Die Nets haben Atlanta die erste Pleite der Saison zugefügt, dafür brauchte es aber eine späte Explosion von Kyrie Irving. Miami rächt sich 24 Stunden nach dem 47-Punkte-Debakel gegen die Bucks.
Boston Celtics (3-2) - Memphis Grizzlies (1-3) 126:107 (Highlights im Video)
- Es war der Abend von Jaylen Brown. In nur drei Vierteln verbuchte der Flügelspieler der Boston Celtics mit 42 Punkten (15/21 FG, 7/10 Dreier) einen neuen Karrierebestwert und konnte dadurch schon früher Feierabend machen. Zuvor waren 34 Zähler sein Rekord, die sieben verwandelten Dreier waren die Einstellung seiner persönlichen Bestmarke.
- Durch den überragenden Brown hatte Boston leichtes Spiel mit den Grizzlies, schon zur Pause führten die Gastgeber mit 26 Punkten, zwischenzeitlich waren es sogar 32. Jayson Tatum konnte sich so mit 16 Zählern (6/12 FG) begnügen, Daniel Theis verbuchte 12 Punkte (5/7 FG), 5 Rebounds, 2 Assists und 2 Blocks in 19 Minuten.
- "Seit ich hier bin, hat sich Jaylen Jahr für Jahr verbessert", lobte der deutsche Nationalspieler. "Er hatte heute die heiße Hand und wir haben ihn immer wieder gesucht." Die Grizzlies waren ohne Star-Spieler Ja Morant (Knöchelverletzung) aber auch ein dankbarer Gegner. Sie ließen 54 Prozent aus dem Feld sowie 29 Fastbreak-Punkte zu.
- Zu allem Überfluss verletzte sich in der ersten Halbzeit mit Grayson Allen (Knöchel) ein weiterer Guard. Jonas Valanciunas (20, 11 Rebounds) verbuchte ein Double-Double, Dillion Brooks kam auf 16 Zähler. Die gleiche Ausbeute hatte am Ende auch Rookie Desmond Bane (16, 6/11 FG) vorzuweisen, der weiterhin einen guten Eindruck macht.
Brooklyn Nets (3-2) - Atlanta Hawks (3-1) 145:141 (Highlights im Video)
- Nun hat es die Hawks im vierten Spiel mit der ersten Niederlage erwischt, dennoch hatte Contender Brooklyn jede Menge Mühe mit den Gästen. Am Ende brauchte es ein überragendes viertes Viertel von Kyrie Irving, der sich 17 seiner 25 Punkte (10/27 FG) für die letzten 12 Minuten der Partie aufhob. Auch das Highlight des Spiels gehörte Uncle Drew, der erst John Collins auf die Bretter schickte und dann mit links den Leger versenkte - und das alles in der Crunchtime.
- Zuvor hatte vor allem Kevin Durant die Nets im Spiel gehalten. Der zweimalige Finals-MVP erzielte 33 Punkte, schnappte sich 11 Rebounds und verteilte dazu auch noch 8 Assists. Joe Harris (23, 8/11 FG, 6/8 Dreier) hatte zudem die heiße Hand aus der Distanz, Center Jarrett Allen (15, 13 Rebounds) steuerte von der Bank kommend ein Double-Double bei.
- Für Atlanta waren Trae Young (30, 8/18 FG, 14/16 FT, 11 Assists) sowie Collins (30, 10 Rebounds) die besten Scorer, dazu traf Sixth Man Bogdan Bogdanovic (22) sechs Dreier. Allerdings genehmighten die Hawks eben auch 54 Prozent aus dem Feld, während sie selbst nur 47 Prozent trafen. So fehlten gerade am Ende die Stops, Brooklyn erzielte 43 Punkte im Schlussabschnitt.
- Collins hatte die Hawks 45 Sekunden vor dem Ende auf einen Zähler wieder herangebracht, bevor Irving einen schweren Sprungwurf traf und wenig später Durant für einen Dunk bediente (141:136). Es war die Entscheidung einer wilden Partie, nach der Nets-Coach Steve Nash zugab, dass er nun erstmal ein Bier brauche.
Miami Heat (2-2) - Milwaukee Bucks (2-3) 119:108 (Highlights im Video)
- 24 Stunden nach der 47-Punkte-Abreibung haben sich die Miami Heat revanchiert und dank eines starken vierten Viertels auch ohne Superstar Jimmy Butler (Knöchel) den Spieß umgedreht. Goran Dragic erzielte als Sixth Man 26 Punkte (9/17 FG) und führte somit seine Farben zum Sieg. "Ich hatte zuvor noch nie in meinem Leben mit 40 Punkten verloren", gab The Dragon nach dem Spiel zu.
- Neben Dragic überzeugten auch Bam Adebayo (22, 10 Assists) sowie Tyler Herro (21, 15 Rebounds) mit Double-Doubles. Letzterer fügte an, dass dies wieder nach klassischem Basketball der Heat aussah. Dabei führten die Bucks noch im dritten Viertel mit 14 Zählern, bevor die Gastgeber richtig aufdrehten und mit einem 40:15-Lauf für die Entscheidung sorgten.
- So nützte es für die Gäste auch nichts, dass Giannis Antetokounmpo mit 26 Punkten (10/18 FG), 13 Rebounds, 10 Assists und 3 Steals sein erstes Triple-Double der Saison verbuchte. Problematisch war, dass seine Kollegen aus der Starting Five wie Khris Middleton (8, 3/15, 9 Assists), Brook Lopez (7, 3/11) und Jrue Holiday (13, 4/15) einfach keine Würfe treffen konnten.
- Nach dem NBA-Rekord von 29 verwandelten Dreiern waren es aber für Milwaukee einen Tag später auch noch immerhin 16, jedoch war die Quote aus dem Zweierbereich (24/61, 42,6 Prozent) am Ende viel zu schwach. Im Schlussabschnitt gelangen nur noch 17 Zähler bei einer Quote von 26 Prozent. "Wir haben in Phasen gut gespielt", befand Bucks-Coach Mike Budenholzer dennoch. "Wir müssen das nur konstanter abrufen."