NBA Top 75 - Das große SPOX-Ranking, Teil 2: Taxifahrer, Zauberer - und der meistgehasste Star seiner Zeit

Philipp Jakob
07. Oktober 202109:30
Im zweiten Teil des großen SPOX-Rankings der besten Spieler aller Zeiten dreht es sich um Taxifahrer, Zauberer und Revoluzzer.getty
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Im großen SPOX-Ranking zum runden Geburtstag der NBA kürt SPOX die 75 besten Spieler aller Zeiten. Heute stehen Teil 2 und die Plätze 50 bis 26 auf dem Programm. Unter anderem mit dabei: Ein Taxifahrer, ein Zauberer, der meistgehasste Superstar seiner Zeit und Revoluzzer.

Zum 75. Geburtstag wird die NBA während der Jubiläumssaison 2021/22 eine Liste mit den 75 besten Spielern aller Zeiten zusammenstellen. SPOX hat sich schon vorher an das Ranking herangewagt und kürt die Top 75.

Ganz ohne Subjektivität kommen wir in einem solchen Ranking natürlich nicht aus, wir haben aber versucht, in erster Linie sowohl die individuellen Errungenschaften als auch den Teamerfolg sowie den Einfluss des jeweiligen Spielers in unser Ranking mit einfließen zu lassen.

Bereits am Mittwoch erschien Teil 1 mit den Plätzen 75 bis 51. Hier kommen die Plätze 50 bis 26!

Platz 50: RUSSELL WESTBROOK

  • Alter: 32 | Saisons in der NBA: 13 (von 2008 bis heute) | Teams: Thunder, Rockets, Wizards, Lakers
  • Karrierestatistiken: 23,2 Punkte, 8,5 Assists und 7,4 Rebounds bei 43,7 Prozent aus dem Feld und 30,5 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 9x All-Star, 9x All-NBA, 1x MVP, 2x All-Star Game MVP, 3x Assist-Champion, 2x Scoring-Champion
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: ja

Über kaum einen aktuellen Spieler wird so kontrovers diskutiert wie über Westbrook. Sein größtes "Werk", wenn auch unbeabsichtigt, ist die Ent-Glorifizierung des Triple-Doubles - allein deshalb, weil er es zur Normalität hat werden lassen. Vor einigen Jahren galt es noch als unmöglich, dass ein Spieler Oscar Robertsons Triple-Double-Saison wiederholen wird - dann schaffte Russ es in vier von fünf Spielzeiten. Fakt ist aber auch: Der Point Guard ist kein effizienter Spieler, er treibt gerne mal seine Stats künstlich in die Höhe und wird von Playoff-Defenses bloßgestellt. Das verhindert trotz irrer Statistiken eine höhere Platzierung.

Platz 49: CLYDE DREXLER

  • Alter: 59 | Saisons in der NBA: 15 (von 1983 bis 1998) | Teams: Trail Blazers, Rockets
  • Karrierestatistiken: 20,4 Punkte, 6,1 Rebounds und 5,6 Assists bei 47,2 Prozent aus dem Feld und 31,8 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 10x All-Star, 5x All-NBA
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Über seiner Laufbahn hing immer der Schatten von Michael Jordan, dabei war "Clyde The Glide" einer der besten Allrounder und Dunker der Liga-Historie. Nachdem Portland im Draft 1984 aber Jordan ignorierte, mit dem Hinweis, man habe ja schon Shooting Guard Drexler, hörten die Vergleiche mit MJ Zeit seiner Karriere nicht mehr auf. Dabei führte Drexler seine Blazers dreimal in Folge zu mindestens 57 Siegen, zweimal in die Finals und war MVP-Runner-Up. 1992 zerstörte Jordan ihn allerdings mit dem "Shrug Game". Erst als er sich Hakeem Olajuwon in Houston anschloss, klappte es als zweitbester Spieler des Teams mit der Championship.

Platz 48: ANTHONY DAVIS

  • Alter: 28 | Saisons in der NBA: 9 (von 2012 bis heute) | Teams: Pelicans, Lakers
  • Karrierestatistiken: 23,9 Punkte, 10,2 Rebounds und 2,3 Blocks bei 51,4 Prozent aus dem Feld und 31,2 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 8x All-Star, 4x All-NBA, 4x All-Defensive, 3x Block-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: ja

Sehr wahrscheinlich wird "The Brow" in den kommenden Jahren noch einige Sprünge im Ranking der besten Spieler aller Zeiten machen. Seine Stats werden im Laufe seiner Karriere genau wie sein Trophäenschrank gewaltig anwachsen. Schon heute ist er ein enorm vielseitiger Big Man, der das Spiel auf viele verschiedene Arten dominieren kann - egal ob im Post, in der Defense oder mit seinem Passing. Einzig seine Verletzungssorgen könnten ihm auf lange Sicht in die Quere kommen.

Platz 47: DAVE COWENS

  • Alter: 72 | Saisons in der NBA: 11 (von 1970 bis 1983) | Teams: Celtics, Bucks
  • Karrierestatistiken: 17,6 Punkte, 13,6 Rebounds und 3,8 Assists bei 46,0 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 8x All-Star, 3x All-NBA, 3x All-Defensive, 1x MVP, 1x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Cowens war alles andere als ein typischer NBA-Star. Er arbeitete mal für einen Tag als Taxifahrer, nahm ab und an die U-Bahn zu den Celtics-Heimspielen und während seiner zweiten Saison in der Association startete er eine Ausbildung als Automechaniker, bis ihm Celtics-Boss Red Auerbach vorschlug, sich doch auf Basketball zu konzentrieren. Das sollte sich lohnen: Als eigentlich zu kleiner Center (2,06 Meter) brachte er sich mit unermüdlicher Leidenschaft und Allround-Skills einen MVP-Award, die mit 68 Siegen beste Saison der Celtics-Historie und zwei Championships ein. In der Saison 1977/78 führte er Boston gar bei den Punkten, Rebounds, Assists, Steals und Blocks an.

Platz 46: WILLIS REED

  • Alter: 79 | Saisons in der NBA: 10 (von 1964 bis 1974) | Teams: Knicks
  • Karrierestatistiken: 18,7 Punkte und 12,9 Rebounds bei 47,6 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 7x All-Star, 5x All-NBA, 2x Finals-MVP, 1x MVP, 1x All-Defensive, 1x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Der "Captain" ist der Hauptprotagonist einer der berühmtesten NBA-Momente überhaupt. "And here comes Willis", frohlockt Kommentatoren-Legende Marv Albert kurz vor Tip-Off von Spiel 7 der Finals 1970. Als der eigentlich verletzte Center die ersten beiden Würfe des Spiels trifft, ist das MSG komplett aus dem Häuschen - und erst recht, nachdem die Knicks wenig später gegen die Lakers die erste Championship der Franchise-Geschichte eintüten. Reed ist aber noch viel mehr als diese Szene und diese Serie, drei Jahre später sichert er NYK den nächsten Titel, zum zweiten Mal als Finals-MVP. Aufgrund von Verletzungen muss er seine Karriere jedoch früh beenden.

Platz 45: SAM JONES

  • Alter: 88 | Saisons in der NBA: 12 (von 1957 bis 1969) | Teams: Celtics
  • Karrierestatistiken: 17,7 Punkte, 4,9 Rebounds und 2,5 Assists bei 45,6 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 5x All-Star, 3x All-NBA
  • Teamerfolge: 10x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Beim Blick auf Jones' Profil fallen die individuellen Awards nicht sonderlich auf. Was dafür umso mehr heraussticht: In insgesamt neun Game 7s legte Jones im Schnitt 27,1 Punkte auf, "Mr. Clutch" verhalf der Celtics-Dynastie mit zahlreichen wichtigen Würfen zu zehn Titeln - die zweitmeisten eines einzelnen Spielers (hinter Bill Russell). "Wir haben acht Titel am Stück gewonnen und in sechs Jahren davon waren wir von Sam abhängig", sagte Russell einst. "Er hat die Würfe genommen, die über das Schicksal unserer Saison entschieden haben [...] und er hat nie verfehlt."

Platz 44: GEORGE GERVIN

  • Alter: 69 | Saisons in der NBA und ABA: 14 (von 1972 bis 1986) | Teams: Squires, Spurs, Bulls
  • Karrierestatistiken: 25,1 Punkte und 5,3 Rebounds bei 50,4 Prozent aus dem Feld (inklusive ABA)
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 12x All-Star, 7x All-NBA, 2x All-ABA, 4x Scoring-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Gervin verteidigen? "Du kannst einfach nur hoffen, dass sein Arm nach 40 Würfen schlapp wird." Eine andere Möglichkeit sah der ehemalige NBA-Coach Dick Motta nicht, um die unvergleichliche Scoring-Maschine mit dem überragenden Spitznamen "Iceman" in den Griff zu bekommen. Sein legendärer Finger-Roll oder eiskalte Jumper aus dem Dribbling machten ihn viermal zum besten Scorer der Liga und zweimal zum MVP-Runner-Up. Doch Edelmetall konnte die ABA- und NBA-Legende seinen Teams nie bescheren.

Platz 43: GEORGE MIKAN

  • Alter: 2005 im Alter von 80 Jahren verstorben | Saisons in der NBA: 7 (von 1947 bis 1956) | Teams: Lakers
  • Karrierestatistiken: 23,1 Punkte und 13,4 Rebounds bei 40,4 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 4x All-Star, 6x All-NBA, 3x Scoring-Champion, 1x Rebounding-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 5x BAA/NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Als die NBA (anfangs noch Basketball Association of America, kurz: BAA) Ende der 1940er- und in den 1950er-Jahren in den Kinderschuhen steckte, war die Liga noch eine ganz andere, als wir sie heute kennen. Damals dachten viele, große Menschen wären aufgrund fehlender Mobilität nicht für Basketball gemacht. Mikan lehrte sie eines Besseren. Er war seiner Zeit der erste Basketball-Superstar und dominierte mit seiner damals überragenden Größe (2,08 Meter). Seinetwegen wurden mehrere Regeländerungen eingeführt, dennoch sammelte er fünf Titel.

Platz 42: PATRICK EWING

  • Alter: 59 | Saisons in der NBA: 17 (von 1985 bis 2002) | Teams: Knicks, SuperSonics, Magic
  • Karrierestatistiken: 21,0 Punkte, 9,8 Rebounds und 2,4 Blocks bei 50,4 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 11x All-Star, 7x All-NBA, 3x All-Defensive, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Den Makel des fehlenden Titels wird ein Großteil der Knicks-Fans dem Center wohl nie verzeihen. Kein Knicks-Akteur hat mehr Spiele für die Traditionsfranchise absolviert, keiner hat mehr Punkte erzielt oder Rebounds gesammelt. 13-mal in Folge schaffte es New York mit dem dominanten Center in die Postseason. Als Heilsbringer gefeiert, schaffte er es aber eben nie, die Larry O'Brien Trophy zurück in den Big Apple zu holen. Zu oft war MJ im Weg, 1994 - während Jordans Baseball-Abenteuer - scheiterten Ewing und die Knicks erst in Spiel 7 der Finals an den Rockets. Während all den Jahren fehlte allerdings auch ein zweiter Superstar an seiner Seite. So bleiben Ewing nur individuelle Bestmarken.

Platz 41: ALLEN IVERSON

  • Alter: 46 | Saisons in der NBA: 14 (von 1996 bis 2010) | Teams: Sixers, Nuggets, Pistons, Grizzlies
  • Karrierestatistiken: 26,7 Punkte und 6,2 Assists bei 42,5 Prozent aus dem Feld und 31,3 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 11x All-Star, 7x All-NBA, 1x MVP, 4x Scoring-Champion, 3x Steals-Champion, 2x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Nur seine sportlichen Leistungen herunterzurattern, wird Iverson nicht gerecht. A.I. ist eine Ikone des frühen Basketball-Jahrtausends, er brachte einen Style in die Liga, der ein Dorn im Auge der NBA war, bei der jüngeren Generation aber seine Fans fand. Auf dem Court war Iverson ein unwiderstehlicher Scorer mit einem tödlichen Crossover, der sich allerdings manchmal selbst im Weg stand. Legendär, wie er ein Sixers-Team ohne viel offensive Hilfe in die Finals 2001 hievte und die Lakers in Spiel 1 schockte. L.A. war das bessere Team, was sich im weiteren Verlauf der Serie auch zeigte, und so blieb er ohne Titel - und doch einer der ganz Großen.

Platz 40: WALT FRAZIER

  • Alter: 76 | Saisons in der NBA: 13 (von 1967 bis 1980) | Teams: Knicks, Cavaliers
  • Karrierestatistiken: 18,9 Punkte, 6,1 Assists und 5,9 Rebounds bei 49,0 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 7x All-Star, 6x All-NBA, 7x All-Defensive, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Ihr erinnert Euch an das zuvor beschriebene "Willis Reed Game", Spiel 7 der 1970er Finals? Der angeknockte Center war alles andere als auf sich allein gestellt, da gab es noch diesen Walt "Clyde" Frazier, der im entscheidenden Spiel 36 Punkte, 19 Assists und 7 Rebounds auflegte. Der Point Guard stand für Coolness, ein tödliches High Post Game und Steals am Fließband. Auch beim zweiten Titel spielte er neben Reed eine wichtige Rolle, mittlerweile ist er am Mikrofon eine Legende.

Walt Frazier ist eine Knicks-Legende - sowohl als Point Guard auf dem Parkett als auch als TV-Experte.getty

Platz 39: KEVIN MCHALE

  • Alter: 63 | Saisons in der NBA: 13 (von 1980 bis 1993) | Teams: Celtics
  • Karrierestatistiken: 17,9 Punkte und 7,3 Rebounds bei 55,4 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 7x All-Star, 1x All-NBA, 6x All-Defensive, 2x Sixth Man of the Year
  • Teamerfolge: 3x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Gemeinsam mit Larry Bird und Robert Parish bildete er in Boston einen legendären Frontcourt. McHales Steckenpferde: Eine erstickende Defense und ein hervorragendes Paket an Post-Moves. Bill Simmons zählte in seinem Buch "The Book of Basketball" gleich zwölf verschiedene Post-Move-Kombinationen, mit denen er seine Gegner malträtierte. In den Playoffs 1987 spielte er trotz eines gebrochenen Fußes, gegen Ende seiner Karriere machten ihm weitere Verletzungen zu schaffen.

Platz 38: BILL WALTON

  • Alter: 68 | Saisons in der NBA: 10 (von 1974 bis 1987) | Teams: Trail Blazers, Clippers, Celtics
  • Karrierestatistiken: 13,3 Punkte, 10,5 Rebounds und 2,2 Blocks bei 52,1 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 2x All-Star, 2x All-NBA, 1x Finals-MVP, 1x MVP, 1x Sixth Man of the Year, 2x All-Defensive, 1x Rebounding-Champion
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Apropos Verletzungen: Die Karriere von Bill Walton lässt sich leider nicht ohne eben diese erzählen, mehr als 30 OPs soll er in seinem Leben durchgemacht haben. In der NBA verpasste er zwischen 1974 und 1987 drei Spielzeiten, teils verletzungsbedingt, teils aus Protest gegen den medizinischen Stab in Portland. Wenn er aber ansatzweise fit war, brillierte Walton als Verteidiger, Rebounder, Passer und Post-Scorer. Er führte die Blazers 1977 zum Titel und leistete später auch als sechster Mann seinen Beitrag zum 86er-Celtics-Team, das gemeinhin als eins der besten aller Zeiten gilt. Das "What if" mit Walton und gesunden Knochen bleibt aber eins der spannendsten der NBA-Historie.

Platz 37: BOB COUSY

  • Alter: 93 | Saisons in der NBA: 14 (von 1950 bis 1963 und 1969/70) | Teams: Celtics, Royals
  • Karrierestatistiken: 18,4 Punkte, 7,5 Assists und 5,2 Rebounds bei 37,5 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 13x All-Star, 12x All-NBA, 1x MVP, 8x Assists-Champion, 2x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 6x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Sein Spielstil veränderte die NBA grundlegend. Auf einmal ploppte da ein Spielmacher auf, der es wagte, die Fans mit Behind-the-Back-Moves und No-Look-Pässen zu unterhalten - und damit gleichzeitig seine Kollegen hervorragend in Szene setzte. In den 1950ern führte der "Houdini of the Hardwood" die NBA achtmal in Folge bei den Assists an, sein zusätzliches Scoring sicherte ihm einen MVP-Award. Gemeinsam mit Bill Russell verhalf er den Kelten zu den ersten sechs Titeln der Franchise-Geschichte.

Platz 36: JASON KIDD

  • Alter: 48 | Saisons in der NBA: 19 (von 1994 bis 2013) | Teams: Mavericks, Suns, Nets, Knicks
  • Karrierestatistiken: 12,6 Punkte, 8,7 Assists und 6,3 Rebounds bei 40 Prozent aus dem Feld und 34,9 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 10x All-Star, 6x All-NBA, 9x All-Defensive, 5x Assist-Champion, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Nur drei Spieler haben mehr Triple-Doubles angesammelt, sein Allround-Game, seine Spielintelligenz, natürlich sein Passing, aber auch seine starke Defense machten ihn über Jahre zu einem der besten Point Guards der Liga. Noch heute steht er bei den All-Time-Assists (genau wie bei den Steals) auf Rang zwei. Kidd machte seine Teams besser, führte selbst die glanzlosen Nets in die Finals. Nur das Scoring blieb die große Schwachstelle, erst spät eignete er sich einen Dreier an. Die Krönung seiner Karriere erfolgte im Herbst seiner Karriere in Dallas an der Seite von Dirk Nowitzki.

Platz 35: STEVE NASH

  • Alter: 47 | Saisons in der NBA: 18 (von 1996 bis 2014) | Teams: Suns, Mavericks, Lakers
  • Karrierestatistiken: 14,3 Punkte und 8,5 Assists bei 49 Prozent aus dem Feld und 42,8 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 8x All-Star, 7x All-NBA, 2x MVP, 5x Assist-Champion
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Die legendären "Seven Seconds or Less"-Suns revolutionierten die Liga mit einem Kanadier mit merkwürdiger Frisur als genialem Dirigenten und Turbomotor an der Spitze. Nash verstand es wie kaum ein Zweiter, seine Mitspieler in perfekter Position in Szene zu setzen, Jahr für Jahr führte er die beste Offense der Liga an - auch weil er selbst ein gefährlicher Dreierschütze mit vier 50/40/90-Saisons war. Allerdings scheiterte er viermal, teils mit viel Pech, in den Conference Finals, defensiv war er nie ein Positiv-Faktor und mindestens einer seiner zwei MVPs ist umstritten.

Platz 34: JAMES HARDEN

  • Alter: 32 | Saisons in der NBA: 12 (von 2009 bis heute) | Teams: Thunder, Rockets, Nets
  • Karrierestatistiken: 25,1 Punkte, 6,5 Assists und 5,5 Rebounds bei 44,4 Prozent aus dem Feld und 36,3 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 9x All-Star, 7x All-NBA, 1x MVP, 1x Sixth Man, 3x Scoring-Champion, 1x Assist-Champion
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: ja

Harden darf gut und gerne als die ultimative Waffe der Analytics-Ära bezeichnet werden. Beginnend als Sixth Man an der Seite von Kevin Durant und Westbrook, entwickelte er sich in seinem eigenen Team in Houston zu einem der gefährlichsten Scorer seiner Ära. Sein Stepback-Dreier ist genauso legendär wie sein Bart, mit 36,1 Punkten pro Spiel legte er 2018/19 den höchsten Schnitt hinter Wilt Chamberlain und MJ auf. Nur in wichtigen Playoff-Momenten hat der Guard bisher zu selten abgeliefert.

Platz 33: JOHN STOCKTON

  • Alter: 59 | Saisons in der NBA: 19 (von 1984 bis 2003) | Teams: Jazz
  • Karrierestatistiken: 13,1 Punkte und 10,5 Assists bei 51,5 Prozent aus dem Feld und 38,4 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 10x All-Star, 11x All-NBA, 5x All-Defensive, 9x Assist-Champion, 2x Steals-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

3.715. So viele Assists hat Stockton in seiner Karriere mehr verteilt als jeder andere Spieler in der NBA. Der elitäre Pass-First Point Guard und Pick'n'Roll-Maestro bildete mit Jazz-Big Karl Malone ein brandgefährliches Duo. Zudem war Stockton ein guter Schütze und seine Langlebigkeit sticht hervor: In 17 seiner 19 Spielzeiten hat er jedes einzelne Spiel absolviert. Was gegen ihn spricht? Stockton war zweifelsfrei ein sehr guter Spieler, aber eben kein großartiger. Im MVP-Voting landete er nie in der Top 5, da er nie der beste Spieler seines eigenen Teams war.

Platz 32: RICK BARRY

  • Alter: 77 | Saisons in der NBA und ABA: 14 (von 1965 bis 1980) | Teams: Warriors, Oaks, Capitols, Nets, Rockets
  • Karrierestatistiken: 24,8 Punkte, 6,7 Rebounds und 4,9 Assists bei 45,6 Prozent aus dem Feld und 29,7 Prozent Dreierquote (inklusive ABA)
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 12x All-Star, 6x All-NBA, 4x All-ABA, 1x Finals-MVP, 1x Scoring-Champion, 1x Steals-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion, 1x ABA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Einer der potentesten und effizientesten Scorer der 60er und 70er, ausgestattet mit einem butterweichen Jumper. Ein 35-Punkte-Scorer in seiner Sophomore-Saison, ein Champion, dekoriert mit (fast) allen wichtigen Trophäen im Basketball - und der meistgehasste Superstar seiner Zeit? Barry setzte eine Saison seiner Prime aus, da die Warriors ihm seiner Meinung nach zu wenig Geld boten und er in die ABA wollte. Er verscherzte es sich mit Gegnern und Teamkollegen gleichermaßen und bekam wohl auch deshalb nie den MVP, weil damals noch die Spieler abstimmen durften. So fehlt ihm die größte individuelle Auszeichnung, die er rein sportlich, nicht nur als Scorer, sondern auch als hervorragender Passer, sicherlich verdient gehabt hätte.

Platz 31: CHRIS PAUL

  • Alter: 36 | Saisons in der NBA: 16 (von 2005 bis heute) | Teams: Hornets, Clippers, Rockets, Thunder, Suns
  • Karrierestatistiken: 18,3 Punkte, 9,4 Assists und 4,5 Rebounds bei 47,2 Prozent aus dem Feld und 37,1 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 11x All-Star, 10x All-NBA, 9x All-Defensive, 4x Assist-Champion, 6x Steals-Champion, 1x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: -
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: ja

Der Point God symbolisiert die klassische Definition eines Floor Generals. Er orchestriert die Offense, hat immer alles unter Kontrolle, scort, wenn nötig, hat vor allem aber den Blick für den Mitspieler, egal, ob der an der Dreierlinie wartet oder zum Alley-Oop ansetzt. Zahlreiche Mitspieler profitierten von der Genialität Pauls, null MVP-Awards und null Titel dürfen nicht über seine Qualitäten hinwegtäuschen. Es fehlt auch deshalb der Teamerfolg, weil ihm in den Playoffs oftmals Verletzungen einen Strich durch die Rechnung machten.

Platz 30: ISIAH THOMAS

  • Alter: 60 | Saisons in der NBA: 13 (von 1981 bis 1994) | Teams: Pistons
  • Karrierestatistiken: 19,2 Punkte, 9,3 Assists und 3,6 Rebounds bei 45,2 Prozent aus dem Feld und 29,0 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 12x All-Star, 5x All-NBA, 1x Finals-MVP, 1x Assist-Champion, 2x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Viele Freunde machten sich Thomas und die "Bad Boy Pistons" in den 80er- und 90er-Jahren nicht - also außerhalb von Detroit. Er verscherzte es sich so sehr mit Michael Jordan und Konsorten, dass er für das Dream Team 1992 nicht berücksichtigt wurde. Dabei hätte er es sportlich allemal verdient gehabt. Ein starker Scorer, der in wichtigen Momenten sein Team auf den Rücken nahm, ein hervorragender Verteidiger, Ballhandler und Passer sowie in erster Linie der perfekte Anführer für die beiden Championship-Teams der Pistons.

Platz 29: DAVID ROBINSON

  • Alter: 56 | Saisons in der NBA: 14 (von 1989 bis 2003) | Teams: Spurs
  • Karrierestatistiken: 21,1 Punkte, 10,6 Rebounds und 3,0 Blocks bei 51,8 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 10x All-Star, 10x All-NBA, 8x All-Defensive, 1x MVP, 1x DPOY, Rookie of the Year, 1x Scoring-Champion, 1x Rebounding-Champion, 1x Block-Champion
  • Teamerfolge: 2x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Manche sahen in ihm das Versprechen in einen "Bill Russell 2.0", die Anlagen dafür hatte Robinson. Einerseits dank eines athletischen, durchtrainierten Körpers, andererseits dank überragender defensiver Instinkte und einer Vielseitigkeit, die sich ganz gut durch folgende Tatsache ausdrücken lässt: Der "Admiral" ist bis heute nur einer von vier Spielern mit einem Quadruple-Double in einer Partie, nach seinem DPOY 1992 gewann er zwei Jahre später die Scoring-Krone. Doch komplett dominieren konnte er die Liga nie, manche bezeichneten ihn als zu nett, um ein Team zur Meisterschaft zu führen. Titel sammelte er erst, als er mit Tim Duncan die kongenialen Twin Towers bildete.

Platz 28: BOB PETTIT

  • Alter: 88 | Saisons in der NBA: 11 (von 1954 bis 1965) | Teams: Hawks
  • Karrierestatistiken: 26,4 Punkte, 16,2 Rebounds und 3,0 Assists bei 43,6 Prozent aus dem Feld
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 11x All-Star, 11x All-NBA, 2x MVP, 2x Scoring-Champion, 1x Rebounding-Champion, 4x All-Star Game MVP, Rookie of the Year
  • Teamerfolge: 1x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Dem 2,06-Meter-Power-Forward wird nachgesagt, der erste NBA-Spieler zu sein, der im Kraftraum tatsächlich an seinem Körper feilte, anstatt Zigaretten und Alkohol zu konsumieren. Für sein Spiel war das sicherlich hilfreich, Pettit galt als extrem harter Arbeiter, seine Punkte machte er nach Offensiv-Rebounds, an der Freiwurflinie und durch vereinzelte Jumper. So avancierte er zu einem der dominantesten Spieler der 50er und 60er, in keiner seiner elf Spielzeiten legte er weniger als 20 Punkte und 12 Abpraller auf, er war der erste Spieler mit 20.000 Karrierezählern - und er besiegte die Celtics in den Finals mit 50 Punkten im entscheidenden Spiel 6 1958. Auch wenn Russell verletzt fehlte, machte man das nicht einfach so gegen Boston.

Platz 27: SCOTTIE PIPPEN

  • Alter: 56 | Saisons in der NBA: 17 (von 1987 bis 2004) | Teams: Bulls, Rockets, Trail Blazers
  • Karrierestatistiken: 16,1 Punkte, 6,4 Rebounds und 5,2 Assists bei 47,3 Prozent aus dem Feld und 32,6 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: Hall of Famer, 7x All-Star, 7x All-NBA, 10x All-Defensive, 1x Steals-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 6x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: ja | Noch aktiv: nein

Die beste zweite Geige aller Zeiten. Im Schatten von Michael Jordan rückte leicht mal in den Hintergrund, dass auch Pippen mit seiner Vielseitigkeit ein überragender Akteur mit dem orangefarbenen Leder war. Er nahm alles, was ihm gegenüberstand, ob Guard, Forward oder Big Man, regemäßig an die Kette (8x All-Defensive First Team), nahm offensiv Last von MJs Schultern und führte Chicago während dessen Baseball-Auszeit als Nr.1 zu 55 Siegen. Nur sein Schmollen in den Playoffs 1994, als der letzte Spielzug für Toni Kukoc und nicht für ihn angesagt wurde, sowie unrühmliche Jahre in Houston und Portland hängen ihm bis heute negativ nach.

Platz 26: DWYANE WADE

  • Alter: 39 | Saisons in der NBA: 16 (von 2003 bis 2019) | Teams: Heat, Bulls, Cavaliers
  • Karrierestatistiken: 22,0 Punkte, 5,4 Assists und 4,7 Rebounds bei 48,0 Prozent aus dem Feld und 29,3 Prozent Dreierquote
  • Individuelle Auszeichnungen: 13x All-Star, 8x All-NBA, 3x All-Defensive, 1x Finals-MVP, 1x Scoring-Champion, 1x All-Star Game MVP
  • Teamerfolge: 3x NBA-Champion
  • Mitglied der NBA Top 50: nein | Noch aktiv: nein

Die Finals 2006 rufen bei vielen Fans vor allem Gedanken an Freiwürfe und zumindest fragwürdige Referee-Entscheidungen hervor, dabei sollte man nie vergessen, welch brillante Playoffs D-Wade ablieferte. In seiner erst dritten Saison in der NBA legte er 28,4 Zähler in der Postseason auf, in den folgenden Jahren etablierte er sich als hervorragender Scorer und der beste Guard-Blocker aller Zeiten. Zugunsten der Big Three nahm er bereitwillig einen Schritt in die zweite Reihe in Kauf - und wurde mit zwei weiteren Titeln belohnt.