Boston Celtics (34-30) - San Antonio Spurs (31-31) 143:140 OT (BOXSCORE)
Was für ein verrücktes Spiel und was für ein Finish! Die Boston Celtics lagen in der ersten Halbzeit bereits mit 32 und auch noch im dritten Viertel mit 31 Punkten hinten und doch gingen die Gastgeber letztlich als Sieger vom Feld. Ganz besonders bedanken kann sich Brad Stevens bei Jayson Tatum, der mit 60 Punkten (20/37 FG, 5/7 Dreier, 15/17 FT) das Comeback überhaupt erst möglich machte.
Den Gamewinner besorgte schließlich aber Jaylen Brown (17), der vor seinem Dreier aus der Ecke 16,7 Sekunden vor Ende der Overtime bei 4/23 aus dem Feld stand (139:137). San Antonio leistete in der Folge einen schwer erklärbaren Ballverlust, die Celtics machten in Person von Tatum unter MVP-Rufen alles klar, auch wenn Patty Mills es von Downtown noch einmal spannend machte.
Tatum überbot letztlich seinen erst vor einigen Wochen aufgestellten Karrierebestwert und ist der erste Celtics-Spieler der Franchise-Geschichte, der in einer Saison mehrere 50-Punkte-Spiele aufgelegt hat. Gleichzeitig stellte er auch den Rekord von Larry Bird ein, der mal gegen die Atlanta Hawks ebenfalls 60 Zähler erzielt hatte.
Doch dass es soweit kam, war lange nicht abzusehen. In Halbzeit eins war es eine Show der Spurs. Vor allem Dejounte Murray (24, 10/18 FG) konnte schalten und walten, wie er wollte, in Halbzeit eins versenkte der Point Guard jeden seiner neun Würfe für 20 Punkte. Aber nicht nur Murray war heiß. San Antonio traf in den ersten 24 Minuten 71,4 Prozent aus dem Feld (30/42 FG) mit gerade einmal fünf verwandelten Dreiern für 77 Zähler. Es war ein neuer Tiefstwert in der Saison für die Celics, die selber nur 48 Punkte aufs Scoreboard brachten. Für Boston war Tatum bis dahin fast schon zu bemitleiden. Es dauerte alleine über elf Minuten bis ein anderer Celtic als Tatum scorte - Tristan Thompson durch einen Putback-Dunk.
Boston Celtics holen 32-Punkte-Rückstand auf
Doch Mitte des dritten Viertels ging ein Ruck durch das Celtics-Team, selbst der bisher schwache Evan Fournier (8) traf plötzlich seine Würfe, auch Rookie Aaron Nesmith (16, 6 Rebounds) spielte so stark auf, dass er im vierten Viertel und der Verlängerung weiter auf dem Feld bleiben durfte. Stück für Stück schmolz der Vorsprung der Gäste. 5:36 Minuten vor dem Ende war es soweit, Boston hatte dieses Spiel tatsächlich ausgeglichen durch einen Dreier von Marcus Smart (10, 12 Assists).
Danach konnte sich kein Team absetzen, ein Dreier von Tatum brachte die Celtics in der Schlussminute in Front, danach vergab der All-Star jedoch einen Freiwurf und DeMar DeRozan schickte das Spiel von der Freiwurflinie in die Verlängerung, in welcher sich die Celtics letztlich auf dramatische Art und Weise durchsetzten.
DeRozan (30, 7/21 FG, 16/19 FT) war der Topscorer der Gäste, dazu machte Lonnie Walker IV (24, 9/12 FG) von der Bank kommend ein gutes Spiel. Jakob Pöltl (15, 10 Rebounds) legte ein Double-Double auf, agierte aber eher unglücklich.