Defensive Player des Monats: Anthony Davis
Kaum ein Award-Rennen war im ersten Saisonmonat so eng wie dieses. Rudy Gobert und Joel Embiid sind die Anker zweier Top-5-Verteidigungen, Myles Turner führt die Liga bei den Blocks an und hält seine Gegenspieler in direkter Ringnähe bei einer katastrophalen Quote von 42,9 Prozent. Für alle drei lassen sich gute Argumente finden. Doch das gleiche gilt eben auch für Anthony Davis.
Die Lakers-Defense hat von ihrem elitären Niveau der Vorsaison nichts verloren, obwohl im Kader mehrere Defensiv-Gurus durch offensiv-orientierte Spieler ersetzt wurden. Was geblieben ist, ist der Mann, der in der eigenen Hälfte alles zusammenhält, und das ist Davis.
"Was wir von AD verlangen, muss kein anderer Spieler in dieser Liga leisten", schrieb Teamkollege Jared Dudley Mitte des Monats auf Twitter. "Manche Teams haben Defensiv-Systeme. Er ist unser System! Die Stats zeigen das nicht immer."
Davis' Vielseitigkeit ist sein größter Trumpf, mit seiner Länge macht er es dem Gegner unter dem Korb schwer oder blockiert Passwege. Seine Athletik erlaubt es ihm auch am Perimeter kleineren Gegenspielern Probleme zu bereiten. Hinzu kommt sein starkes Positionsspiel, mit dem er auch Fehler der Teamkollegen ausbügeln kann.
Die Lakers haben die zweitbeste Bilanz in der NBA, zu einem großen Teil dank ihrer Defense. L.A. lässt die zweitwenigsten gegnerischen Punkte zu (104,6) und verzeichnet mit 104,4 Punkten pro 100 Possessions das mit Abstand beste Defensiv-Rating. Und all das haben die Lakers in erster Linie der Braue zu verdanken.
Runner-Up: Rudy Gobert, Myles Turner, Joel Embiid
Aktion des Monats: Kelly Oubre Jr. verteilt Liebe
Einmal das Selbstbewusstsein von Kelly Oubre Jr. haben, das wär' doch was! So wie der 25-Jährige Luftküsschen an seine Gegner verteilt, vermittelt es den Eindruck, als hätten die Warriors mit ihm die Reinkarnation ihres Death Lineups gefunden. Die Fakten sprechen eine leicht andere Sprache. Bisher legt Oubre Jr. Wurfquoten von 37,3 Prozent aus dem Feld und 23,3 Prozent von Downtown auf.
Sein desolater Saisonstart hinderte ihn im Duell mit den Lakers aber nicht daran, nach seinem ersten versenkten Dreier nach wenigen Minuten im zweiten Viertel Luftküsschen an Lakers-Big Montrezl Harrell zu verteilen. Die Warriors lagen kurz zuvor mit 22 Punkten im Hintertreffen - und sein erster Versuch aus der Distanz endete als Airball.
Die Referees waren von der Aktion offensichtlich so verwirrt, dass sie ein komplett übertriebenes Technical verteilten. Dabei müsste ihnen das Verhalten bekannt sein, Oubre Jr. ist kein Einzeltäter. Schon Anfang Januar verteilte er eine Portion Liebe an die Kings-Bank. Es war sein siebtes Spiel für die Warriors, in den ersten sechs traf er nur 2 seiner 30 Triples ...
Runner-Up: Tatum-Gamewinner übers Brett vs. Bucks, LeBron-Dreier ohne hinschauen, Point God McGee - und: eine Menge Poster-Dunks
Joel-Embiid-Award für die Stichelei des Monats: Austin Rivers
Kelly Oubre Jr. hat wahrscheinlich sogar so viel Selbstbewusstsein, seinem Friseur direkt ins Gesicht zu sagen, wenn ihm der Haarschnitt mal nicht passen sollte. Welcher Normalsterbliche kann das schon? Austin Rivers wohl eher nicht.
Anfang Januar betrachtete er seinen frisch frisierten Kurzhaarschnitt in seiner Zoom-Kamera kurz vor dem Start einer Medienrunde. Das Urteil: "Dieser Friseur ist Müll." Im Barber Shop seines Vertrauens muss das noch anders geklungen haben, schließlich postete sein Friseur am selben Tag ein stolzes Bild mit Rivers neuer Haarpracht auf Instagram.
In den Kommentaren dieses Posts machten sich schnell Spott und Häme breit, Rivers sah sich sogar selbst zu einer Stellungnahme gezwungen. "Scheiß auf all das Gerede. Ich habe über etwas ganz anderes gesprochen und dann wurde das aus dem Kontext gerissen", schrieb der Knicks-Guard unter dem Post.
Intensive Recherchearbeit von SPOX zeigt jedoch: Vor dem Vorfall postete der Friseur innerhalb von vier Wochen drei Bilder von und mit Rivers auf seinem Account. Seitdem taucht Rivers in keinem seiner Beiträge mehr auf. Zufall?
Runner-Up: Shaq vs. "Baguette Biyombo" und Donovan Mitchell, Twitter-Beef Grayson Allen vs. Trae Young