NBA-Saisonvorschau DENVER NUGGETS
Denver Nuggets: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Nah'Shon Hyland (Nr. 26)
- Free Agency: Jeff Green (Nets)
Abgänge
- Free Agency: JaVale McGee (Suns), Paul Millsap (Nets), Shaquille Harrison
Denver Nuggets: Die wichtigsten Statistiken 2020/21
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
47-25 (Platz 3 im Westen) | 116,3 (6.) | 111,5 (11.) | 4,8 (6.) |
Denver Nuggets: Die Strategie in der Offseason
"Natürlich", versicherte Nikola Jokic mit Nachdruck. Natürlich gehöre sein Team in die Konversation um die Titelkandidaten 2021/22, so der amtierende MVP vor wenigen Tagen in einer Medienrunde. Wenn jeder sein Potenzial abrufe, dann habe Denver eine Chance, ist sich Jokic sicher. Doch die Nuggets sitzen in einem ähnlichen Boot wie die Clippers.
In Person von Jamal Murray fehlt der zweitbeste Spieler für einen Großteil der Saison (immerhin nicht der beste wie in L.A.). Wie lange genau, ist auch in diesem Fall nicht ganz klar. Murray zog sich im April einen Kreuzbandriss zu, also einige Wochen vor Kawhi, und könnte bei einem guten Heilungsverlauf offenbar schon nach dem All-Star Break Ende Februar zurückkehren. Wahrscheinlicher ist aber ein Comeback in Richtung Playoffs.
Auf welchem Level der Guard dann zurückkommen wird, wird auch bei den Nuggets über das schlussendliche Potenzial dieser Saison entscheiden. Immerhin spielten Jokic, Michael Porter Jr. Aaron Gordon und Co. auch nach der Murray-Verletzung noch groß auf. Im Sommer lag der Fokus auf Kontinuität, das Team wurde weitestgehend zusammengehalten, mit den eigenen Free Agents (Will Barton, JaMychal Green, Austin Rivers) wurde verlängert.
Acht der neun Mann mit den meisten Playoff-Minuten sind auch kommende Saison mit an Bord, Gordon bekam zudem eine lukrative, vorzeitige Vertragsverlängerung. Ansonsten schnappte sich Denver mit Jeff Green ein gutes Upgrade gegenüber Millsap. Sollte der Brooklyn-Jeff seine Leistungen in die Mile High City übertragen können, verleiht er dem Team mehr Variabilität. Dafür könnte der Verlust von McGee zumindest in der regulären Saison schmerzen.
Denver Nuggets: Die Schwachstellen
Auch ohne Murray bleibt die Offense angeführt von MVP Jokic das Prunkstück, berechtigte Zweifel gibt es dagegen auf der anderen Seite des Courts. Gordon hilft zwar enorm als individueller Verteidiger, doch ansonsten klaffen große Lücken bei der Perimeter-Defense sowie dem Ringschutz.
Hinter Jokic fehlt ein klassischer Backup-Center, der in der regulären Saison Minuten abreißt und sich zum Beispiel mit den Lakers-Bigs herumärgert. Die Nuggets vermissen zudem einen elitären Playmaker und Shotcreator im Backcourt, auch wenn Jokic in dieser Hinsicht natürlich viel Arbeit abnimmt.
NBA-Preview: Der Kader der Denver Nuggets
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Monte Morris | Will Barton | Michael Porter Jr. | Aaron Gordon | Nikola Jokic |
Facundo Campazzo | Austin Rivers | P.J. Dozier | JaMychal Green | Jeff Green |
Nah'Shon Hyland | Markus Howard | Zeke Nnaji | Bol Bol | |
Jamal Murray* | Vlatko Cancar |
*fehlt verletzungsbedingt auf unbestimmte Zeit
Denver Nuggets: Der Hoffnungsträger
Außerdem setzen die Nuggets auf einen weiteren Entwicklungsschritt von Michael Porter Jr. Der 23-Jährige ist ein hervorragender Scorer, das steht außer Frage. Nun muss er auch als Playmaker wachsen (und an seiner Defense arbeiten). Durch den Murray-Ausfall wird er noch mehr Verantwortung übernehmen, vielleicht schlummert bereits 2022 All-Star-Potenzial in ihm.
Gerade in der Offensive wird man auch eine Verbesserung von Gordon erwarten dürfen. Seine miserable Dreierquote in Denver (26,6 Prozent in der regulären Saison nach seinem Trade) sind auf die kleine Stichprobe zurückzuführen und wenn er in einer ausgiebigen Saisonvorbereitung mit dem Joker in einen Groove kommt, wird Gordon offensiv deutlich mehr Produktion liefern können.
Denver Nuggets: Fazit
Die Murray-Verletzung war ein herber Schlag für die Championship-Hoffnungen der Nuggets vergangene Saison und wird voraussichtlich auch 2021/22 der Spielverderber sein. Zwar ist ein Comeback vor der Postseason durchaus realistisch, doch noch nicht bei 100 Prozent. Playoff-Heldentaten wie in der Bubble 2020 wird man von ihm noch nicht erwarten dürfen.
So wird es nicht zum Status als absoluter Titelanwärter reichen, doch ein starkes Team hat Denver allemal um den amtierenden MVP zusammen - der bisher keinen Grund geliefert hat, warum er seine Leistungen aus der Vorsaison nicht wiederholen kann. Mit den Nuggets wird womöglich sogar im Kampf um den Heimvorteil zu rechnen sein.