Haben die Bucks zu viel abgegeben?
Es gibt mehrere Herangehensweisen an diese Frage. Blickt man auf den Druck, den die Bucks hatten und haben, um Giannis zufriedenzustellen, ist es für sie richtig und wichtig, viel Risiko zu gehen und sich überall nach Verbesserungen umzusehen. Holiday und Bogdanovic sind Verbesserungen, so viel ist klar.
Gleichzeitig ist insbesondere der Holiday-Trade bemerkenswert: Verglichen etwa mit dem Paket, das Phoenix für den (älteren aber besseren) Chris Paul abgeben musste, sind drei Picks plus zwei Pick-Swaps ein mehr als stolzer Preis. Zumal dabei auch noch zwei Leistungsträger gingen.
Bledsoe hat seine bekannten Macken, gehörte aber trotz allem zu den besten Guard-Verteidigern der NBA. Hill war vergangene Saison einer der besten Backups ligaweit. Pakete dieser Art geben Teams normalerweise für veritable Superstars ab.
Holiday ist ein sehr guter Spieler, ein Superstar ist er nicht - ebenso wenig wie Bogdanovic. Der zweitbeste Spieler bei den Bucks ist noch immer Khris Middleton. Aus der Sicht betrachtet, hat Milwaukee vielleicht zu viel bezahlt, zumal ihre Flexibilität von hier an eben stark eingeschränkt bis kaum vorhanden ist.
Die Hoffnung der Bucks wird wiederum sein, dass sie mit einem Konstrukt ähnlich dem der 2019er Raptors - ein Superstar umgeben von vier guten bis sehr guten weiteren Startern - Meister werden können. Möglich ist das durchaus. So oder so: Wenn Giannis wegen der Moves dieser Nacht seinen Vertrag verlängert, waren diese es aus Milwaukee-Sicht zweifelsohne wert.