Nachdem die vergangene und die aktuelle NBA-Saison stark von der Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt waren, erwartet Commissioner Adam Silver eine Rückkehr zu einer gewissen Normalität in der kommenden Saison. Auch in der laufenden Spielzeit wird die Liga enorme finanzielle Einbußen hinnehmen müssen.
"Ich bin zu diesem Zeitpunkt einigermaßen optimistisch, dass wir in der Lage sein werden, pünktlich zu starten", sagte Silver auf der virtuellen Pressekonferenz vor dem All-Star Game (heute Nacht ab 0.30 Uhr live auf DAZN) und kündigte damit eine Rückkehr zum "normalen" Saisonstart der kommenden Spielzeit im Oktober an. Die laufende Saison begann im Dezember 2020 und soll Ende Juli 2021 enden.
"Etwa die Hälfte der Teams darf aktuell Fans in die Arena lassen. Und wenn die Geschwindigkeit der Impfungen beibehalten wird und wenn sie weiterhin so effektiv gegen das Virus sind, hoffen wir, dass wir nächste Saison relativ volle Arenen haben werden", führte Silver weiter aus. Allerdings wird es vorerst keine Global Games geben, beispielsweise in der Preseason. Silver kündigte an, diese Spiele in aller Welt frühestens 2022 fortzusetzen.
Zudem erklärte der NBA-Boss, dass es derzeit keine Pläne gebe, die Playoffs 2021 in einer Bubble ähnlich wie in der Vorsaison in Disney World auszuspielen. Stattdessen sollen die Heimspiele in den jeweiligen Arenen der Teams ausgetragen werden, allerdings werde er "nichts ausschließen". Die Liga müsse sich gegebenenfalls an die aktuellen Entwicklungen der Pandemie anpassen.
Gleichzeitig betonte Silver, dass die Spieler nicht verpflichtet werden, sich impfen zu lassen. Jedoch glaube er, dass "die meisten" Spieler sich letztlich für eine Impfung entscheiden werden. In dem Fall würde wohl die im Corona-Protokoll festgehaltene Quarantäne bei engem Kontakt zu einer infizierten Person wegfallen.
In der ersten Saisonhälfte wurden bereits 31 Spiele verschoben, da Teams aufgrund des Gesundheitsprotokolls nicht die Mindestanzahl an Spielern zur Verfügung standen. Auch Stars wie Kevin Durant verpassten bereits einige Partien im Corona-Protokoll.
gettyNBA erwartet erneut hohe finanzielle Einbußen
Angesprochen auf die finanziellen Einbußen durch die Coronavirus-Pandemie kündigte Silver erneute Verluste der Liga an. Vergangene Saison fielen 171 Spiele aus, offenbar musste die Liga Verluste Höhe von 1,5 Milliarden Dollar hinnehmen. Auch dieses Jahr sind es mindestens 150 Partien weniger als in einer normalen Spielzeit, entsprechend rechne die NBA mit weiteren Verlusten.
"Die langfristige finanzielle Lage der Liga ist sehr solide", betonte Silver aber. "In Bezug auf vergangene und diese Saison erwarten wir beachtliche Verluste." Die beiden Spielzeiten hätten "ein signifikantes Investment" der Teambesitzer erforderlich gemacht, so Silver.
"Das akzeptieren sie. Die Spieler haben als Partner der Liga ebenfalls eine Reduzierung des Gehalts angenommen", erklärte der NBA-Boss weiter. "Auch die Executives und Liga-Mitarbeiter haben Gehaltseinbußen hingenommen. Aber wenn wir alle einen Schritt zurückgehen, sollten wir uns glücklich schätzen, dass wir unter diesen Umständen arbeiten dürfen. Und ich glaube die Spieler denken ganz ähnlich."