NBA

NBA: Boston gelingt Playoff-Revanche in wilder Partie - Celtics und Heat mit politischem Statement

Von Gianluca Fraccalvieri
Die Boston Celtics haben den nächsten Sieg gefeiert.
© getty

Die Boston Celtics haben die Miami Heat in einer wilden Partie mit 107:105 besiegt und damit Revanche für das Ausscheiden in den letztjährigen Conference Finals genommen. Rookie Payton Pritchard durfte sich dabei als Matchwinner feiern lassen (hier gibt es die Highlights im Video). Im Vorfeld der Partie hatten die Teams ein gemeinsames politisches Statement veröffentlicht.

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Miami Heat (5-3) - Boston Celtics (4-4) 105:107

Der 22-Jährige erzielte zwar nur 6 Punkte (3/10 FG), darunter allerdings die zwei wichtigsten des Spiels mit 0,2 Sekunden auf der Uhr. Topscorer der Celtics war einmal mehr Jayson Tatum (27, 10/21 FG), gefolgt von Jaylen Brown (21), der aber keinen effizienten Tag erwischte (8/23 FG). Dafür schnappte er sich zusätzliche 12 Rebounds. Daniel Theis war mit 13 Punkten (6/11) dritterfolgreichster Punktesammler seines Teams.

Bei den Heat war Jimmy Butler mit 26 Punkten (9/19 FG), 8 Rebounds und 3 Blocks der dominante Spieler, Duncan Robinson (16, 5/11 Dreier) sorgte für zusätzliches Scoring. Bam Adebayo legte beinahe ein Triple-Double auf (15, 8, 10), blieb offensiv allerdings blass.

Lange stand die Austragung des Rematches der Eastern Conference Finals der vergangenen Saison jedoch auf der Kippe, nachdem beide Mannschaften bis zwanzig Minuten vor Tip-Off nicht zum Aufwärmen auf dem Court erschienen waren.

Celtics und Heat veröffentlichen gemeinsames Statement

Wie Adrian Wojnarowski (ESPN) berichtete, gab es ein Meeting zwischen den Celtic- und Heat-Spielern in der Kabine, woraufhin ein gemeinsames Statement veröffentlicht wurde. "Wir spielen die heutige Partie mit einem schweren Herzen nach der gestrigen Entscheidung in Kenosha und im Wissen, dass die Demonstranten im US-Kapitol unterschiedlich von der politischen Führung behandelt werden, je nachdem welcher Seite sie angehören", heißt es in dem Statement.

Der drastische Unterschied, zwischen der Art und Weise wie Demonstranten im vergangenen Frühling und Sommer behandelt wurden und der Unterstützung, die Demonstranten bei der offensichtlich illegalen Kapitol-Stürmung erhielten, würde zeigen, "wie viel mehr Arbeit vor uns liegt", heißt es weiter.

Die Spieler traten dennoch zum Spiel an, um den "Menschen eine Freude zu bereiten", werden aber auch in Zukunft ihre Plattform für ein gleichberechtigteres Amerika nutzen.

Celtics starten heiß, Heat kontern

Auch mit nur kurzer Aufwärmphase und einem solidarischen Knien bei der Hymne erwischten die Celtics einen brandheißen Start in die Partie, verwandelten 5 ihrer ersten 6 Vesuche von Downtown und setzten sich damit schnell zweistellig ab. Boston blieb auch in der Folge mit dem Fuß auf dem Gaspedal und drückte den Heat sein Spiel auf, die wiederum defensiv sowie offensiv keinen Zugriff bekamen.

Zwar kühlten Tatum und Co. in Viertel zwei merklich ab (nur einer der nächsten 13 Dreier fand sein Zeil), spielten aber starke Defense und hielten den letztjährigen Finals-Teilnehmer bei einer Feldwurfquote von 35,1 Prozent zur Halbzeit. Nur über die Freiwürfe hielten sich die Heat einigermaßen in der Partie (15 von 19). Mit 53:45 aus Sicht der Celtics ging es schließlich in die Pause.

Verändertes Bild nach dem Seitenwechsel. Zwei schnelle Dreier von Robinson, der mit 95 Spielen nun der als schnellster Spieler bei 300 verwandelten Dreiern steht, und einige gelungene Angriffe über Butler brachten die Heat mit 7:51 auf der Uhr die erste Führung der Partie ein.

Celtics-Rookie Pritchard wird zum Matchwinner

Bei den Celtics wollte währenddessen der Dreier weiterhin überhaupt nicht mehr fallen und mit Drives zum Korb taten sich die Kelten gewohnt schwer, weshalb die Offensive stagnierte. Mit 80:80 ging es schließlich in den letzten Spielabschnitt.

Im letzten Viertel entwickelte sich das Spiel zusehends zu einem Privatduell zwischen Tatum und Butler, wobei keiner der beiden seinem Team einen entscheidenden Vorsprung besorgen konnte. In der Schlussphase wurde es dann hektisch.

Ein Stepback-Dreier von Tatum über Bam Adebayo und ein Eckendreier im folgenden Angriff von Brown brachten die Celtics mit unter zwei Minuten mit +10 in Front. Robinson scorte daraufhin 7 Zähler in 30 Sekunden und Goran Dragic sorgte per Dreier für den Ausgleich. Am Ende war Rookie Payton Pritchard mit einem Putback der Matchwinner.

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