Philadelphia 76ers (24-12) - Utah Jazz (27-9) 131:123 OT (BOXSCORE)
Es war das Duell zwischen den Spitzenreitern beider Conferences und die Partie enttäuschte nicht. Nachdem im Hinspiel noch Joel Embiid kurzfristig fehlte, gab es nun endlich den Clash zwischen dem Kameruner und Rudy Gobert und auch dieses war über die meiste Zeit hochklassig. Embiid verbuchte 40 Punkte (14/27 FG, 10/13 FT) sowie 19 Rebounds und traf zudem auch noch den wichtigsten Wurf der Partie.
Utah führte kurz vor dem Ende mit 3 Zählern, bevor der Sixers-Center einen wilden Dreier bei noch 5,9 Sekunden auf der Uhr über die ausgestreckten Arme von Bojan Bogdanovic zum Ausgleich traf. Utah entschied sich gegen eine Auszeit und Mike Conley hätte beinahe noch den Winner verbucht, sein Floater über Embiid rollte aber wieder heraus.
Die Jazz fühlten sich aber bereits zu diesem Zeitpunkt verschaukelt. Vor Embiids Dreier hatten die Gäste den Ball eigentlich schon sicher, doch die Referees entschieden, dass Royce O'Neale bei seiner Klärung im Aus stand. Bei der Video-Review war klar zu sehen, dass dies nicht der Fall war, dennoch behielten die Sixers den Ball, weil dieser zuvor einen Schiedsrichter berührt hatte. Die Entscheidung sorgte für viele Fragezeichen bei den Beteiligten, war aber so wohl richtig.
Tobias Harris dominiert Verlängerung - Donovan Mitchell fliegt
In der Verlängerung waren die Jazz dann chancenlos, weil Tobias Harris dort im Matchup gegen Bogdanovic 11 seiner 21 Punkte erzielte. Utah war da bereits sichtlich frustriert, insbesondere der stark aufspielende Donovan Mitchell (33 Punkte, 12/34 FG, 8 Rebounds, 6 Assists). Innerhalb von 27 Sekunden holte sich der All-Star zwei technische Fouls nach weiteren umstrittenen 50-50-Calls ab und musste so vorzeitig in die Kabine.
Der Shooting Guard hatte stark begonnen und half fleißig mit, dass die Gäste in der ersten Halbzeit mit bis zu 13 Zählern führten. Die Rechnung war einfach: Die Sixers trafen in den ersten 24 Minuten nur einen ihrer acht Dreier, die Jazz hatten da schon zehn verwandelt. Auch nach dem Wechsel hatten die Sixers in diesem Bereich Probleme, aber gute Minuten von Ben Simmons (17, 8/11 FG, 6 Assists) brachten die Gastgeber wieder in Schlagdistanz.
Joel Embiid im vierten Viertel nicht zu stoppen
Es war dann aber die Bank-Unit, die Philly endgültig wieder ins Spiel brachte. Dwight Howard lieferte gute Minuten und traf sogar einen Dreier. Es läutete die packende Schlussphase ein, in der Embiid das Geschehen komplett an sich riss, nachdem er zuvor für einige Minuten in die Katakomben verschwunden war. In nur sieben Minuten im vierten Viertel verbuchte der MVP-Kandidat 14 Zähler, darunter eben auch den späten Dreier zum Ausgleich.
Die Sixers liefen dabei auch endlich aus der Distanz heiß und trafen fünf ihrer acht Longballs. Gobert (12, 9 Rebounds) hatte in der Schlussphase für Utah einige wichtige Plays wie zwei Offensiv-Rebounds und gute Contests, gegen die Wucht von Embiid war aber auch der Franzose teilweise machtlos.
Produktion lieferten bei den Sixers auch Seth Curry (14, 5/7 FG), Shake Milton (12) und Howard (12). Utah reichten auch 21 von 44 verwandelten Dreiern nicht, weil die Sixers 64 Zähler in der Zone erzielten und auch in Transition fleißig punkten konnten (25:11). Bojan Bogdanovic und Mike Conley (je 18) waren nach Mitchell die besten Scorer der Gäste, die Bank führten wie immer Joe Ingles (16, 6/7 FG) und Jordan Clarkson (10) an.