter den Brettern (18 Punkte, 11 Rebounds).
Davis dominiert die Anfangsphase
Die Rockets machten anfangs da weiter, wo sie in Spiel 1 aufgehört hatten. Houston verteidigte trotz Größennachteilen geschickt, bewegte sich gut und lauerte auf Steals. Doch es dauerte nicht lange, bis die Lakers besser im Spiel waren. Gerade Davis tobte sich so richtig aus. Der Big Man erzielte elf der ersten 13 Lakers-Punkte und nutzte seine Größenvorteile in der Zone konsequent aus.
Zudem fielen die Dreier bei Los Angeles. Besonders beeindruckend bewies dies Morris, der nach seiner Einwechslung im ersten Viertel innerhalb von vier Minuten gleich vier Triples ohne Fehlversuch durch die Reuse jagte. Rondo machte mit einem weiteren Dreier den Deckel aufs erste Viertel. Mit einem 12:3-Lauf baute L.A. die Führung auf 36:20 aus.
Die Lakers packten gegen die Small-Ball-Aufstellung der Rockets in der Defensive immer wieder die Zonenverteidigung aus, Houston hatte damit sichtlich Probleme. Harden, der fast immer gedoppelt wurde, musste sich seine Punkte größtenteils an der Freiwurflinie verdienen, Westbrook stand dagegen völlig neben sich. Der Point Guard traf nur einen seiner acht Versuche und war auch defensiv nicht immer auf der Höhe.
Rockets starten Comeback nach der Pause
Die Lakers bauten den Vorsprung zeitweise auf 21 Punkte aus, auch weil sie annähernd 60 Prozent aus dem Feld trafen und 52,9 Prozent von außen. Zwar brachte Gordon die Rockets wieder auf 9 Punkte ran, doch ein weiterer Lauf von L.A. ließ die Führung wieder auf 16 wachsen. Mit 67:51 ging es in die Pause.
Und aus der kamen die Rockets wie verwandelt. Zwei Dreier von Gordon und ein weiterer von Tucker ließen den Rückstand auf sieben Punkte schmelzen. Ein Korbleger von Gordon und ein Step-back-Dreier von Harden später und Houston war wieder auf zwei Punkte dran. Wenig später sorgt Covington mit dem nächsten Dreier für die erste Rockets-Führung seit den Anfangsminuten.
Als Daniel House jr. auf 85:80 erhöhte, nahm Lakers-Coach Frank Vogel die Auszeit, um den 10:0-Lauf zu unterbrechen. L.A. war danach zurück im Spiel, LeBron verkürzte zum Viertelende auf 90:92.
LeBron führt Lakers zum Sieg
Jetzt nahm James das Heft vollends in die Hand. Offensiv setzte er mit zwei krachenden Dunks ein Zeichen, defensiv erhöhte er die Intensität. Erst klaute er Harden den Ball, dann blockte er Westbrooks Wurf quer durch die Halle. Die Lakers führten wieder mit acht Punkten, doch Tucker brachte die Rockets mit Second-Chance-Points und einem Dreier aus der Ecke wieder in Schlagdistanz.
Dieses Mal ließen sich die Lakers nicht rausbringen. Purple and Gold baute den Vorsprung knapp drei Minuten vor dem Ende wieder auf zwölf Punkte raus. Houston konnte nicht mehr entscheidend verkürzen. Die Lakers holen sich Spiel 2. Das dritte Duell steigt in der Nacht zum Mittwoch.
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers (1) vs. Houston Rockets (4) 117:109 (BOXSCORE)
- Los Angeles dominierte in der ersten Hälfte die Zone und das ließ sich auch in allen Statistiken ablesen. Die Lakers punkteten unter den Brettern (54:26) und schafften es größtenteils Harden aus der Zone zu halten. Auch bei den Rebounds waren die Lakers lange dominant, aber mit Laufe des Spiels wurden sie schlampiger beim Ausblocken (41:35). Gerade Tucker und Westbrook nutzten das und kreierten so zweite Chancen für Houston.
- Harden hatte Probleme, am Ring abzuschließen, aber der Superstar der Rockets verstand es exzellent, aus dem Double-Team heraus seine freien Mitspieler am Perimeter zu finden. So bekam Houston haufenweise offene Dreier serviert. Gerade wenn vier Shooter um Harden positioniert wurden, hatten die Lakers richtig Probleme. Am Ende nahm Houston unglaubliche 53 Dreier und versenkte 22 davon.
- Die Lakers bekamen heute einen richtigen Boost von der Bank. Morris legte ein unglaubliches erstes Viertel hin, als er binnen weniger Minuten gleich vier Dreier versenkte. Er stand am Ende bei 16 Zählern. Sein Schnitt in den bisherigen Playoffs lag bei 3 Punkten. Insgesamt ging das Duell der Second Units mit 41:14 an die Lakers, auch weil bei den Rockets nur House Jr. von der Bank punktete. Dabei wurde die Lakers-Bank durchaus dezimiert. Dwight Howard musste bereits vor dem Spiel passen. Starting Center JaVale McGee verletzte sich am Knöchel und auch Dion Waiters konnte aufgrund einer Leistenverletzung nur drei Minuten spielen.
- Rondo machte ein bärenstarkes Spiel. Für den Point Guard war es erst das zweite Spiel in der Bubble, nachdem er lange verletzt ausfiel, doch das merkte man ihm nicht an. Eigentlich soll er nur 24 Minuten spielen, doch er war in der zweiten Hälfte zu wichtig. Coach Vogel ließ ihn daher 29 Minuten ran und Rondo dankte es mit 10 Punkten, 9 Assists, 5 Steals, 3 Rebounds und einem Plus-Minus-Rating von +28. Und das alles bei nur einem Turnover. Beeindruckende Zahlen.
Los Angeles Lakers vs. Houston Rockets: Die Stimmen
Frank Vogel (Lakers-Coach) über LeBron James: "Wir sind am besten, wenn er im Attack-Mode ist."
James Harden (Rockets): "Ich hatte das Gefühl, dass sie rausgekommen sind und härter gespielt haben als wir. In der zweiten Halbzeit sind wir aufgewacht. Wir müssen diese Intensität schon am Anfang des Spiels zeigen und dann ist alles in Ordnung."
Der Star des Spiels: LeBron James
Zwar tauchte der Superstar im dritten Viertel mit allen Lakers-Spielern ab, aber dafür war er es, der sein Team in der Crunch Time zum Sieg führte. Defensiv setzte er gleich mehrfach Zeichen und in der Offensive übernahm er die Verantwortung und suchte den Weg zum Korb. 28 Punkte (10/17 FGs), 11 Rebounds und 9 Assists zeugen von einer starken Leistung (Highlights im Video). Über die 7 Ballverluste muss man aufgrund des Sieges nicht so intensiv sprechen.
Der Flop des Spiels: Russell Westbrook
Es war über weite Strecken eine absolut unterirdische Leistung des Superstars. In der ersten Halbzeit traf er nur einen seiner acht Wurfversuche und pennte gleich mehrfach in der Defensive. Westbrook beraubte sich selbst seiner Stärken, in dem er den Weg in die Zone scheute und stattdessen auf seinen wackligen Dreier setzte. Dass er zu allem Überfluss noch früh mit Foulproblemen zu kämpfen hatte, rundete seine Leistung im negativen Sinne ab. Am Ende stand er bei 10 Punkten (4/15 FGs, 1/7 3er), 13 Rebounds, 4 Assists und 7 Ballverlusten.
Die Szene des Spiels
9:28 Minuten waren im vierten Viertel noch zu spielen, LeBron hatte gerade in der Offensive krachend per Alley-oop-Dunk abgeschlossen, als Westbrook durch die Zone zum Korbleger sprintete und von James brachial geblockt wurde. Der Ball flog einmal quer durch die Halle. ESPN-Experte Jeff van Gundy kommentierte die Szene süffisant, er habe noch nie einen Block so weit fliegen gesehen. Es war der Anfang vom Ende für die Rockets.