Was ist passiert und wie lange wird Jamal Murray ausfallen?
"Die Stimmung in der Kabine war so, wie man es vermuten konnte", sagte Michael Porter Jr. kurz nach der 107:116-Niederlage der Nuggets gegen die Warriors in der Nacht auf Dienstag. Soll heißen: nicht gut. Dabei war die Pleite gegen einen brandheißen Stephen Curry nur Nebensache, die Gedanken in der Nuggets-Kabine drehten sich ausschließlich um Jamal Murray.
Der 24-Jährige war zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Weg ins Krankenhaus, nachdem er in der Schlussminute des Spiels übel zu Boden gegangen war. Gut 50 Sekunden vor dem Ende - Denver war inmitten eines Comeback-Versuchs, mit dem es den Rückstand von -18 auf -7 verkürzt hatte - sprintete Murray nach einem Defensiv-Rebound über das komplette Feld und attackierte den Korb, um die Hausherren weiter ins Schwitzen zu bringen.
Doch daraus wurde nichts. Als er zum Korbleger hochsteigen wollte, gab das linke Knie nach, Murray ging mit einem lauten Schrei zu Boden und hämmerte vor Schmerzen auf das Parkett (hier gibt es die Szene im Video). Quälend lange blieb er dort liegen, bevor er schließlich gestützt von einem Trainer in die Katakomben humpelte. Am Dienstag bestätigte dann eine MRT-Untersuchung die schlimmsten Befürchtungen: Kreuzbandriss.
Wie die Nuggets in einer offiziellen Stellungnahme mitteilten, wird Murray auf unbestimmte Zeit ausfallen. Die Saison 2020/21 ist für den Guard damit definitiv gelaufen, voraussichtlich wird er auch einen Großteil der kommenden Spielzeit verpassen. Je nach Heilungsverlauf könnte es bis zu einem Jahr dauern, bis Murray sein Comeback nach dem Kreuzbandriss feiern kann.
Die Frage, ob der komprimierte Spielplan der Nuggets bei der Verletzung eine Rolle gespielt haben könnte, ist einerseits müßig, andererseits kaum zu klären. Denver hatte zuletzt in neun Tagen sechs Spiele absolviert. Vor der Partie gegen die Dubs fiel Murray allerdings vier Spiele aufgrund von Problemen am rechten Knie aus. Fakt ist, dass die Nuggets die Saison ohne ihren zweitbesten Spieler zu Ende spielen müssen. "Einfach ein schreckliches Gefühl", so Coach Michael Malone.