Der Supporting Cast der Lakers - Die Big Men
Markieff Morris
Der Big Man heuerte erst im Februar nach seinem Buyout bei den Pistons in L.A. an, seine Verpflichtung dürfte sich aus Lakers-Sicht bereits nach der zweiten Playoff-Runde gelohnt haben. Morris bekam nach ein paar Partien den Vorzug als Starter auf der Fünf vor Dwight Howard und JaVale McGee. Die Lakers-Variante des Small-Balls stellte Houston vor unlösbare Probleme.
Auch in der zweiten Halbzeit von Spiel 4 gegen die Heat ließ Coach Vogel den 31-Jährigen starten, D12 kam nur im ersten Viertel im Einsatz. Gut möglich, dass der Center für die restlichen Finals komplett aus der Rotation fällt und Morris erneut seinen Job als Starter übernehmen wird.
Morris fungiert im Lineup der Lakers als moderner Stretch-Five, wie er im Buche steht. Im Gegensatz zu Howard und McGee ist er in der Lage nach Switches auch gegen kleinere Guards zumindest vor ihnen zu bleiben. Auf der anderen Seite des Courts macht er das Spielfeld breit. In den Playoffs versenkt Morris überragende 43,1 Prozent seiner Dreier (bei 3,4 Versuchen). Seine 11 Dreier gegen die Heat (von 26, 42,3 Prozent) sind Spitzenwert in den Finals - kein Spieler beider Teams hat bisher mehr verwandelt!
Die Statistiken von Markieff Morris in der Saison 2019/20 für die Lakers
G / Min | Punkte | Rebounds | Assists | FG% | 3FG% | |
Reguläre Saison | 14 / 14,2 | 5,3 | 3,2 | 0,6 | 40,6 | 33,3 |
Playoffs | 19 / 18,9 | 6,4 | 3,2 | 1,1 | 46,7 | 43,1 |
Dwight Howard
Auch wenn der ehemalige Superman in den Finals aus den im Morris-Segment genannten Gründen wohl keine allzu große Rolle mehr spielen dürfte, so hat sich Howard in der Saison 2019/20 doch ein wenig rehabilitiert. Nach seinem letzten, unrühmlichen Stint bei den Lakers 2012/13 und den folgenden Stationen in Houston, Atlanta, Charlotte und Washington verkam er ehemalige Defensive Player of the Year mehr zu Lachnummer.
In L.A. hat er sich aber erfolgreich ins Teamgefüge untergeordnet. Er verzichtet endlich auf seine heiß-geliebten Post-Ups, sondern beschränkt sich auf seine Aufgaben in seiner Rolle: verteidigen und Alley-Oops durch die Reuse hämmern. Howard machte darin einen guten Job, in der regulären Saison haben er und McGee es Davis erlaubt, auf der Vier zu spielen - eigentlich seine präferierte Position, damit er sich nicht Abend für Abend mit den gegnerischen Centern herumschlagen muss.
Selbst in den Playoffs konnte Howard vereinzelt eine wichtige Rolle ausfüllen. Nachdem der Small-Ball gegen die Rockets ihn auf die Bank verdrängte (2 Spiele, 7,8 Minuten), war er gegen die Denver Nuggets in den Conference Finals wieder gefordert (5 Spiele, 20,2 Minuten). Vor allem Nikola Jokic ging D12 mit seiner physischen Defense auf die Nerven. Selbst in den Playoffs war Howard also tatsächlich ein wertvoller Spieler.
Die Statistiken von Dwight Howard in der Saison 2019/20 für die Lakers
G / Min | Punkte | Rebounds | Blocks | FG% | 3FG% | |
Reguläre Saison | 69 / 18,9 | 7,5 | 7,3 | 1,1 | 72,9 | 60,0 |
Playoffs | 16 / 16,6 | 6,2 | 5,1 | 0,5 | 69,1 | - |
JaVale McGee
Auch hier machen wir es kurz, in den Finals hat der 32-Jährige noch keine einzige Minute gesehen. Nach 68 Starts in 68 Spielen in der regulären Saison wurde McGee von Howard als Center Nummer eins erst in eine kleinere Rolle in der Lakers-Rotation gedrängt und dann vom Small-Ball komplett auf die Bank verfrachtet. Ähnlich wie bei Howard ist aber McGees Einfluss in der regulären Saison positiv zu würdigen.
Die Statistiken von JaVale McGee in der Saison 2019/20 für die Lakers
G / Min | Punkte | Rebounds | Blocks | FG% | 3FG% | |
Reguläre Saison | 68 / 16,6 | 6,6 | 5,7 | 1,4 | 36,7 | 50,0 |
Playoffs | 14 / 9,6 | 2,9 | 3,1 | 0,7 | 62,5 | - |
Los Angeles Lakers: Das Fazit zum Supporting Cast
Es gibt ihn nicht, diesen einen dritten Star hinter LeBron und AD. Stattdessen schlüpft bei den Lakers immer mal wieder ein anderer Akteur in Ansätzen in diese Rolle. Diese Inkonstanz kann eine Gefahr sein, wenn wie in den Seeding Games gesehen, keiner so richtig seinen Rhythmus findet. Ein verlässlicher 15-Punkte-Scorer pro Abend findet sich im Supporting Cast nicht.
Dafür fehlt aber auch eine eindeutige Schwachstelle. Vor allem defensiv passt dieses Team sehr gut zusammen, kaum ein Spieler kann von der gegnerischen Offense als Schwachpunkt herausgepickt werden, die es zu attackieren gilt. Und auf der anderen Seite des Courts hat man ja immer noch einen gewissen LeBron James und einen Anthony Davis. Allein das reicht manchmal auch schon.