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NBA Above the Break: Die größten Gewinner und Verlierer der Playoffs

Für Kristaps Porzingis verliefen die Playoffs nicht optimal.
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In den Büchern - die Gewinner der Playoffs

Kevin Durant (Brooklyn Nets)

Am Ende war sein Fuß minimal zu groß, um das schier Unmögliche zu schaffen und ein auf dem letzten Loch pfeifendes Nets-Team in die nächste Runde zu bringen. Der letzte Wurf in der regulären Spielzeit von Game 7 gegen Milwaukee hätte als einer der größten Game-Winner der letzten Jahre in die Geschichte eingehen können, es war jedoch nur ein Zweier und in der Verlängerung ging dann auch Durant selbst die Luft aus.

Es spielte keine Rolle. Durant hat seine ersten Playoffs mit Brooklyn genutzt, um alle Zweifel nach dem Achillessehnenriss 2019 auszuräumen und sich in einer Verfassung zu präsentieren, die viele vorher für unmöglich gehalten hatten. Vor allem deshalb, weil er dabei am Ende fast durchspielte und zeigte, dass keine Belastung zu groß für ihn sein konnte.

Durant hat seinen Hut für den Titel des besten Spielers der Welt erneut in den Ring geworfen, und er hat sich in einer Version gezeigt, die man so seit seiner MVP-Saison in OKC nicht erlebt hat: Der Kritikpunkt in Golden State war stets, dass er schlichtweg zu viel Hilfe hatte, dass es zu leicht für ihn war.

Das hätte in Brooklyn ebenso passieren können, doch gegen Milwaukee waren weder James Harden noch Kyrie Irving permanent im Vollbesitz ihrer Kräfte. Und so bekamen die Zuschauer eben einen legendären Forward in einer legendären Form unter massivem Druck zu sehen - nie eine schlechte Kombination.

Es ist gut möglich, dass Brooklyn nächste Saison alles plattmachen wird. Auch aufgrund dieser Postseason wird dann vermutlich jedoch keiner mehr den Fehler machen, Durants Leistungen dabei nicht wertzuschätzen.

Reggie Jackson (L.A. Clippers)

Es ist nicht lange her, dass Jackson über sein Karriereende nachdachte. Stattdessen hat er bei den Clippers ein Zuhause gefunden und im Prinzip das getan, was die Lakers sich von Schröder erhofft hatten: Er lieferte Shooting neben den Stars und gerade nach dem Ausfall von Kawhi Leonard auch einen gewissen Punch als zweiter Shotcreator.

Jackson lief immer wieder zum richtigen Zeitpunkt heiß, gegen Utah beispielsweise attackierte er auch via Drive sogar einen Rudy Gobert. Defensiv war er nicht die erwartete Schwachstelle, das viel switchende Small-Ball-Lineup der Clippers funktionierte auch dank ihm oft sehr gut.

Jackson gehörte zu einigen Clippers, die ihren Status in der Postseason gesteigert haben, wie etwa auch Paul George, Terance Mann oder Nic Batum. Für den Guard allerdings ist der Zeitpunkt perfekt: Ihm stehen als Free Agent nun wieder alle Türen offen.

Kein Team wird ihn als Franchise-Guard holen, wie Detroit es vor einigen Jahren versuchte, aber als dritte Option in der Offensive hat er seinen Wert nun bewiesen. Auf einem Minimalvertrag wird er nicht noch einmal spielen.

Deandre Ayton (Phoenix Suns)

Aytons Team ist noch im Rennen und der Big Man ist einer der Schlüsselspieler, wenn Phoenix Meister werden will, trotzdem muss er schon jetzt ohne Zweifel hier aufgeführt werden. Ayton hat die Postseason längst genutzt, um nahezu alle Fragezeichen rund um sein Spiel auszuräumen.

Phoenix hat eigentlich nur einen legitimen Big Man (siehe: Spiel 3 der Finals), trotzdem haben sie nacheinander Teams mit Anthony Davis (eingeschränkt), Nikola Jokic und einer Art Micro-Ball aus dem Weg geräumt. Das war nur deshalb möglich, weil Ayton defensiv unheimlich variabel agiert und es über nahezu die gesamte Postseason vermied, in Foulprobleme zu geraten.

Der 22-Jährige bewegt sich wie eine Gazelle, ist mobil genug, um auf dem Flügel zu verteidigen, fit genug für 42 Minuten Spielzeit und versiert genug, um kleinere Verteidiger im Post zu bestrafen. Kurzum: Er liefert nahezu alles, was Teams sich von einem modernen Center erhoffen.

Ayton galt vor der Postseason noch als mögliche Schwachstelle. Er ist mittlerweile ganz klar eine Stärke der Suns und gehört, wenn er das bestätigen kann, in die obere Center-Riege.

Trae Young (Atlanta Hawks)

Individuell (bisher) der größte Gewinner der Playoffs. Ähnlich wie Ayton (und auch Booker) räumte Young reihenweise Fragezeichen aus dem Weg, er tat dies allerdings als klar bester Spieler seines Teams mit dem größtmöglichen Druck gegen drei zunehmend starke Defensiv-Teams in Folge.

Young hat über die Playoffs keine überragenden Quoten geworfen, aber er hat sich als exzellenter Problemlöser erwiesen, der ein unheimliches Gespür für den Moment besitzt. Er verbeugte sich im Madison Square Garden, er stellte die Sixers-Fans ruhig, er packte einen Shimmy aus, nachdem er Edelverteidiger Holiday bereits ausgewackelt hatte.

Am Ende verletzte auch er sich, doch zu dem Zeitpunkt hatte er die Schublade "good stats, bad team" längst verlassen. Young gilt nun eher als einer der besten Bösewichte der NBA, dessen Spiel trotz der geringen Größe und defensiven Anfälligkeit auch in der Postseason bestens funktioniert.

Trae Young: Seine Statistiken in 20/21

SpielePunkteFG%3FG%AssistsTurnover
Regular Season6325,343,834,39,44,1
Playoffs1628,841,831,39,54

Noch im Gange - Gewinner

Chris Paul (Phoenix Suns) und Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks)

Machen wir es kurz: Zwei Legenden, die den jeweils tiefsten Postseason-Run ihrer Karriere jetzt nur noch abschließen müssen. Sowohl Paul als auch Giannis haben längst jede Menge für ihre "Legacy" getan. Bei Oldie CP3 wäre ein Titel nun die Krönung einer illustren Karriere, bei Giannis ließe sich selbst beim Titelgewinn noch von einem "Vorgeschmack" sprechen.

Der Grieche hat innerhalb der Playoffs, vor allem nach Spiel 2 der Nets-Serie einen Sprung gemacht. Sein Spiel ist simpler und dadurch noch besser geworden, er ist weniger als Ballführender unterwegs und setzt dafür mehr Screens; als Resultat ist er noch schwerer vom Korb fernzuhalten. Diese Version von Giannis ist trotz zweier MVP-Awards die beste und dominanteste, die es vom 26-Jährigen bisher zu sehen gab.

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