NBA Top 75 - Das große SPOX-Ranking, Teil 1: Von legendären Trash Talkern und Ausgestoßenen

Philipp Jakob
06. Oktober 202108:40
Das große SPOX-Ranking der 75 besten Spieler aller Zeiten. Wer schafft es auf die Plätze 75 bis 51?getty
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Die kommende Saison steht ganz unter dem Motto: 75 Jahre NBA! Zum großen Jubiläum kürt SPOX die 75 besten Spieler aller Zeiten. Mit dabei: Legendäre Trash Talker, Pioniere des Sports und Ausgestoßene. Los geht es mit Teil 1 und den Plätzen 75 bis 51.

1946 startete die damalige BAA in ihre Premierensaison, diesen runden Geburtstag wird die beste Basketballliga der Welt die komplette Spielzeit 2021/22 über feiern. Nachdem die NBA bereits zum 50. Jubiläum im Jahr 1996 eine Liste mit den 50 besten Spielern aller Zeiten zusammengestellt hat, kündigte Commissioner Adam Silver eine neue Top 75 zum Geburtstag an. SPOX lässt sich natürlich nicht lumpen, hier kommt unser eigenes Ranking mit den 75 besten Spielern aller Zeiten.

Natürlich spielt Subjektivität in solchen Rankings immer eine Rolle. Wir haben in unserer Top 75 aber versucht, sowohl individuelle Leistungen als auch Teamerfolg sowie den Einfluss des jeweiligen Spielers auf die Liga in das Ranking mit einfließen zu lassen.

Aus der NBA Top 50 von 1996 haben es dieses Mal nicht in unser Ranking geschafft: Dave Bing, Jerry Lucas, Earl Monroe, Pete Maravich und Lenny Wilkens. Ebenfalls knapp am Cut gescheitert sind unter anderem Alex English, Artis Gilmore, Manu Ginobili, Reggie Miller oder Bernard King. Anmerkungen zum Ranking? Wer ist zu hoch, wer ist zu niedrig eingestuft? Wir sind gespannt auf Eure Kommentare.

Jetzt aber zum Ranking, hier kommen die Plätze 75 bis 51!

Platz 75: ADRIAN DANTLEY

  • Alter: 66 | Saisons in der NBA: 15 (von 1976 bis 1991) | Teams: Buffalo Braves, Pacers, Lakers, Jazz, Pistons, Mavericks, Bucks
  • Karrierestatistiken: 24,3 Punkte, 5,7 Rebounds und 3,0 Assists bei 54 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 6x All-Star, 2x All-NBA, 2x Scoring-Champion, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

English und Dantley lieferten sich ein enges Rennen um den letzten Platz im SPOX-Ranking, beide agierten in den 70er- und 80er-Jahren als brandgefährliche Scorer, denen aber der Teamerfolg fehlt. Dantley bekommt aufgrund seiner irren Effizienz den Vorzug, trotz seiner 1,96 Meter arbeitete er vornehmlich aus dem Low Post heraus und traf über seine Karriere 54 Prozent aus dem Feld, ein überragender Wert für einen Nicht-Center. Fun Fact: Eins seiner Beine ist um mehrere Zentimeter kürzer als das andere, um dies auszugleichen, trug er orthopädische Schuheinlagen. In den Finals 1988 wurden ihm seine Sneaker aus der Kabine geklaut, Dantley bekam nach einer öffentliche Bitte die Schuheinlagen zurück. Er hatte nur dieses eine Paar.

Platz 74: DENNIS RODMAN

  • Alter: 60 | Saisons in der NBA: 14 (von 1986 bis 2000) | Teams: Pistons, Spurs, Bulls, Lakers, Mavericks
  • Karrierestatistiken: 7,3 Punkte und 13,1 Rebounds bei 52,1 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 2x All-Star, 2x All-NBA, 2x Defensive Player of the Year, 8x All-Defensive Team, 7x Rebounding-Champion
  • Teamerfolge: 5x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Die einen werden sich nun sicherlich fragen: Was soll Dennis Rodman auf der Liste der 75 besten Spieler aller Zeiten? Manch andere werden sich fragen: Wieso landet er so tief im Ranking? Das Argument der letztgenannten Fraktion ist weiter oben eindrucksvoll dargelegt, die individuellen und Teamerfolge sind überragend, Rodman war ein integraler Bestandteil von zwei Teams, die zur Riege der besten aller Zeiten gehören. Er hat Rebounding und Defense zu einer Kunstform erhoben - genau wie sein Leben abseits des Courts. Allerdings war er nie der beste Spieler seines Teams, das basketballerische Gesamtpaket reicht für eine Platzierung weiter oben nicht aus.

Platz 73: VINCE CARTER

  • Alter: 44 | Saisons in der NBA: 22 (von 1998 bis 2020) | Teams: Raptors, Nets, Magic, Suns, Mavericks, Grizzlies, Kings, Hawks
  • Karrierestatistiken: 16,7 Punkte, 4,3 Rebounds und 3,1 Assists bei 43,5 Prozent aus dem Feld und 37,1 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 8x All-Star, 2x All-NBA, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Mit Carter folgt direkt das Gegenstück: ein hervorragender Scorer, das jahrelange Gesicht und der Hoffnungsträger einer Franchise - nur die Auszeichnungen und Trophäen blieben weitestgehend aus. Doch "Vinsanity" hat 22 Jahre lang die Geschichte der NBA mitgeprägt, angefangen mit seinen Dunks in Toronto bis hin zu seiner Langlebigkeit als Mentor bei den Hawks. Niemand vor ihm hat tatsächlich in vier unterschiedlichen Dekaden NBA-Basketball hautnah durchgemacht.

Platz 72: PAU GASOL

  • Alter: 41 | Saisons in der NBA: 18 (von 2001 bis 2019) | Teams: Grizzlies, Lakers, Bulls, Spurs, Bucks
  • Karrierestatistiken: 17,0 Punkte, 9,2 Rebounds und 3,2 Assists bei 50,7 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: 6x All-Star, 4xAll-NBA, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

2010 war er der heimliche Finals-MVP, mit dieser Auszeichnung im Regal wäre er sicherlich weiter oben gelandet. Nichtsdestotrotz war der Spanier einer der gefährlichsten Big Men seiner Ära mit hervorragenden Skills. Er verhalf Kobe Bryant zu zwei weiteren Titeln und fungierte als globaler Botschafter des Sports. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Gasol in die Hall of Fame aufgenommen wird.

Platz 71: RAY ALLEN

  • Alter: 46 | Saisons in der NBA: 18 (von 1996 bis 2014) | Teams: Bucks, SuperSonics, Celtics, Heat
  • Karrierestatistiken: 18,9 Punkte, 4,1 Rebounds und 3,4 Assists bei 45,2 Prozent aus dem Feld und 40 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 10x All-Star, 2x All-NBA
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Der schönste Jumper der NBA-Historie? Der von Jesus Shuttlesworth gehört zumindest in diese Diskussion, genau wie Allen in die um den besten Shooter aller Zeiten. Aktuell klammert er sich noch an den ersten Platz bei den All-Time Dreiern (2.973 versenkte Triples), Stephen Curry (2.832) wird ihm diesen Titel aber bald klauen. In Boston war er ein wichtiger Teil der Big Three, die den Kelten den Titel bescherte. Später in Miami ein Spezialist, der den wichtigsten Wurf der Franchise-Geschichte durch die Reuse hämmerte. Vergessen sollte man aber nicht Allens Anfangsjahre in der Association als starker Allrounder und mehrfacher All-Star in Milwaukee und Seattle.

Platz 70: TINY ARCHIBALD

  • Alter: 73 | Saisons in der NBA: 13 (von 1970 bis 1984) | Teams: Cincinnati Royals, Kansas City-Omaha Kings, Boston Celtics, Milwaukee Bucks
  • Karrierestatistiken: 18,8 Punkte und 7,4 Assists bei 46,7 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 6x All-Star, 5x All-NBA, 1x Scoring-Champion, 1x Assists-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Schon vor seiner NBA-Karriere wuchs er auf den Playgrounds im Big Apple zu einer Legende auf und zum Vorbild vieler New Yorker Point Guards nach ihm. Seine größte Waffe war seine Schnelligkeit, was ihn zu einem gefährlichen Scorer machte. Aber auch als Passer hatte er seine Qualitäten, 1972/73 führte er die Liga sowohl beim Scoring als auch bei den Assists an - das schaffte sonst keiner! Ein Achillessehnenriss klaute ihm ein Jahr seiner Prime, später holte er mit den Celtics noch einen Ring.

Platz 69: CARMELO ANTHONY

  • Alter: 37 | Saisons in der NBA: 18 (von 2003 bis heute) | Teams: Nuggets, Knicks, Thunder, Rockets, Trail Blazers, Lakers
  • Karrierestatistiken: 23,0 Punkte, 6,3 Rebounds und 2,8 Assists bei 44,7 Prozent aus dem Feld und 35,3 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 10x All-Star, 6x All-NBA, 1x Scoring-Champion
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: ja

Muss Melo in diesem Ranking vielleicht höher eingestuft werden? Sein bestes Argument ist der Blick auf die All-Time Scoring Liste: Nur neun Spieler in der Historie der NBA haben mehr Punkte aufs Scoreboard gebracht als Anthony (27.370). Was gegen Anthony spricht: Das höchste seiner Playoff-Gefühle war (bisher) ein einzelner Trip in die Conference Finals. Als Franchise-Star konnte er seine Teams nie zu Erfolgen führen.

Platz 68: ROBERT PARISH

  • Alter: 68 | Saisons in der NBA: 21 (von 1976 bis 1997) | Teams: Warriors, Celtics, Hornets, Bulls
  • Karrierestatistiken: 14,5 Punkte und 9,1 Rebounds bei 53,7 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 9x All-Star, 2x All-NBA
  • Teamerfolge: 4x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Der "Chief" ist der Dauerbrenner der NBA. Kein Spieler hat mehr Partien absolviert als der 2,16-Meter-Center, der in der regulären Saison 1.611-mal und weitere 184-mal in den Playoffs auflief. Zwar stand er Zeit seiner Karriere im Schatten von Larry Bird und Kevin McHale, das soll seinen Einfluss auf die Championship-Teams der Kelten in den 80ern aber nicht schmälern. Mit seinem Rebounding, seiner Defense und einem guten Touch spielte er einen wichtigen Part.

Platz 67: TONY PARKER

  • Alter: 39 | Saisons in der NBA: 18 (von 2001 bis 2019) | Teams: San Antonio Spurs, Charlotte Hornets
  • Karrierestatistiken: 15,5 Punkte und 5,6 Assists bei 49,1 Prozent aus dem Feld und 32,4 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 6x All-Star, 4x All-NBA, 1x Finals-MVP
  • Teamerfolge: 4x NBA-Champions
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Der Franzose prägte gemeinsam mit Tim Duncan und Manu Ginobili die Spurs-Ära der 2000er-Jahre. Bei der dritten von insgesamt vier Meisterschaften ballerte er sich 2007 gegen die Cavs mit 24,5 Punkten im Schnitt und Quoten von 56,8 Prozent aus dem Feld und 57,1 Prozent von Downtown zum Finals-MVP. Damit avancierte er zum ersten Europäer, dem diese Ehre zuteilwurde. Mit seiner Geschwindigkeit bei seinen Drives und einem tödlichen Floater richtete er eine Menge Schaden in der Zone an.

Platz 66: DENNIS JOHNSON

  • Alter: 2007 im Alter von 52 Jahre verstorben | Saisons in der NBA: 14 (von 1976 bis 1990) | Teams: SuperSonics, Suns, Celtics
  • Karrierestatistiken: 14,1 Punkte und 5,0 Assists bei 44,5 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 5x All-Star, 2x All-NBA, 9x All-Defensive Team, 1x Finals-MVP
  • Teamerfolge: 3x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Danny Ainge nannte seinen Backcourt-Kollegen aus den 80ern einst "einen der unterschätztesten Spieler aller Zeiten" und dessen Verpflichtung per Trade von den Suns 1983 "eine der besten Akquisitionen der Celtics-Geschichte". Mit den Kelten gewann "DJ" zwei zusätzliche Ringe, nachdem er 1979 Seattle bereits als Finals-MVP zur Krone verholfen hatte. Er gilt als bester Defensiv-Guard seiner Ära, wie neun Nominierungen ins All-Defensive Team (sechsmal First Team) beweisen. Damit nicht genug: Auch in Clutch-Situationen war immer auf Johnson Verlass.

Platz 65: PAUL ARIZIN

  • Alter: 2006 im Alter von 78 Jahren verstorben | Saisons in der NBA: 10 (von 1950 bis 1962) | Teams: Philadelphia Warriors
  • Karrierestatistiken: 22,8 Punkte und 8,6 Rebounds bei 42,1 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 10xAll-Star, 4x All-NBA, 2x Scoring-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Ein Pionier der NBA-Geschichte, den kaum einer kennt. Der Forward war in den 1950er-Jahren der beste Scorer der Liga, legte in neun seiner zehn Spielzeiten über 20 Punkte pro Partie auf - und das unter anderem dank eines einfachen Kniffs: dem Jump Shot. Arizin machte den Sprungwurf salonfähig, sein Scoring sowie gute Defense machten ihn zum besten Spieler des Championship-Teams der Warriors 1956. Obwohl er in seiner finalen Saison knapp 22 Zähler auflegte, beendete er seine Karriere, weil er den Umzug der Franchise in die Bay Area nicht mitmachen wollte. Seine beeindruckenden Stats hätte er sicherlich noch ausbauen können - vor allem, wenn er nicht für zwei Jahre seiner Prime zum Militärdienst eingezogen worden wäre.

Platz 64: BOB MCADOO

  • Alter: 70 | Saisons in der NBA: 14 (von 1972 bis 1986) | Teams: Braves, Knicks, Celtics, Pistons, Nets, Lakers, Sixers
  • Karrierestatistiken: 22,1 Punkte und 9,4 Rebounds bei 50,3 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 5x All-Star, 2x All-NBA, 1x MVP, 3x Scoring-Champion, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Als der Center 1996 nicht für die NBA Top 50 berücksichtigt wurde, gab es unter den McAdoo-Fans einen Aufschrei. Durchaus zu Recht: In drei Jahren in Buffalo legte der scorende Big Man jeweils über 30 Punkte im Schnitt auf - auch dank eines gefährlichen Jumpers - und durfte gut und gerne als zweitbester Spieler hinter Kareem Abdul-Jabbar bezeichnet werden. Aus diesem Zeitraum stammt auch sein MVP-Award. Was allerdings fehlt, ist der Teamerfolg als Leader eines Teams. Seine beiden Titel sicherte er sich als Sixth Man bei den Lakers.

Platz 63: DOMINIQUE WILKINS

  • Alter: 61 | Saisons in der NBA: 15 (von 1982 bis 1999) | Teams: Hawks, Clippers, Celtics, Spurs, Magic
  • Karrierestatistiken: 24,8 Punkte und 6,7 Rebounds bei 46,1 Prozent aus dem Feld und 31,9 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 9x All-Star, 7x All-NBA, 1x Scoring-Champ
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Noch mehr als bei McAdoo löste seine Absenz von der NBA Top 50 das größte Unverständnis aus. Der Grund ist aber recht simpel: "Nique" schaffte es mit seinen Teams nie auch nur in die Conference Finals. Allerdings war der Osten in den 80ern und Anfang der 90er kein Zuckerschlecken und Wilkins hatte meist relativ wenig Hilfe um sich. Der "Human Highlight Film" war dafür ein überragender Dunker und unwiderstehlicher Scorer, einer der besten seiner Zeit. 1986 wurde er immerhin zweiter hinter Larry Bird im MVP-Rennen.

Platz 62: BILL SHARMAN

  • Alter: 2013 im Alter von 87 Jahren verstorben | Saisons in der NBA: 11 (von 1950 bis 1961) | Teams: Washington Capitols, Boston Celtics
  • Karrierestatistiken: 17,8 Punkte und 3,9 Rebounds bei 42,6 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 8x All-Star, 7x All-NBA, All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 4x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Die Celtics-Legende war der wohl beste Shooting Guard, bevor Jerry West in die Liga kam. Gemeinsam mit Bob Cousy bildete er in Titletown einen überragenden Backcourt, der viermal in Folge ins All-NBA First-Team gewählt wurde. Kaum ein Guard agierte in der damaligen Zeit so effizient, tatsächlich war er der erste Guard, der regelmäßig eine Quote von 40 Prozent aus dem Feld knackte. Siebenmal führte er die NBA bei der Freiwurfquote an, auf der anderen Seite des Courts galt Sharman als hervorragender Verteidiger. Als Coach und Executive bei den Lakers gewann er später noch sechs weitere Championships.

Platz 61: DAVE DEBUSSCHERE

  • Alter: 2003 im Alter von 62 Jahren verstorben | Saisons in der NBA: 12 (von 1962 bis 1974) | Teams: Pistons, Knicks
  • Karrierestatistiken: 16,1 Punkte und 11,0 Rebounds bei 43,2 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 8x All-Star, 1x All-NBA, 6x All-Defensive
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

DeBusschere gehört zu einem exklusiven Klub, dem gerade einmal 13 Menschen weltweit angehören: Athleten, die sowohl in der NBA als auch in der Major League Baseball aufliefen. Zwei Spielzeiten absolvierte er als Pitcher der Chicago White Sox, bevor er sich auf seine NBA-Karriere konzentrierte und gegnerische Forwards an die Kette legte. Sechsmal schaffte er es ins All-Defensive First-Team. Der einzige Grund, warum es nicht mehr sind: Diese Ehrung gibt es erst seit 1968/69. Mit den Knicks holte er zweimal als Top-3-Spieler seines Teams den Titel.

Platz 60: DWIGHT HOWARD

  • Alter: 35 | Saisons in der NBA: 17 (von 2004 bis heute) | Teams: Magic, Lakers, Rockets, Hawks, Hornets, Wizards, Sixers
  • Karrierestatistiken: 16,2 Punkte, 12,1 Rebounds und 1,9 Blocks bei 58,6 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: 8x All-Star, 8x All-NBA, 5x All-Defensive, 3x Defensive Player of the Year, 5x Rebounding-Champion, 2x Block-Champion
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: ja

Die zahlreichen Fettnäpfchen in den Locker Rooms dieser NBA-Welt sowie abseits des Courts rücken manchmal in den Hintergrund, wie dominant Howard in seiner Hochphase war. Drei DPOYs in Folge, die Finals-Teilnahme 2009 sowie ein zweiter Platz bei der MVP-Wahl 2011 geben einen kleinen Eindruck, welche Macht D12 einst in der Zone war. In den vergangenen Jahren hat sein Ruf zwar gelitten, auch von alter Dominanz ist nichts mehr zu sehen, dafür hat er als Rollenspieler einen guten Beitrag im 2020er Championship-Team der Lakers geleistet.

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Platz 59: BILLY CUNNINGHAM

  • Alter: 78 | Saisons in der NBA: 11 (von 1965 bis 1976) | Teams: Sixers, Carolina Cougars (ABA)
  • Karrierestatistiken: 21,2 Punkte, 10,4 Rebounds und 4,3 Assists bei 45,2 Prozent aus dem Feld (inklusive ABA)
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 4x NBA All-Star, 4x All-NBA, 1x ABA All-Star, 1x All-ABA, 1x ABA MVP
  • Teamerfolge: 1x Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Die Karriere des "Kangeroo Kid" begann als Sixth Man bei den Sixers, die 1967 angeführt von Wilt Chamberlain den Titel holten. Als der Big Dipper sich verabschiedete, übernahm Cunningham die Rolle des Franchise-Stars und avancierte über Jahre zu einem der besten Forwards der Liga und schließlich zum ABA-MVP (das soll auch in einer NBA Top 75 nicht unter den Tisch fallen). Kurz nach seiner Rückkehr in die NBA sorgte eine schwere Knieverletzung für ein vorzeitiges Karriereende. 1983 führte er die Sixers als Coach nochmals zum Titel.

Platz 58: JAMES WORTHY

  • Alter: 60 | Saisons in der NBA: 12 (von 1982 bis 1994) | Teams: Los Angeles Lakers
  • Karrierestatistiken: 17,6 Punkte und 5,1 Rebounds bei 52,1 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 7x All-Star, 2x All-NBA, 1x Finals-MVP
  • Teamerfolge: 3x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Der Forward firmiert auch unter dem Namen "Big Game James" und das aus gutem Grund. Sein Playoff-Karriereschnitt (21,1 Punkte) und seine -Quoten (54,4 Prozent FG) sind besser als in der regulären Saison (17,6 bei 52,1 Prozent), dabei ist die Stichprobe nicht gerade klein. An der Seite von Kareem Abdul-Jabbar und Magic Johnson holte er drei Championships, spielte aber mitnichten nur die dritte Geige. Legendär ist Spiel 7 gegen die Pistons in den Finals 1988. Worthy katapultierte sich mit 36 Punkten (15/22 FG), 16 Rebounds und 10 Assists zum Finals-MVP.

Platz 57: HAL GREER

  • Alter: 2018 im Alter von 81 Jahren verstorben | Saisons in der NBA: 15 (von 1958 bis 1973) | Teams: Syracuse Nationals/Philadelphia 76ers
  • Karrierestatistiken: 19,2 Punkte, 5,0 Rebounds und 4,0 Assists bei 45,2 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 10x All-Star, 7x All-NBA, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Greer streitet sich mit Sam Jones (zu ihm in den kommenden Tagen mehr) um den Titel des drittbesten Guards der 60er-Jahre hinter Jerry West und Oscar Robertson. "High Gear Greer" hält noch heute Sixers-Franchise-Rekorde bei den absolvierten Spielen (1.122) und Punkten (21.586). Als Philly 1967 den Titel holte, war nicht etwa Wilt Chamberlain, sondern Greer der Playoff-Topscorer (27,7). Teamkollegen schwärmten von seinem Bilderbuch-Jumper, selbst seine Freiwürfe nahm er mit einem Sprungwurf.

Platz 56: PAUL PIERCE

  • Alter: 43 | Saisons in der NBA: 19 (von 1998 bis 2017) | Teams: Celtics, Nets, Wizards, Clippers
  • Karrierestatistiken: 19,7 Punkte und 5,6 Rebounds bei 44,5 Prozent aus dem Feld und 36,8 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 10x All-Star, 4x All-NBA, 1x Finals-MVP
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

"Er ist so ein Typ, der dich dazu zwingt, viel besser zu werden", sagte einst ein gewisser LeBron James über Pierce. Die Celtics-Legende führte Boston zu zwei erfolgreichen Playoff-Serien gegen den King, schlug Kobe Bryant in den Finals 2008 und prägte eine neue erfolgreiche Celtics-Ära, nachdem Boston kurzzeitig in der Versenkung verschwunden war. Geschmeidiges Scoring (Platz 16 All-Time) in Verbindung mit dem Clutch-Gen machten Pierce zu "The Truth".

Platz 55: NATE THURMOND

  • Alter: 2016 im Alter von 74 Jahren verstorben | Saisons in der NBA: 14 (von 1963 bis 1977) | Teams: Warriors, Bulls, Cavaliers
  • Karrierestatistiken: 15,0 Punkte, 15,0 Rebounds und 2,1 Blocks bei 42,1 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 7x All-Star, 5x All-Defensive
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Keine All-NBA-Auszeichnung für "Nate the Great"? Das ist in erster Linie mit dem Umstand zu begründen, dass er in einer Zeit von nur zwei All-NBA-Teams gespielt hat - und dummerweise in einer Ära mit Bill Russell/Wilt Chamberlain oder Kareem/Wilt nur der drittbeste Center war. Abdul-Jabbar bezeichnete Thurmond einst als den härtesten Verteidiger der Liga. Offensiv legte der "Chairman of the Boards" vier Spielzeiten mit 20+ Punkten auf, allerdings blieb er titellos. Zweimal scheiterte er erst in den Finals, womöglich wäre mehr drin gewesen, wenn Rick Barry nicht in die ABA abgewandert wäre.

Platz 54: ELVIN HAYES

  • Alter: 75 | Saisons in der NBA: 16 (von 1968 bis 1984) | Teams: San Diego/Houston Rockets, Baltimore/Washington Bullets
  • Karrierestatistiken: 21,0 Punkte, 12,5 Rebounds und 2,0 Blocks bei 45,2 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 12x All-Star, 6x All-NBA, 2x All-Defensive, 1x Scoring-Champion, 2x Rebounding-Champion
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Sein Einstand in der NBA war durchaus beeindruckend. Seine 28,4 Punkte in seiner Rookie-Saison reichten, um die Liga anzuführen - das gelang nach ihm keinem Liga-Neuling mehr. Allerdings eckte er mit seiner Persönlichkeit offenbar stark an. Nach einem Trade zu den Bullets bildete er dort mit Wes Unseld einen Hall of Fame-Frontcourt, dreimal schafften sie es in die Finals, 1978 holten sie den Titel. Hayes verfolgte jedoch der Ruf, in wichtigen Momenten abzutauchen. Dafür verewigte er sich mit den viertmeisten Rebounds (16.279), den elftmeisten Punkten (27.313) und exakt 50.000 Regular-Season-Minuten in der NBA-Historie.

Platz 53: DOLPH SCHAYES

  • Alter: 2015 im Alter von 87 Jahren verstorben | Saisons in der NBA: 15 (von 1949 bis 1964) | Teams: Syracuse Nationals/Philadelphia 76ers
  • Karrierestatistiken: 18,5 Punkte und 12,1 Rebounds bei 38,0 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 12x All-Star, 12x All-NBA, 1x Rebounding-Champion
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Schayes war bereits im Jubiläums-Team der NBA zum 25. Geburtstag und er schaffte es in die Top 50 - nur folgerichtig, dass er auch in der Top 75 auftaucht. Er war einer der ersten Stars der Liga und einer der letzten Spieler, die noch beidhändige Set-Shots ihr Eigen nannten. Damit war er durchaus erfolgreich, er führte die Nationals zwölf Jahre in Folge als Topscorer an und zu einem Titel. Hätte es damals schon eine Dreierlinie gegeben, hätte er einen deutlich höheren Karriereschnitt, sagte einst einer seiner Ex-Coaches.

Platz 52: GARY PAYTON

  • Alter: 53 | Saisons in der NBA: 17 (von 1990 bis 2007) | Teams: SuperSonics, Bucks, Lakers, Celtics, Heat
  • Karrierestatistiken: 16,3 Punkte und 6,7 Assists bei 46,6 Prozent aus dem Feld und 31,7 Prozent Dreier
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 9x All-Star, 9x All-NBA, 9x All-Defensive, 1x Defensive Player of the Year, 1x Steals-Champion
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

In den 90er-Jahren war es quasi eine abgemachte Sache, dass der Award für den besten Verteidiger des Jahres an einen Center geht. Es gelang nur einem Mann, diese Phalanx zu durchbrechen: Gary Payton. Mit seiner überragenden Defense und legendärem Trash Talking schreckte "The Glove" selbst vor Michael Jordan nicht zurück. Im Laufe der Jahre wurde er auch als Scorer immer gefährlicher. Für einen Ring reichte es allerdings erst weit nach seiner Prime als Rollenspieler bei den Heat

Platz 51: WES UNSELD

  • Alter: 2020 im Alter von 74 Jahren verstorben | Saisons in der NBA: 13 (von 1968 bis 1981) | Teams: Baltimore/Washington Bullets
  • Karrierestatistiken: 10,8 Punkte, 14,0 Rebounds und 3,9 Assists bei 50,9 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 5x All-Star, 1x All-NBA, 1x MVP, 1x Finals-MVP, 1x Rebounding-Champion, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Der Blick auf das Resümee des Centers lässt aufhorchen: Bereits in seiner Rookie-Saison schnappte er sich das Triple als ROTY, MVP und All-NBA - doch in seiner restlichen Karriere reichte es nie wieder für All-NBA-Ehren. Knieprobleme machten ihm zu schaffen, zudem relativ klein für einen Center (2,01 Meter), dennoch ließ er sich mit seinem bulligen Körper nicht durch die Zone schubsen. Seine größte Stärke waren vielleicht seine Outlet-Pässe. Viermal verankerte er ein Finals-Team der Bullets, 1978 reichte es zum großen Triumph.

Teil 2 des großen SPOX-Rankings erscheint am Donnerstag. Dann sind die Plätze 50 bis 26 an der Reihe.