"Sie sind 35-mal an die Linie gegangen. Ich denke, jetzt werde ich die angemessenen Kanäle nutzen müssen so wie sie, damit wir ein paar mehr Freiwürfe bekommen", sagte Head Coach Michael Malone nach der 108:114-Pleite in Spiel 4, der damit auf eine Aussage seines Gegenübers Frank Vogel vor Spiel 3 einging. Der Lakers-Coach hatte sich, wie er am Mittwoch berichtete, offenbar an die Liga gewandt, nachdem L.A. seiner Meinung nach in den Partien zuvor zu wenig Freiwürfe anerkannt bekommen hatte.
Vogel nahm dabei insbesondere Bezug auf die Freiwurf-Statistik von LeBron James, der in den Spielen 1 bis 3 nur insgesamt 10-mal an der Charity Stripe stand. In Spiel 4 durfte er schließlich 14-mal an die Linie (11 Treffer). Den insgesamt 35 Freiwürfen der Lakers (28 Treffer, 80 Prozent) standen 23 Freebies auf Seiten der Nuggets gegenüber (20 Treffer, 87 Prozent).
Ob die Taktik der Lakers gewirkt hatte? "Das einzige, was ich weiß, ist, dass sie 35-mal an die Linie gegangen sind und wir 23-mal", antwortete Malone auf die Frage eines Journalisten. "Gegen Ende der Partie hat Jamal Murray den Korb mehrere Male attackiert, wo es scheinbar Kontakt gab. Wir werden uns den Film anschauen und unsere Clips an die NBA senden."
Murray war mit 32 Punkten bester Mann seines Teams, im Schlussabschnitt wehrte er sich mit 10 Zählern gegen die drohende Niederlage - bekam aber trotz mehrerer Drives nur vier Freiwürfe im letzten Durchgang zugesprochen (insgesamt 8/8 FT). "Sie versuchen nur, ihren Job zu machen", gab sich Murray zunächst diplomatisch.
Denver Nuggets: Freiwürfe nicht der Grund für die Lakers-Pleite
Dem 23-Jährigen war im Post-Game-Interview aber deutlich anzumerken, dass er angefressen war. "Ich wurde ein paar Mal gefoult. Das konnten wir deutlich in den Wiederholungen sehen", sagte Murray. "LeBron wird seine Freiwürfe bekommen, aber wir müssen einfach nach vorne schauen. Wir sind ein junges Team. Oder das jüngere Team, das jüngste, was auch immer. Wir müssen uns ihren Respekt erarbeiten, wenn wir Erfolg haben wollen."
Allerdings betonte Coach Malone nach der Partie auch, dass es nicht die Freiwürfe waren, die den Nuggets das Spiel gekostet haben. Vielmehr waren es die 12 Offensiv-Rebounds und 25 Second-Chance-Points der Lakers. "Das Enttäuschende daran ist, dass es von Beginn an passiert ist. Ich glaube, Dwight Howard hatte einen großen Einfluss auf das Spiel in der ersten Halbzeit", sagte Malone.
Der Center ersetzte erstmals in diesen Playoffs JaVale McGee in der Starting Five und machte mit 12 Punkten und 11 Rebounds (6 am offensiven Brett) einen starken Job. "Wir hatten Possessions, in denen wir sehr gute Defense gespielt, aber es einfach nicht beendet haben. Das hat ihnen mehr Ballbesitze gegeben, neues Leben und neue Möglichkeiten."
Murray über Defense von LeBron: "Mache die selben Dinge"
Schließlich bekam auch Murray in den Schlussminuten der Partie Probleme in der Offense, als James das Matchup mit dem Guard übernahm. "Er bekommt immer das Beste vom Gegner ab. In der vergangenen Serie waren es Patrick Beverley, Kawhi Leonard, Paul George. Hier bekommt er es mit Danny Green, Kentavious Caldwell-Pope, Rajon Rondo, Alex Caruso und jetzt LeBron zu tun", sagte Malone. "Das ist das ultimative Zeichen von Respekt."
Murray hatte vor allem am Ring einige schwierige Abschlüsse, die er teils auf unfassbare Art und Weise versenkte. Gerade in der Schlussphase hatte aber LeBron in der einen oder anderen Situation beispielsweise mit einem Block gegen Murray die Oberhand. Wirklich beeindrucken ließ sich Murray davon aber nicht.
"Wenn ich LeBron sehe, mache ich die selben Dinge wie gegen Caruso oder Rondo oder KCP oder Kawhi", erklärte der Kanadier. Der Respekt sei zwar schön, doch davon könne man sich nichts kaufen. In Spiel 5 in der Nacht auf Sonntag (ab 3 Uhr live auf DAZN) stehen die Nuggets nun (wieder einmal) mit dem Rücken zur Wand. Murray wird alles dafür tun, um das nächste spektakuläre Comeback zu starten.
Los Angeles Lakers vs. Denver Nuggets: Die Serie im Überblick
Spiel | Datum | Uhrzeit | Team 1 | Team 2 | Ergebnis |
1 | 19. September | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Denver Nuggets | 126:114 |
2 | 21. September | 1.30 Uhr | Los Angeles Lakers | Denver Nuggets | 105:103 |
3 | 23. September | 3 Uhr | Denver Nuggets | Los Angeles Lakers | 114:106 |
4 | 25. September | 3 Uhr | Denver Nuggets | Los Angeles Lakers | 108:114 |
5 | 27. September | 3 Uhr | Los Angeles Lakers | Denver Nuggets | |
6* | 29. September | tba | Denver Nuggets | Los Angeles Lakers | |
7* | 1. Oktober | tba | Los Angeles Lakers | Denver Nuggets |