Die NBA-Saison 2021/22 steht vor der Tür und folglich gibt natürlich auch das Power Ranking sein Comeback. Zum Saisonstart ordnen wir die Teams in Tiers ein.
Wer spielt um den Titel mit, für wen ist das Play-In-Turnier der große Hoffnungsschimmer und wer orientiert sich schon von Beginn an in Richtung Neuaufbau?
Bei der Einordnung der Teams spielen diese langfristigen Fragen eine größere Rolle als die Form in der Preseason oder dergleichen. Auch ist es möglich, dass ein Team aus einem tieferen Tier mehr Siege in der Regular Season einfahren kann als eins aus einem höheren, das dafür aber in den Playoffs vielleicht mehr Potenzial mitbringt.
Etwas weniger als innerhalb der Saison schauen wir hier auf die Statistiken, für die Übersicht ist dennoch das Net-Rating aus der Vorsaison bei jedem Team aufgeführt (erzielte Punkte pro 100 Ballbesitze minus kassierte Punkte pro 100 Ballbesitze). Zudem findet sich hinter jedem Teamnamen die Bilanz 20/21.
Und damit los!
Tier: Die Tank Division
Platz 30: Orlando Magic (21-51)
Net-Rating 20/21: -9,1 (Platz 29)
Die Magic haben in Jalen Suggs ein mögliches Franchise-Talent in ihren Reihen und auch sonst einige Spieler, die Hoffnung auf mehr machen, etwa Franz Wagner, Jonathan Isaac oder Wendell Carter Jr. Eher später als früher könnte hier ein interessantes Team entstehen, zum Saisonstart ist aber weder abzusehen, wann Isaac und Markelle Fultz zur Verfügung stehen, noch, wie schnell man eine funktionale Offense zusammenstellen kann. Wie passen Mo Bamba und Carter zusammen? Welche Second-Tier-Guards werden behalten? Wie viele Witze über Robin Lopez in Disney World kann ein Team vertragen?
Platz 29: OKC Thunder (22-50)
Net-Rating 20/21: -11,3 (Platz 30)
Josh Giddey war in der Preseason eine wandelnde Highlight-Fabrik, der Nr.6-Pick probiert Pässe, Finten und Dribblings, die sich die meisten Spieler nicht ausdenken könnten. Aleksej Pokusevski ist der merkwürdigste NBA-Spieler, Shai Gilgeous-Alexander einer der besten jungen Akteure der Liga. OKC hat Talent, aber überhaupt keine Eile und die wohl geringste Zahl an bewiesenen Spielern im Team. Die jungen Thunder werden bei League Pass-Rankings wesentlich besser abschneiden als hier - und erneut einen hohen Pick abstauben.
Platz 28: Houston Rockets (17-55)
Net-Rating 20/21: -8,5 (Platz 27)
Jalen Green ist der neue Franchise Player und wird alle Freiheiten erhalten, um sich zur Rookie of the Year-Krone zu ballern. Zumindest dann, wenn sein Backcourt-Kollege Kevin Porter Jr. es zulässt. Teams, die von jungen Scoring Guards angeführt werden, schneiden normalerweise nicht allzu gut ab, und das ist auch hier zu erwarten, zumal auch der restliche Kader sehr jung ist. John Wall wartet auf einen Trade oder Buyout, auch Daniel Theis oder Eric Gordon müssen die Spielzeit nicht zwingend bei den Texanern beenden. Kommt noch ein weiterer Pick zurück, umso besser.
Platz 27: Detroit Pistons (20-52)
Net-Rating 20/21: -4,8 (Platz 25)
Cade Cunningham ist der neue Hoffnungsträger der Pistons, offenbar wird er jedoch nicht sofort die komplette Kontrolle erhalten: Detroit will ausprobieren, ihn neben dem letztjährigen Lottery-Pick Killian Hayes abseits des Balles einzusetzen. Das kann klappen, aber maximiert es seine Fähigkeiten? Sei's drum: Detroit spielt unter Dwane Casey hart, schon in der vergangenen Saison konnten beispielsweise Saddiq Bey und Isaiah Stewart (und natürlich Jerami Grant) einige Male überraschen. Kelly Olynyk hilft dem Spacing. Gut sind die Pistons aber noch nicht.
Platz 26: Cleveland Cavaliers (22-50)
Net-Rating 20/21: -8,8 (Platz 28)
Gut sind die Cavs auch noch nicht, gefühlt ist Cleveland trotzdem einen kleinen Schritt weiter und langsam auch nicht mehr so geduldig wie die anderen Teams im Rebuild. Darius Garland zeigte die richtigen Ansätze und scheint bereit für einen Schritt, der Frontcourt strotzt nun vor Optionen (Evan Mobley ist enorm spannend!) und auch Isaac Okoro machte Lust auf mehr. Cleveland hat unbeantwortete Fragen, etwa den Fit zwischen Garland und Collin Sexton oder die Rolle von Kevin Love, falls es noch eine gibt, trotzdem könnte es ganz vorsichtige Schritte in Richtung Play-In geben.
Tier: Die Play-In Range
Platz 25: San Antonio Spurs (33-39)
Net-Rating 20/21: -1 (Platz 19)
San Antonio hat kaum noch Veteranen, dafür aber das Potenzial, defensiv richtig gut zu sein: Wer hat Lust, gegen ein Lineup aus Dejounte Murray, Derrick White, Keldon Johnson, Thaddeus Young und Jakob Pöltl zu scoren? Eben. Gemein ist nur, dass man auf der Gegenseite eben auch selbst Punkte erzielen muss. San Antonio hat nach dem Abschied von DeMar DeRozan keinen überdurchschnittlichen Scorer mehr im Kader, es sei denn, einer der Jungen macht diesen Schritt. Erlaubt Gregg Popovich seinem Team etwas mehr Dreier?
Platz 24: New Orleans Pelicans (31-41)
Net-Rating 20/21: -0,7 (Platz 18)
Die Saison der Pelicans startet unter keinen guten Vorzeichen. Zion Williamson fällt aus, für seine Rückkehr gibt es nach dem Fußbruch keinen fixen Zeitplan. Dabei wurde das halbe Team ausgetauscht und müsste sich einspielen, drei von fünf Startern (mit Zion) sind neu, der Head Coach ebenfalls. Es gibt einen gewissen Erfolgsdruck und Gerüchte über Unzufriedenheit von Williamson mit dem Front Office, dabei gibt es allein sportlich genug Baustellen. NOLA muss vor allem defensiv einen Zahn zulegen, aber gibt das neue Personal das überhaupt her?
Platz 23: Minnesota Timberwolves (23-49)
Net-Rating 20/21: -6,1 (Platz 26)
Es gibt wenigstens ein paar Anhaltspunkte, weshalb es für Minnesota vorangehen könnte: Erstmals gab es eine ganze Vorbereitung unter Chris Finch, in dessen Amtszeit es schon vergangene Saison Fortschritte gab. Die Gesundheit kann nicht noch einmal so miserabel sein wie in der Vorsaison, in der die drei besten Spieler kaum gemeinsam auf dem Court standen. Anthony Edwards steigerte sich als Rookie immens, dazu ist Karl-Anthony Towns offensiv einer der besten Bigs der NBA. Ist es völlig ausgeschlossen, dass die Wolves eine Top-10-Offense haben werden?
Platz 22: Sacramento Kings (31-41)
Net-Rating 20/21: -3,4 (Platz 24)
Sacramento hatte vergangene Saison eine der miesesten Defensiven der Geschichte. Ganz so schlimm sollte es diesmal nicht werden: Davion Mitchell kann Druck auf gegnerische Guards ausüben, Richaun Holmes wurde gehalten, diesmal hat er sogar Backups. Auf dem Flügel ist Sacramento trotzdem noch immer sehr dünn besetzt und früher oder später wird wohl ein Trade mehr Balance in den Kader bringen müssen. Dennoch: Offensiv steckt viel Qualität im Kader, schon 20/21 waren die Kings hier auf Platz 11. Geht (noch) was mit Marvin Bagley, oder wird das Kapitel bald beendet?
Platz 21: Washington Wizards (34-38)
Net-Rating 20/21: -1,6 (Platz 22)
Russell Westbrook initiierte vergangene Saison den späten Run Richtung Play-In, der frühere MVP ist nun nicht mehr da - dafür haben die Wizards deutlich mehr Tiefe und Spencer Dinwiddie könnte, wenn er richtig fit wird, ein starker Fit neben Bradley Beal sein. Die Comeback-Player sind ohnehin interessant, mit Thomas Bryant wird schließlich auch der ehemalige Starting Center zurückerwartet. Es wird spannend zu sehen, wie der neue Head Coach Wes Unseld Jr. vor allem die vielen verfügbaren Forwards und ihre Minuten managt.
Tier: Play-In Range, Teil 2
Platz 20: Indiana Pacers (34-38)
Net-Rating 20/21: -0,4 (Platz 17)
Rick Carlisle soll nach zwei Nates in Folge (McMillan und Bjorkgren) endlich der Coach sein, der das Maximum aus den Pacers herausholt. Fragt sich, was das Maximum ist: Im Backcourt sind die Pacers gut besetzt, aber oft verletzt, die Frage, ob Myles Turner und Domantas Sabonis nebeneinander spielen sollten, begleitet uns seit Jahren, der beste Wing (T.J. Warren) hat seit der Bubble nicht mehr gespielt und ist auch zum Saisonstart verletzt. Indiana hat eigentlich jede Menge Qualität im Kader, aber können sie diese jemals abrufen?
Platz 19: Toronto Raptors (27-45)
Net-Rating 20/21: -1,2 (Platz 20)
Die Raptors können defensiv richtig eklig werden, nahezu der gesamte Kader besteht aus langarmigen, mobilen Flügelspielern - und dem Hydranten Fred VanVleet. Scoring wird jedoch eine Herausforderung, solange Pascal Siakam ausfällt (vielleicht auch mit ihm). Spannend sind folgende Fragen: Macht O.G. Anunoby diesmal den erwarteten Schritt als Offensivspieler? Absolviert Goran Dragic eine ganze Saison in Toronto oder lässt er sich doch nach Dallas traden? War die Entscheidung korrekt, Scottie Barnes an Position 4 zu draften?
Platz 18: Charlotte Hornets (33-39)
Net-Rating 20/21: -2,5 (Platz 23)
Einige rechnen mit einem klaren Playoff-Team, hier sind wir etwas vorsichtiger. Die primären Gründe: Gordon Haywards Gesundheit, die absurd guten Clutch-Zahlen insbesondere von Terry Rozier vergangene Saison (ist das wiederholbar?), der schlechte Ringschutz (wenn Mason Plumlee ein Upgrade gegenüber Biyombo und Zeller ist, ist er kein großes) und die Tatsache, dass die Entwicklung junger Teams selten linear verläuft. Dennoch ist das Potenzial für mehr gegeben und LaMelo Ball einer der spannendsten Spieler dieser Saison.
Platz 17: Chicago Bulls (31-41)
Net-Rating 20/21: -1,3 (Platz 21)
Die Bulls wurden harsch dafür kritisiert, dass sie als unterdurchschnittliches Team alle Chips einsetzten und sich durch Blockbuster-Deals quasi die gesamte künftige Flexibilität nahmen. Kurzfristig sind sie dadurch aber natürlich besser geworden: DeMar DeRozan ist ein unterschätzter Playmaker und wird zumeist mit drei oder vier guten Shootern auf dem Court stehen, dazu kann er Zach LaVine in der Crunchtime entlasten. Nikola Vucevic sollte sich steigern. Fragezeichen gibt es dennoch - hinter der Defense, der Tiefe und dem Langzeitpotenzial des Teams. Kleinigkeiten!
Platz 16: Memphis Grizzlies (38-34)
Net-Rating 20/21: +0,6 (Platz 14)
Jaren Jackson ist wieder gesund und hofft darauf, seine Vorsaison vergessen zu machen. Findet er sein Spiel und seinen Wurf wieder, ist Memphis einen Schritt näher an der Lösung für das Spacing-Problem rund um Ja Morant. Defensiv waren die Grizzlies schon stark, Steven Adams könnte an diesem Ende des Courts sogar noch helfen. Fragt sich nur, wie sie das Lowpost-Scoring von Jonas Valanciunas ersetzt bekommen. Memphis ist jung und talentiert, den richtig großen Schritt gibt es aber womöglich erst 22/23.
Platz 15: New York Knicks (41-31)
Net-Rating 20/21: +2,3 (Platz 11)
Die Überraschung der Vorsaison bekam in den Playoffs ihre Grenzen aufgezeigt, folglich wurde die größte Problemzone angegangen: New York hat jetzt mehr Ballhandler, Evan Fournier und natürlich Kemba Walker sollen Last von Julius Randle nehmen. Die schlechte Offense (Platz 24) sollte davon profitieren, defensiv (Platz 4) ist vor allem Walker indes keine Hilfe, doch Tom Thibodeau wird sich schon etwas einfallen lassen, um ihn zu beschützen. A propos Thibs: Seine Teams müssen nicht das meiste Talent haben, um eine positive Bilanz zu erreichen.
Tier: (Vielleicht) besser als Play-In
Platz 14: L.A. Clippers (47-25)
Net-Rating 20/21: +6,8 (Platz 2)
Der beste Spieler fehlt, vielleicht die gesamte Saison. In den Playoffs haben die Clippers gezeigt, dass es auch mal ohne Kawhi Leonard geht, aber eben unter sehr spezifischen Umständen gegen ein sehr spezifisches Matchup - so frenetisch wie gegen Utah werden sie nicht eine ganze Saison über spielen. Trotzdem bleibt das Team gut, Paul George ist ein Star, Tiefe ist auch vorhanden, Terance Mann könnte eine größere Rolle gut ausfüllen. Solange Kawhi nicht dabei ist, fehlt den Clippers jedoch das entscheidende Element zum Contender-Status.
Platz 13: Portland Trail Blazers (42-30)
Net-Rating 20/21: +2,4 (Platz 9)
Defensiv war es vergangene Saison ein Trauerspiel, was die Blazers (Platz 29) anboten, offensiv waren dafür nur die Nets (haarscharf!) besser. Verschieben sich diese Parameter unter Chauncey Billups? Hilfreich für die Defense wird sein, dass die Schwachstellen Carmelo Anthony und Enes Kanter weg sind und dafür mit Larry Nance ein richtig guter Verteidiger geholt wurde. Vielleicht verpassen Jusuf Nurkic und C.J. McCollum diesmal weniger Spiele? Solange Damian Lillard da ist, werden die Blazers jedenfalls ziemlich sicher mehr Spiele gewinnen als verlieren.
Platz 12: Boston Celtics (36-36)
Net-Rating 20/21: +1,6 (Platz 13)
Die Celtics haben ihre Saison aus der Hölle hinter sich, jetzt soll es unter dem neuen Coach Ime Udoka wieder bergauf gehen. Dafür ist das Team tiefer geworden, mit Al Horford ist ein alter Bekannter zurück, mit Marcus Smart als Starter kann Boston mit ausschließlich Plus-Verteidigern eröffnen. Dennis Schröder sorgt für Punch von der Bank, Jayson Tatum ist nun endgültig der Chef im Ring, Robert Williams soll als Starter den nächsten Schritt machen. Geht diese Rechnung auf und legt einer der jungen Wings (Aaron Nesmith? Romeo Langford?) den Schalter um, könnte sogar der Heimvorteil möglich sein.
Tier: Die Philadelphia 76ers
Platz 11: Philadelphia 76ers (49-23)
Net-Rating 20/21: +5,4 (Platz 7)
Was soll man mit Philly anfangen? Die Sixers scheinen es selbst nicht zu wissen, jede Aussage von Doc Rivers zum Thema Ben Simmons bietet beste Unterhaltung. Fakt ist, dass man mit dem erfolglosen Erpresser natürlich eine ganze Ecke besser ist als ohne ihn - potenziell sogar das drittbeste Team im Osten. Erst vergangene Saison erreichte Philly dort schließlich die beste Bilanz. Solange nicht abzusehen ist, wie diese Saga weitergeht und in welcher Form sich Simmons präsentiert, parken wir die Sixers trotzdem außerhalb der Top 10.
Tier: Die Upside-Teams
Platz 10: Miami Heat (40-32)
Net-Rating 20/21: +0,1 (Platz 16)
Die Heat machten in der Offseason Schlagzeilen und verpflichteten in Kyle Lowry den besten Free Agent auf dem Markt sowie einen weiteren Champion in P.J. Tucker. Das hilft, aber ist Miami deshalb ein echtes Top-Team? Die Bank ist hinter Tyler Herro hauchdünn, mit Lowry, Tucker und Jimmy Butler sind drei Starter ziemlich alt, die Abhängigkeit von Butler war vergangene Saison ein großes Problem. Die Heat werden vielleicht ein gefährlicher Playoff-Stolperstein werden, aber in der Regular Season sollte dieses Team keine Bäume ausreißen.
Platz 9: Dallas Mavericks (42-30)
Net-Rating 20/21: +2,3 (Platz 10)
Jason Kidd ist die große Wild Card: Macht er die Mavs defensiv besser? Macht er die Offense kaputt? Ist er ein Fehlgriff oder vielleicht sogar eine richtig gute Wahl für dieses Team? In der Vorbereitung sah Kristaps Porzingis stark verbessert und gesünder aus, Luka Doncic ist ohnehin eine Maschine und sollte Dallas wieder zu einem der besten Offensiv-Teams der Liga machen. Ärgerlich ist, dass die Frage nach einem weiteren Playmaker weiterhin unbeantwortet ist. Das kann sich während der Saison aber noch ändern.
Platz 8: Golden State Warriors (39-33)
Net-Rating 20/21: +0,4 (Platz 15)
Die Dubs haben ein hohes Fall-Potenzial, sollte Stephen Curry eine Weile fehlen, andererseits haben sie abgesehen von den Lakers die größte Upside im Westen. Klay Thompson wird nicht als Superstar zurückkommen, dafür sind die Warriors jetzt tiefer: In der Free Agency kamen clevere Veteranen, die jungen Spieler hatten etwas mehr Zeit im komplizierten System, Jordan Poole scheint bereit für eine deutlich größere Rolle. Golden State stellte vergangene Saison die fünftbeste Defense, kann jetzt die Offense (Platz 21) nachziehen?
Platz 7: Denver Nuggets (47-25)
Net-Rating 20/21: +5,5 (Platz 6)
Auch die Nuggets wissen nicht, wann einer ihrer besten Spieler zurückkehrt. Allerdings ist bei Jamal Murray aufgrund der Timeline eher mit einer Rückkehr in dieser Spielzeit zu rechnen als etwa bei Kawhi - und Denver ist besser dafür gebaut, in der Regular Season seinen Ausfall wettzumachen. Nikola Jokic ist ein Genie und Dauerbrenner, Michael Porter Jr. ist bereit für eine größere Rolle (und 25+PPG?), Aaron Gordon hatte nun Zeit, sich mit dem Team einzuspielen. Der Backcourt ist trotzdem schlecht besetzt, aber zu tief fallen wird Denver nicht.
Platz 6: Atlanta Hawks (41-31)
Net-Rating 20/21: +2,3 (Platz 12)
Atlanta hat nach dem ersten Playoff-Run Blut geleckt und eigentlich beste Voraussetzungen, um an die Erfolgssaison 20/21 anzuknüpfen: Es gab diesmal ein volles Training Camp unter Nate McMillan, gesundheitlich muss es fast besser laufen als letztes Jahr, es gibt diesmal von Anfang an einen Backup-Plan für Trae Young, und alle Positionen sind mindestens doppelt besetzt. Atlanta ist nahezu perfekt gebaut für eine starke Regular Season und Stand jetzt das interessanteste Ost-Team hinter den beiden offensichtlichen Topfavoriten.
Tier: Die Contender
Platz 5: Utah Jazz (52-20)
Net-Rating 20/21: +11,3 (Platz 1)
Die Jazz waren vergangene Saison eine Regular Season-Maschine und vermutlich werden sie das auch in dieser Spielzeit wieder sein. Die Abläufe stimmen, das Team ist eingespielt, zur Absicherung hat man den (neben Giannis) wertvollsten Regular Season-Verteidiger der NBA in Rudy Gobert. Utah hat nun allerdings auch den Punkt erreicht, an dem Milwaukee vorige Saison war: Die Regular Season beeindruckt niemanden mehr. Die Jazz können aber erst in den Playoffs zeigen, ob sie einen weiteren Entwicklungsschritt in sich haben.
Platz 4: Los Angeles Lakers (42-30)
Net-Rating 20/21: +2,8 (Platz 8)
In der Preseason wurde nur verloren, das muss ein so erfahrenes Team aber nicht zu sehr verunsichern. Ungut eher: Mit Trevor Ariza und Talen Horton-Tucker fallen zwei der designierten Two-Way-Wings erstmal aus und Russell Westbrook hat sich noch lange nicht mit den anderen eingespielt. Die gute Nachricht: Es geht um die Playoffs, es bleibt also noch Zeit. LeBron James und Anthony Davis sind noch immer das beste Duo mindestens im Westen. Das Talent allein macht die Lakers bei den meisten Rankings zum Favoriten.
Platz 3: Phoenix Suns (51-21)
Net-Rating 20/21: +6,2 (Platz 3)
Da der Mix in L.A. nicht zu 100 Prozent überzeugt, steht hier jedoch Phoenix vorn: Die Suns sind ähnlich wie Utah eingespielt und in der Offseason etwas tiefer geworden, ein Großteil der Leistungsträger hat Luft nach oben, darunter zwei der drei besten Spieler in Devin Booker und Deandre Ayton. Bei Letzterem stören zwar die Vertragsstreitereien (Robert Sarver ist immer noch Robert Sarver), dafür wurde nun immerhin mit Mikal Bridges verlängert. Phoenix ist kein Überteam, aber für den Moment das West-Team mit den wenigsten Fragezeichen.
Tier: Die Besten der Besten
Platz 2: Brooklyn Nets (48-24)
Net-Rating 20/21: +5,7 (Platz 4)
Selbst wenn Kyrie Irving sein Team aktuell mit aller Macht untergräbt, verlieren die Nets ihren Favoritenstatus nicht. Der tiefe Kader und die beiden Superstars sind so gut, dass es im Zweifel auch ohne ihn gehen wird - es fehlt vorerst nur eine Absicherung, falls sich James Harden oder Kevin Durant länger verletzen. Brooklyn sollte die beste Offensive der Liga stellen und viele Spiele mit halber Kraft gewinnen können. Die Frage wird am Ende wohl auch lauten, wie wichtig ihnen die Regular Season beziehungsweise der Heimvorteil ist.
Platz 1: Milwaukee Bucks (46-26)
Net-Rating 20/21: +5,5 (Platz 5)
Der Meister geht zwar nicht als Topfavorit in die neue Saison, bekommt hier aber nicht aus Zufall den Spitzenplatz. Bei Giannis Antetokounmpo hat es Klick gemacht, er ist jetzt auch in den Playoffs auf Augenhöhe mit Durant und LeBron - und er wird seinen Hunger nicht verloren haben. Die Bucks hatten vergangene Saison ihre Experimentierphase in der Regular Season, in dieser Spielzeit dürften sie wieder etwas mehr Wert auf den First Seed legen. Das Team ist eingespielt, sinnvoll ergänzt, in seiner Klasse bestätigt, defensiv eine Macht. Und es hat Giannis.